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Privatanleger wollen mehr in Privatmärkte investieren

Die Nachfrage nach Privatmarktanlagen in Europa steigt – sowohl bei den Fondsselektoren als auch bei den Privatanlegern. Das zeigt die jüngste European Fund Selector Study, die von Research in Finance in Zusammenarbeit mit Neuberger Berman durchgeführt wurde.

Die Private Markets scheinen in Europa auf dem Vormarsch zu sein, wie die neue European Fund Selector Study (EuroFSS) zeigt. Diese wurde von Research in Finance zusammen mit dem Vermögensverwalter Neuberger Berman durchgeführt und beinhaltet Erkenntnisse von 894 Fondsselektoren aus ganz Kontinentaleuropa und dem Vereinigten Königreich. Es wurden 597 private und 297 institutionelle Investoren befragt.

Nachfrage nach Private Debt erreicht neue Höchststände

Die Studie zeigt, dass das Interesse an Private Debt bei privaten und institutionellen Fondsselektoren, die ihre Privatmarktportfolios erweitern möchten, im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind. Der Anteil der Befragten, die eine Erhöhung der Allokation in dieser Anlageklasse planen, stieg von 19% auf 47%. Equity ist nach wie vor die beliebteste Anlageklasse am privaten Markt. Die höchsten durchschnittlichen Allokationen bei Privatanlegern und institutionellen Anlegern wurden in den nordischen Ländern (9,4%), Deutschland (9,0%) und der Schweiz (8,2%) beobachtet.

ELTIFs auf dem Vormarsch in Europa

Der Bekanntheitsgrad und die Nutzung von European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) hat weiter zugenommen, so die Studie von Neuberger Berman und Research in Finance. Etwa 70% der paneuropäischen Selektoren sind mit diesem Instrument vertraut, verglichen mit etwa 50% im letzten Jahr. Der italienische Markt ist am besten mit ELTIFs vertraut (85%), dort werden sie Kunden am ehesten empfohlen (24%).

Für den deutschen Markt erläutert Christian Puschmann, Head of Client Group, Germany and Austria, dass es bei ELTIFs noch einiges an Vertriebspotenzial gibt: 81% der deutschen Fondsselektoren kennen sich zwar mit ELTIFs sehr gut, aber erst 16% der Befragten bieten empfehlen diese Investmentlösungen.

Vorteile von Private Assets

Weiterhin sind für die paneuropäischen Selektoren die Diversifizierung des Portfolios (74%) und das hohe Renditepotenzial (60%) die am häufigsten genannten Vorteile von Investitionen in private Assets. Die langfristige Ausrichtung (45%), das Kapitalwachstum (33%) und die geringe Volatilität (33%) werden als weitere potenzielle Vorzüge genannt. Dagegen ist ein Mangel an Liquidität das größte Hindernis (57%) für Investitionen in private Anlagen. Mangelnde Transparenz (41%) und hohe Mindestanlagebeträge (36%) werden ebenfalls häufig angegeben.

Deutsche Fondsselektoren favorisieren Private Assets und Multi-Asset

Hierzulande liegt die Netto-Nachfrage (Investoren, die ihre Allokation erhöhen wollen, abzüglich Investoren, die diese verringern wollen) nach Private Assets unter Fondsselektoren bei 41%. Bei Multi-Asset-Lösungen liegt dieser Wert bei 35%, gefolgt von Income-Produkten mit 31%. (mki)

Lesen Sie auch: ELTIF-Markt nimmt Fahrt auf: Volumen legte 2024 deutlich zu
 

Krypto wird dank geopolitischer Lage beliebter

Der Asset-Manager CoinShares meldet die zehnte Woche in Folge Zuflüsse in digitale Vermögenswerte. Hintergrund ist laut dem Unternehmen die geopolitische Unsicherheit, die die Kryptonachfrage antreiben würde.

