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Diese Rolle spielen ETFs für Vermittler

ETFs spielten für Vermittler lange Zeit kaum eine Rolle. Das hat sich mittlerweile aber geändert. Wie Vermittler die Zukunft von ETFs im Privatkundengeschäft einschätzen, hat nun die European Bank for Financial Services GmbH (ebase) in der aktuellen Vermittler-Fokus-Umfrage untersucht.

Eine Umfrage unter Vertriebspartnern der ebase zeigt positive Zukunftsaussichten von ETFs. 90% der Befragten gehen davon aus, dass solche passiven Investments zukünftig im Privatkundengeschäft an Bedeutung gewinnen. „Die Bedeutung von ETFs hat in den vergangenen Jahren schon deutlich zugenommen, offensichtlich ist das Ende der Fahnenstange hier aber noch lange nicht erreicht. Auch mit Blick auf die nächsten drei Jahre wird davon ausgegangen, dass ETFs im Privatkundengeschäft weiter an Relevanz zulegen“, kommentiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase, die aktuellen Zahlen.

ETFs werden auch für Vermittler ein Thema

Nur rund 5% der Vermittler gehen davon aus, dass ETFs an Relevanz einbüßen. Während ETFs in der Vergangenheit vor allem bei professionellen Anlegern sowie Selbstentscheidern sehr gefragt waren, zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass diese zunehmend breitere Akzeptanz finden. „ETFs haben in den letzten Jahren stark an Bekanntheit zulegen können und werden daher auch für Vermittler mehr und mehr ein Thema“, so Geyer.

ETF-Angebot soll weiter ausgebaut werden

Um die Partner und Kunden dauerhaft bestmöglich mit einem umfassenden Fondsangebot gemäß ihrer Wünsche bedienen zu können, setzt ebase daher auf einen deutlichen Ausbau des Angebotes an ETFs. So wurde zuletzt das Angebot kurzfristig um rund 200 auf 650 Produkte vergrößert. Mittelfristig sollen rund 1.300 ETFs über ebase handelbar sein. „Auch die Auswahlmöglichkeiten unter verschiedenen Anbietern wollen wir für unsere Kunden vergrößern. Daher werden wir die Zahl der bei ebase verfügbaren ETF-Anbieter mehr als verdoppeln. Zukünftig werden dabei auch ETFs von Amundi, Invesco, State Street, UBS und Vanguard sowie weiteren im Angebot sein“, ergänzt Geyer. (mh)

Lesen Sie auch: Das sind die 10 größten ETF-Anbieter in Deutschland

 

Unigestion startet neuen Private-Equity-Fonds

Der Vermögensverwalter Unigestion hat den Unigestion Direct II aufgelegt. Das neue Produkt ist ein Private-Equity-Direktfonds. Unigestion setzt dabei auf ein Netzwerk mit mehr als 500 Investmentpartnern und eine aktive Rolle in den betroffenen Unternehmen.

Unigestion hat mit dem den Unigestion Direct II einen neuen Private-Equity-Direktfonds im Produktangebot. Die Strategie des Fonds besteht darin, ein Portfolio von Direktinvestitionen in stabile kleine und mittlere Unternehmen in Sektoren aufzubauen, die von langfristigen Trends getragen werden.

Netzwerk aus über 500 Partnern

Unigestion Direct II soll Anlegern ein Engagement bei Unternehmen höchster Qualität in Branchen mit geringer Korrelation zum BIP-Wachstum, wie etwa Bildung und Gesundheitswesen, ermöglichen. Mit einem weltweit agierenden Team von 49 Private-Equity-Experten nutzt Unigestion Direktinvestitionsmöglichkeiten aus seinem Netzwerk mit mehr als 500 Investmentpartnern, darunter spezialisierte Fondsmanager, Geldgeber ohne eigene Fonds und andere Branchenexperten, wie auch bei den Inhabern direkt.

Aktive Rolle in den Unternehmen

Unigestion spielt eine aktive Rolle bei der Due Diligence und könne daher in den meisten Fällen die Transaktionsbedingungen besonders günstig gestalten. Darüber hinaus will das Unternehmen die Governance beeinflussen, bei der Strategie beraten und die Wertschöpfung mit vorantreiben, indem es in den meisten Portfoliounternehmen auch im Aufsichtsrat vertreten ist und Anlegern so eine Absicherung gegen mögliche Verlustrisiken bietet. (mh)

 

So schlagen sich aktive Fonds in der Realität

Die Mehrzahl der aktiv gemanagten Fonds schlägt den Markt nicht. Ob dieses häufig geäußerte Vorurteil in der Realität tatsächlich zutrifft, haben die Experten von S&P Dow Jones Indices nun für verschiedene Fondsklassen analysiert.

87% der globalen Aktienfonds haben es in den letzten zwölf Monaten nicht geschafft, den S&P Global 1200 Index zu schlagen. Über einen fünf- und zehnjährigen Zeitraum beträgt der Anteil sogar 96 bzw. 98%. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse von S&P Dow Jones Indices. Ähnlich ernüchternd fällt die Performance der Fonds für US-Aktien aus. 83% der aktiv verwalteten und auf Euro lautenden US-Aktienfonds blieben über den einjährigen Zeitraum hinter dem S&P 500 zurück. Über fünf und zehn Jahre beträgt der Wert sogar 96 bzw. 98%. Schwellenländerfonds weisen über diese Zeiträume mit 97 bzw. 98% ähnliche Werte auf.

Auch Europa-Aktienfonds enttäuschen

Damit bestätigt die Analyse eindeutig die These, dass der Großteil der aktiven Fondsmanager es nicht schafft, den Markt zu schlagen. Dieses Argument wird regelmäßig von den Vertretern der passiven Investmentindustrie vorgetragen. Auch auf europäische Aktienfonds trifft es laut der Analyse zu. 86% der aktiv verwalteten und auf Euro lautenden paneuropäischen Aktienfonds blieben demnach hinter dem S&P Europe 350 zurück.

So schlagen sich deutsche Aktienfonds

Bei deutschen Aktien sieht es etwas besser aus. Allerdings sind auch 74% der aktiv verwalteten deutschen Aktienfonds auf Jahressicht hinter dem S&P Germany BMI zurückgeblieben. Über einen fünf- und zehnjährigen Zeithorizont erzielten 82% der aktiven Fonds eine Underperformance. Aktive Fonds, die in deutsche Aktien investierten, erzielten im Durchschnitt eine vermögensgewichtete Rendite, die 3,9% (über ein Jahr) bzw. annualisiert 0,1% (über zehn Jahre) unter dem S&P Germany BMI lag. Die durchschnittliche vermögensgewichtete Rendite gibt die Wertentwicklung eines durchschnittlichen Anlegers an und mildert den Einfluss kleinerer Fonds. (mh)

 

ebase baut ETF-Angebot aus und stellt auf Marktpreismodell um

Die European Bank for Financial Services GmbH (ebase®) plant, ihre Angebotspalette kurzfristig auf knapp 650 ETFs zu vergrößern. Mittelfristig sei das Ziel, rund 1.300 ETFs über ebase handeln zu können, sagt der Sprecher der ebase-Geschäftsführung, Rudolf Geyer.

ebase hat im April einen weiteren Ausbau des bereits aktuell mehr als 450 Fonds umfassenden ETF-Angebots eingeleitet, um das für die Kunden zur Verfügung stehende Anlageuniversum weiter zu ergänzen. „Wir planen, das Angebot kurzfristig auf knapp 650 ETFs zu vergrößern, mittelfristig ist es das Ziel, rund 1.300 ETFs über ebase handeln zu können“, präzisiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. Neben der größeren Produktvielfalt soll auch die Zahl der ETF-Anbieter mehr als verdoppelt werden. So werden zusätzlich zu den bisher fünf ETF-Anbietern zukünftig auch ETFs weiterer Kapitalverwaltungsgesellschaften, wie beispielsweise Amundi, Invesco, State Street, UBS und Vanguard, bei ebase handelbar sein. Für das gesamte ETF-Universum stehen die Möglichkeiten für Einmalanlagen und Spar- sowie Entnahmepläne zur Verfügung. Im Bereich Firmenkunden können ETFs weiterhin sowohl in der bAV mit Fondsrückdeckung als auch in der Anlage von Betriebsvermögen eingesetzt werden.