Anlageprodukte für digitale Vermögenswerte notierten in der vergangenen Woche die zehnte Woche in Folge Zuflüsse in Höhe von insgesamt 1,24 Mrd. US-Dollar. Die Zuflüsse seit Jahresbeginn stiegen damit auf ein neues Rekordhoch von 15,1 Mrd. US-Dollar. Allerdings ließ der starke Zustrom in der ersten Wochenhälfte in der zweiten Hälfte nach – vermutlich aufgrund des Juneteenth-Feiertags in den USA und aufkommender Berichte über eine mögliche US-Beteiligung am Iran-Konflikt.

USA und Bitcoin dominierten

Regional dominierten die USA mit Zuflüssen in Höhe von 1,25 Mrd. US-Dollar, begleitet von Zuflüssen aus Kanada und Deutschland in Höhe von 20,9 Mio. bzw. 10,9 Mio. US-Dollar. Dem gegenüber standen Abflüsse aus Hongkong und der Schweiz in Höhe von 32,6 Mio. bzw. 7,7 Mio. US-Dollar.

Krypto wird dank geopolitischer Lage beliebter

Bitcoin verzeichnete in der zweiten Woche in Folge Zuflüsse in Höhe von insgesamt 1,1 Mrd. US-Dollar – trotz der jüngsten Kurskorrektur. Dies deute laut CoinShares darauf hin, dass Anleger die Schwäche zum Einstieg nutzten. Diese Stimmung wurde zusätzlich durch geringfügige Abflüsse aus Short-Bitcoin-Produkten in Höhe von 1,4 Mio. US-Dollar untermauert.

Ethereum verbuchte in der neunten Woche in Folge Zuflüsse in Höhe von 124 Mio. US-Dollar, womit sich die Gesamtsumme dieser Serie auf 2,2 Mrd. US-Dollar beläuft. Dies ist die längste Phase anhaltender Zuflüsse seit Mitte 2021 und spiegelt das anhaltend starke Anlegerinteresse an der Kryptowährung wider, so CoinShares

Weitere nennenswerte Zuflüsse entfielen auf Solana mit 2,78 Mio. US-Dollar und XRP mit 2,69 Mio. US-Dollar. (mki)

 

FNG positioniert sich klar gegen Rüstungsinvestitionen

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen hat am Dienstag seinen jährlichen Marktbericht für nachhaltige Kapitalanlagen vorgestellt. In Anbetracht der jüngsten Debatten, ob Rüstungsanlagen als nachhaltig eingestuft werden können, vertritt das Forum hierbei einen klaren Standpunkt.

Die vergangenen Jahre, insbesondere der Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022, sorgten gesellschaftlich für viele Diskussionen rund um das Thema Nachhaltigkeit – vor allem aber für eine sinkende Akzeptanz. Und auch in der Vermittlerbranche ist die ESG-Abfragepflicht gewiss nicht das beliebteste Thema.

Eine Fragestellung bei der Nachhaltigkeit war, ob Rüstungsinvestitionen als nachhaltig eingestuft werden dürfen – auch im Sinne des erhöhten Kapitalbedarfs der Rüstungsindustrie, die von mancher Seite als friedenstiftend interpretiert wird. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat zu dieser Frage bei seiner Vorstellung des jährlichen Marktberichts am Dienstag Stellung bezogen. Die Antwort lautet klar: Nein.

FNG gegen Rüstungsinvestitionen

Die Erhebung des diesjährigen Marktberichts Nachhaltige Geldanlagen zeige ein eindeutiges Bild aus der Branche, so heißt es vom FNG. 72% der erfassten nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland schlossen sämtliche Rüstungsgüter in ihren Investitionen aus. In Deutschland lag der Anteil vor drei Jahren, also noch vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, bei lediglich 60%. Kontroverse Waffen seien zusammen mit Verstößen gegen Menschenrechte weiterhin das Top-1-Ausschlusskriterium in Deutschland (99%).