Im Zuge der Angebotserweiterung wurde im April auch auf ein Marktpreismodell umgestellt, wodurch sich der Handel und die Abwicklung sowie auch die Kostenstrukturen für die Kunden verändern. Anders als in der Vergangenheit werden die ETFs nicht mehr direkt über die Kapitalverwaltungsgesellschaften zum Net Asset Value (NAV) des Fonds gehandelt, sondern über die Kursstellung eines Marketmakers im außerbörslichen Handel. Dabei fällt, wie vom Handel mit Aktien an der Börse bekannt, nun ein Spread zwischen Kauf- und Verkaufskurs an. Die bisher bei ETF-Käufen und -Verkäufen fälligen Additional Trading Costs (ATC) entfallen. Das Angebot richtet sich dabei weiterhin an Anleger und nicht an Day Trader, da die Orders auch zukünftig nur einmal täglich ausgeführt werden. (ad)

 

Dividendenrekord im Dax

Die 30 größten deutschen Börsenunternehmen sind in Dividendenlaune. Die Dax-Konzerne haben für das Jahr 2018 so viel wie nie zuvor an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Das zeigt eine Auswertung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY. Größter Dividendenzahler ist die Allianz.

Obwohl einige Schwergewichte des Dax mit fundamentalen Problemen kämpfen, haben die 30 wichtigsten deutschen Börsenunternehmen für das vergangene Geschäftsjahr so viel Dividende ausgeschüttet wie nie zuvor. Laut EY ist Dividendensumme der Dax-Konzerne für das vergangene Jahr um 2,9% auf den Rekordwert von 36,5 Mrd. Euro gestiegen.

Sinkende Unternehmensgewinne

Die Gewinne konnten mit dieser Entwicklung allerdings nicht Schritt halten. Nach Berechnungen des Beratungs- und Prüfungsunternehmens ist Gewinn nach Steuern im Schnitt um 10% gesunken. Insgesamt kamen die 30 Dax-Konzerne auf einen Überschuss von 84,5 Mrd. Euro. Die Ausschüttungsquote ist dementsprechend im Jahresvergleich gestiegen. Der Anteil der Dividendenzahlungen am gesamten Gewinn liegt laut EY mit 43,2% aber weiterhin auf einem soliden Niveau.

Dividendenprimus Allianz

Nur drei Unternehmen (BMW, Daimler, RWE) haben ihre Auszahlungen gekürzt. Dagegen zahlen 21 Dax-Konzerne ihren Anteilseignern für 2018 mehr Geld aus als für das Vorjahr. Weitere vier Unternehmen haben die Dividende immerhin konstant gehalten. Der Gaskonzern Linde sowie der Zahlungsdienstleister Wirecard haben noch keine Angaben getätigt. Größter Dividendenzahler ist die Allianz. Der Versicherer schüttet insgesamt 3,8 Mrd. Euro aus. Das ist ein Plus von 9% im Vergleich zum Jahr zuvor. (mh)

 

MFS startet globalen Aktienfonds

MFS Investment Management hat einen neuen Fonds aufgelegt. Der MFS Meridian® Funds – Global Intrinsic Value Fund investiert weltweit in Aktien und soll Anlegern langfristig Stabilität bieten sowie das Abwärtsrisiko mindern.

MFS hat den MFS Meridian® Funds – Global Intrinsic Value Fund neu in der Produktpalette. Der Aktienfonds wird von den Portfoliomanagern Benjamin Stone und Pablo de la Mata gemeinsam verwaltet. Das Duo hat langjährige Erfahrung beim Management weltweiter und europäischer Aktienportfolios – unter anderem dem MFS Meridian® Funds – European Value Fund.

Fundamentaler Ansatz

Bei Aktieninvestments nach dem intrinsischen Wert geht es für das Portfoliomanagementteam darum, den Gesamtkontext zu verstehen, in dem die Cashflows eines Unternehmens erwirtschaftet werden, und anhand dieser Erkenntnisse zu einer langfristigen, verlässlichen und belastbaren Einschätzung des Unternehmenswertes zu kommen. Auf dieser Basis suchen die Fondsmanager nach unterbewerteten Unternehmen.

Abwärtsrisiken besonders im Fokus

Der Fonds investiert in Aktien von Unternehmen jeder Größe, die ihren Sitz in Industrieländern haben, und behält sich vor, auch in Unternehmen aus Schwellenländern zu investieren. Er strebt an, über einen gesamten Marktzyklus hinweg attraktive, risikobereinigte Renditen zu generieren, wobei potenziellen Abwärtsrisiken besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. (mh)

 

Was treibt Anleger in den Grauen Kapitalmarkt?

Eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale Hessen hat sich mit den Motiven für Investitionen am Grauen Kapitalmarkt beschäftigt. Demnach suchen Sparer vor allem nach drei zum Grauen Kapitalmarkt konträren Eigenschaften. Zudem zeigt die Umfrage, dass die Person des Beraters in aller Regel eine maßgebliche Rolle bei der Investitionsentscheidung spielt.

Was wollen deutsche Sparer bei einer Geldanlage zur Altersvorsorge? Das wollte das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Hessen in einer repräsentativen Umfrage wissen. Für 93% der Deutschen ist es demnach wichtig, dass ihr Geld nicht komplett verloren gehen kann. 72% wünschen sich kein hohes Risiko. Jeder zweite Befragte will, dass bei der Geldanlage für die Altersvorsorge ethische und ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Vier von zehn Sparern finden es zudem wichtig, dass sie für ihre Investitionen einen „greifbaren Gegenwert“ sehen. Das können zum Beispiel Immobilien oder auch Container sein.

Häufig Angebote des Grauen Kapitalmarkts

„Die Umfrageergebnisse zeichnen ein ambivalentes Bild: Die Befragten legen großen Wert auf Sicherheit. Aber Anlagen in Sachwerte und ethisch-ökologische Projekte zählen häufig zum Grauen Kapitalmarkt. Hier bestehen fast immer erhebliche Risiken – bis hin zum Totalverlust“, kommentiert Wolf Brandes, Teamleiter Marktwächter Finanzen mit dem Schwerpunkt Grauer Kapitalmarkt bei der Verbraucherzentrale Hessen.

Größere Beträge werden meist wieder investiert

Auch zum bisherigen Verhalten haben die Marktwächter die Verbraucher befragt. Vier von zehn Befragten geben an, schon einmal einen größeren Betrag erhalten zu haben – zum Beispiel durch Schenkung oder Auflösung von Verträgen. Davon investierten 82% das erhaltene Geld ganz oder zumindest teilweise, 14% davon in Produkte des Grauen Kapitalmarktes. An erster Stelle standen Investments in geschlossene Fonds, gefolgt von Gold oder Edelsteinen und Beteiligungen, Direktinvestments oder Crowdinvesting.

Vermittler oder Berater das A und O

Eine maßgebliche Rolle bei der Investitionsentscheidung spielt die Person, die die Geldanlage vermittelt. Für 93% der Befragten ist großes Zutrauen in die Fachkompetenz des Vermittlers oder Beraters ein wichtiges Kriterium. Fast ähnlich viele Verbraucher (92%) geben an, dass für sie das Vertrauen in den Menschen ein wichtiger Aspekt ist. „Das bestätigt Erkenntnisse, die wir aus vorhergehenden Untersuchungen zu Anlageentscheidungen gewonnen haben. Die Beziehung zum Vermittler oder Berater ist das A und O“, meint Brandes. Generell fühlt sich eine Mehrheit von 61% aller Befragten in der Lage, richtige Finanzentscheidungen zu treffen. 52% geben an, dass sie Anlageentscheidungen grundsätzlich allein treffen. 40% wünschen sich bei Finanzentscheidungen aber mehr Unterstützung vom Staat oder vom Verbraucherschutz. (mh)

 

Amundi räumt Fondsangebot auf

Europas größter Asset-Manager schließt die Übernahme von Pioneer Investments mit der Zusammenlegung seiner Luxemburger Fondspaletten ab. In diesem Zuge streicht Amundi zudem sein Fondsangebot zusammen. Insgesamt verschwinden etwa 60 Fonds aus dem Sortiment.