Politische Unsicherheiten größte Herausforderung

Die Befragung zeigt auch, dass sich die Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit am Finanzmarkt verschlechtert haben und sich negativ auf die Stimmung der Finanzmarktakteure niederschlagen würden. Sorgen um die Zukunft nachhaltiger Geldanlagen sind für 89% der Befragten in globalen (geo-)politischen Unsicherheiten begründet wie etwa dem anhaltenden Rechtsruck in westlichen Demokratien.

Für Verunsicherung sorgen jedoch nicht nur Wahlen, bei denen Klimaschutz und Sustainable Finance kaum eine Rolle spielen, sondern auch Debatten um den Abbau von Berichtspflichten wie etwa im Rahmen der „Omnibus“-Initiative der EU-Kommission. Es wird zudem befürchtet, dass geopolitische Spannungen ESG-Kriterien zunehmend überlagen bzw. verwässern, indem etwa Rüstungsunternehmen Einzug in nachhaltige Finanzprodukte halten.

Verhaltener Optimismus für 2025

Trotz der vielen Herausforderungen bleiben 47% der Befragten jedoch optimistisch und erwarten für 2025 ein moderates Wachstum nachhaltiger Geldanlagen von bis zu 10%. Der Anteil derjenigen, die hingegen von einer Stagnation ausgehen, ist deutlich auf 37% gestiegen, 2024 waren dies nur 16%. Dies ist laut FNG ein klares Warnsignal, und ein Appell an die Politik, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Ziele des EU-Green-Deals nicht aus dem Blick zu verlieren. Dieser wurde 2019 von der EU vorgestellt, um bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr auszustoßen.

Marian Klemm, Vorstandsvorsitzender des FNG, kommentiert: „Die wachsende Besorgnis über geopolitische Unsicherheiten und ein Rechtsruck in westlichen Demokratien zeigt, wie eng die Entwicklung nachhaltiger Finanzen mit dem gesamtgesellschaftlichen Kontext verknüpft ist. Es ist entscheidend, dass die Politik stabile Rahmenbedingungen schafft, um die Ziele des Green-Deal nicht zu gefährden und das Vertrauen in nachhaltige Investments zu stärken. Wir sehen jedoch auch einen starken Willen der Branche, innovative Lösungen zu finden und soziale Aspekte stärker in den Fokus zu rücken.“ (mki)

Über den FNG-Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2025

Der FNG-Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen analysiert jährlich die aktuellen Trends nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in Deutschland und Österreich. An der Befragung haben 89 Finanzinstitute aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Liechtenstein) für 2025 teilgenommen. Die Daten zum Stichtag 31.12.2024 wurden im ersten Quartal 2025 erhoben. Teilnehmende der Studie waren sowohl Asset Manager und Banken mit Nachhaltigkeitsfokus als auch Asset Owner wie Stiftungen, Versicherungen, Pensionskassen und öffentliche Einrichtungen.

 

US-Angriff auf Iran: Wie reagieren die Märkte?

In der Nacht zum 13.06.2025 hat Israel den Iran angegriffen – und am Wochenende sind auch die Vereinigten Staaten aktiv geworden. Bislang scheinen die Märkte relativ gelassen zu reagieren. Wird das so bleiben? Worauf müssen sich Anleger einstellen?

Die Lage im Iran eskaliert weiter. Israel hat in der Nacht zum 13.06.2025 den Angriff gestartet. Seitdem gibt es weltweit viele Diskussionen und Unruhen – und auch über das Vorgehen der Vereinigten Staaten wurde spekuliert. Bis zum Wochenende. Am Sonntag stiegen die USA mit B-2-Tarnkappenbombern und Marschflugkörpern in den Krieg ein.

Bislang reagierten die Märkte vergleichsweise gelassen, sei es auf den Initialangriff Israels, aber auch auf den Angriff der USA. Um 16 Uhr am Montag steht der Dax bei rund 23.250 Punkten – nicht gerade ein starker Verlust zu seinen rund 23.350 Punkten am Freitagabend. Und im Vergleich zu den 23.771 Punkten, zu denen er am 12.06.2025 geschlossen hatte, kann man ebenfalls nicht von einem „Sturz“ sprechen. Und auch der S&P 500 rangiert recht stabil bei etwas unter 6.000 Punkten.