Amundi legt seine Luxemburger Fondspaletten zusammen. Amundi Funds, Amundi Funds II und Amundi Sicav II werden bis Ende Juni in einer neuen Gesellschaft nach luxemburgischem Recht gebündelt: Amundi Funds. Die Zusammenlegung ist laut Europas größtem Asset-Manager der letzte Schritt der Übernahme von Pioneer Investments. Zuvor waren bereits der IT- und der rechtlichen Zusammenschluss abgeschlossen.

60 Fonds verschwinden vom Markt

Insgesamt beläuft sich das verwaltete Vermögen von Amundi derzeit auf rund 90 Mrd. Euro. Im Zuge der Zusammenlegung der Fondspaletten schrumpft die französische Gesellschaft das Fondsangebot zusammen. Besteht es aktuell aus etwa 150 Fonds, werden es in Zukunft nur noch 90 Fonds sein. Amundi hatte einen solchen Schritt bereits angekündigt, um Dopplungen im Angebot zu verhindern, die im Zuge der Pioneer-Übernahme entstanden waren.

Nach diesen Kriterien werden die Fonds gestrichen

Welche Fonds gestrichen werden, entscheidet sich laut Amundi nach Volumen, Performance und Anlagestrategie richten. Daneben spielen aber auch die Kundennachfrage und das Entwicklungspotenzial eine Rolle. Nach den Aufräumarbeiten soll mehr als die Hälfte der Fonds ein Volumen von mindestens 500 Mio. Euro aufweisen, ein Drittel von mehr als 1 Mrd. Euro. (mh)

 

„Professionelle Vermittler sind für unseren Vertrieb unerlässlich“

Geschlossene Fonds haben es bei Anlegern und Vermittlern im Allgemeinen relativ schwer. Die RWB Group hat in diesem schwierigen Umfeld ihren Umsatz 2018 dennoch um fast ein Drittel erhöht. Die Gruppe setzt insbesondere auf Private Equity und auf professionelle Vermittler – erläutert Vorstand Norman Lemke im Gespräch mit AssCompact.
Herr Lemke, die RWB Group hat im vergangenen Jahr über 76 Mio. Euro platziert und damit ein Umsatzplus von 30% erzielt. Wie zufrieden sind Sie mit diesem Ergebnis?

Wir sind sehr zufrieden und bedanken uns für das Vertrauen der Kunden in unsere Anlagelösungen und für den großartigen Einsatz unserer Vertriebspartner. Es ist das fünfte Umsatzplus in Folge und für diesen Anstieg gibt es gute Gründe: Institutionelle Investoren haben schnell auf die Niedrigzinsen reagiert und auf Private Equity als Ertragsalternative gesetzt. Klassische Sparer und Privatanleger ziehen naturgemäß etwas verspätet nach. Immer mehr von ihnen erkennen nun, dass sie sich gegen Niedrigzinsen rüsten müssen. Diesen Trend spüren wir bei unseren Platzierungsergebnissen. Auf der anderen Seite haben wir uns intern bei der Betreuung unserer Vertriebspartner stark weiterentwickelt. Unsere Partner profitieren heute vom sogenannten PartnerServiceCenter als zentraler Anlaufstelle. Hier sitzt ein Team aus Vertriebs­spezialisten, das unsere Partner umfassend unterstützt.

Ist eine solche Steigerung auch 2019 möglich?

Wir rufen kein konkretes Umsatzziel für 2019 aus, erwarten aber ein gutes organisches Wachstum. Die Voraussetzungen sind geschaffen, und zwar nicht nur im Vertrieb, sondern auch auf der Investitionsseite. Wir sind 1999 als deutscher Vorreiter in den Private-Equity-Markt eingestiegen und haben über zwei Jahrzehnte ein umfangreiches Netzwerk mit Beziehungen zu den besten Fondsmanagern aufgebaut. Wir können deshalb in sehr vielversprechende und teils um ein Vielfaches überzeichnete Fonds investieren. Neue Anbieter haben hier kaum Zugangschancen. Die Qualität unserer Portfolios hat übrigens eine internationale Jury in Paris im vergangenen Jahr nach 2016 bereits zum zweiten Mal mit dem Private Equity Exchange Award in Silber ausgezeichnet.

Welche Produkte haben Sie aktuell in der Platzierung?

Aktuell können Anleger zwei Private-Equity-Dachfonds aus unserem Haus zeichnen – beide übrigens ab 2.500 Euro Einmalanlage, 50 Euro monatlich oder in Kombination. Bis Jahresende ist der RWB Direct Return II in der Platzierung. Hier verzichten wir auf die üblichen Emissionskosten. 100% des Kapitals werden unmittelbar eingesetzt. Ein Großteil der Gebühr ist erfolgsabhängig und wird erst dann erhoben, wenn die Anleger bereits mehr als ihr gezeichnetes Kapital ausgezahlt bekommen haben. Das ist sehr fair, wie ich finde, und sorgt für Interessengleichheit. Das gesammelte Kapital streuen wir über eine Vielzahl von Private-Equity-Fonds in deutlich mehr als einhundert etablierte Unternehmen verschiedener Branchen in Nordamerika und Westeuropa. Noch bis Ende 2020 können sich Anleger zudem an der siebten Generation unserer RWB-International-Serie beteiligen. Beim RWB International VII erreichen wir eine Streuung über mehrere Hundert Unternehmen. Neben Nordamerika und Westeuropa befinden sich auch Investitionen aus den etablierten asiatischen Anlageregionen wie Indien und China im Portfolio. Das Besondere an dieser Anlagelösung ist, dass wir die Rückflüsse aus Unternehmensverkäufen zunächst nochmals investieren. Das Geld arbeitet zwei Mal und wir erreichen im Sinne der Anleger eine Investitionsquote weit über 100%.

Bieten Sie Vermittlern und Ihren Kunden neben Dachfonds auch andere Anlagelösungen an?

Die Private-Equity-Dachfonds sind unser Kernprodukt. Wir haben aber den Bedarf nach einem zusätzlichen liquiden Anlageprodukt erkannt und gemeinsam mit der NFS Hamburger Vermögen eine ETF-Vermögensverwaltung aufgesetzt. Wir bieten dabei drei unterschiedliche Strategien an, die sich in der Höhe der Aktien-Allokation unterscheiden. Hinzu kommt eine echte Finanzinnovation: Gemeinsam mit dem Liechtensteiner Versicherer Quantum Leben haben wir 2016 die erste private Rentenversicherung auf den Markt gebracht, die in Private Equity und ebenfalls in ETFs investiert.

Sind 2019 neue Produkte geplant?

Wir sind mit unserem aktuellen Produktangebot gut aufgestellt. Allerdings möchten wir die nahtlose Verknüpfung zwischen Private Equity und der ETF-Vermögensverwaltung forcieren. Das heißt, Ausschüttungen aus unseren Private-Equity-Produkten sollen nicht auf dem Girokonto landen, sondern direkt in die ETF-Strategien fließen. Für viele Anleger bietet sich diese Kombination an und auch für unsere Partner lohnt sich das Konzept.

Die RWB Group ist seit Ihrer Gründung im Jahr 1999 auf Private Equity fokussiert. Die Anlageklasse hat nach wie vor auch große Kritiker. Was halten Sie diesen entgegen?

Es ist lange her, dass einzelne Marktteilnehmer nicht die Firmen verbessert, sondern lediglich die Kosten gedrückt haben. Die Branche hat sich hier stark gewandelt, auch der Anteil von Fremdkapital ist deutlich zurückgegangen. Heute geht es darum, die Portfoliounternehmen voranzubringen, wachsen zu lassen und damit sogar neue Stellen zu schaffen. Der Begriff der „Heuschrecke“ ist also längst überholt. Diese Meinung habe ich nicht exklusiv. PwC hat 2017 in einer Umfrage Familienunternehmer befragt, ob sie sich den Einstieg eines Private-Equity-Investors vorstellen können. Über 80% haben zugestimmt. Sechs Jahre zuvor waren es nur 18%. Viele Firmen wissen heute, dass ihr Know-how und ihre finanziellen Mittel nicht ausreichen, um Herausforderungen wie etwa die Digitalisierung zu meistern. Private-Equity-Manager sind daher zu gefragten Partnern geworden.

Wie sehen Sie den deutschen Markt für Sachwertbeteiligungen allgemein?

Der Markt für Sachwertbeteiligungen ist insgesamt sehr heterogen. Die tatsächlichen Sachwerte unterscheiden sich hinsichtlich Performance, Platzierungshöhe und Image stark – sicher mit Vorteilen für breit gestreute Unternehmensbeteiligungen und Immobilien. Gleichzeitig teilt sich die Branche in voll regulierte und teil- bzw. unre­gulierte Angebote auf. Hier bin ich ganz klar der Meinung, dass Zweiteres heute nicht mehr zeitgemäß ist. Daher erhalten Anleger und Vertriebspartner bei unseren Private-Equity-Dachfonds nur Produkte gemäß der AIFM-Richtlinie.

Nicht nur bei den Endkunden, sondern auch bei vielen Vermittlern haben es geschlossene Fonds anhaltend schwer. Bei den AssCompact TRENDS 2018 hat die RWB Group im Bereich der geschlossenen Beteiligungen den 2. Platz im Beliebtheitsranking der Vermittler belegt. Wie wichtig sind die professionellen Vermittler für Ihren Vertrieb?

Ein geschlossener Fonds ist ja in erster Linie der konzeptionelle Rahmen eines Anlageprodukts. Was da am Ende drin steckt, wie hoch der Regulierungsgrad ist und wie viel Erfahrung der Anbieter hat, ist entscheidend – nicht das Konstrukt an sich. Professionelle Vermittler sind unerlässlich, um diese Unterschiede zu erläutern und gemeinsam mit dem Anleger die passende Lösung auszuwählen – ob nun offen oder geschlossen. Ich sehe aktuell keine echte Alternative zu diesem persönlichen Vertriebsweg. Wir setzen langfristig auf unsere Partner und versuchen daher deren Arbeit so einfach wie möglich zu machen.

Ließen sich durch digitale Wege die Vertriebskosten als Anbieter nicht deutlich reduzieren?

Die Zielgruppe der digital- und finanzaffinen Anleger, die sich eigenständig um die Geldanlage kümmern, ist doch sehr klein. Schauen Sie sich die Robo-Advisor an. Trotz starker medialer Begleitung treten sie heute auf der Stelle und geben bis auf Ausnahmen auch keine aktuellen Zahlen mehr zu den verwalteten Vermögen heraus. Ich denke, ein wichtiger Grund ist, dass sich die meisten Anleger mit einem persönlichen Berater deutlich sicherer fühlen. Die digitalen Wege sind dennoch wichtig, allerdings nicht als Stand-alone-Lösung. Als sinnvoll erachte ich unterstützende Beratungstools und die begleitete Möglichkeit der Online-Zeichnung. Viel wichtiger sind allerdings die Möglichkeiten im Hintergrund: Hier arbeiten wir mit unserem hauseigenen FinTech konsequent daran, den Verwaltungsaufwand für unsere Vertriebspartner mit digitalen Lösungen zu vereinfachen und zu automatisieren, damit sie den Großteil ihrer Zeit ihrer Kernaufgabe – der Beratung – widmen können.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 03/2019, Seite 60 f. oder in unserem ePaper.