Potenzial für Probleme an den Märkten scheint es aber durchaus zu geben, vor allem mit Blick auf den Ölpreis und die damit verbundenen Gefahren.

Anhaltend hohe Ölpreise als „zentrales Risiko“ des Irankonflikts

Gregor Ma Hirt, CIO Multi Asset bei AllianzGI bspw. sieht die unmittelbarsten Auswirkungen an den Energiemärkten. Der Preis für Brent-Rohöl, der seit Anfang Juni bereits um 18% gestiegen ist, dürfte weiter in die Höhe schnellen. Wie es dann weitergeht, das werde die Reaktion des Iran zeigen. Das Hauptaugenmerk der Experten liegt hier auf dem Golf von Hormus, einer für den Ölmarkt sehr bedeutenden Meerenge.

Der Focus berichtet, dass vor dem Angriff der USA eine Blockade des Golfes als äußerst unwahrscheinlich galt, da der Iran damit am meisten zu verlieren hätte. Exporte von Öl wären dann nicht mehr möglich und auch der wichtigste Öl-Abnehmer, China, wäre davon beeinträchtigt. Der US-Angriff scheint die Wahrscheinlichkeit für eine solche Entscheidung jedoch angehoben zu haben, wie Focus mit Berufung auf die Prognosemärkte von Polymarket und Bloomberg meldet.

Die Folge wäre, dass der Ölpreis langfristiger steigen würde. AllianzGI sieht darin eine enorme Belastung der globalen Lieferketten und Inflationsdruck, insbesondere in energieabhängigen Volkswirtschaften. Insgesamt würde eine anhaltende Phase hoher Ölpreise das globale Wachstum zusätzlich belasten und die Auswirkungen der anhaltenden Handelsspannungen und Zollverhandlungen verstärken.

Märkte reagieren „entspannt“

Und dennoch: Die Märkte lassen sich derzeit, wie oben schon geschildert, nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Generali Investments erläutert, dass dies auf recht begrenzte Eskalationsängste hindeute – man rechnet wohl nicht mit einem Iran, der stärker in die Offensive gehen wird, sei es militärisch oder handelspolitisch. Auch dürfte Generali Investments zufolge die Nachfrage nach US-Währung und US-Staatsanleihen geringer ausfallen. Am auffälligsten sei die zurückhaltende Reaktion des US-Dollars angesichts der angespannten Stimmung und Positionierung unmittelbar nach Ausbruch der Krise. (mki)

 

Warum Gold weiter im Trend bleiben wird

Die Nachfrage nach Gold ist schon das ganze Jahr über hoch – auch verknüpft mit Preisrekorden. In den nächsten Monaten wird sich daran wohl auch nicht allzu viel ändern. Hintergrund sind die Goldbedarfe der Zentralbanken und, zumindest aktuell, der schwache Dollar.

Der Goldpreis rangiert nun schon seit geraumer Zeit auf einem sehr ansehnlichen Niveau – am Mittwochnachmittag notiert die Feinunze bei rund 2.944 Euro. Das ist zwar nicht das Rekordniveau, die 3.000 Euro wurden im Frühling geknackt, aber dennoch ein stattlicher Wert, der sich jetzt schon seit einiger Zeit hält.

Mit ein Antreiber davon sind die Notenbanken, denn diese statten sich schon seit ein paar Jahren mit überdurchschnittlich viel Gold aus. Und in den nächsten Monaten wird sich daran wohl wenig ändern, wie eine Befragung des World Gold Council unter den Zentralbanken ergeben hat.

Mehr Interesse an Gold bei Zentralbanken

Laut World Gold Council hätten die Zentralbanken in den letzten drei Jahren jeweils über 1.000 Tonnen Gold – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Durchschnitt von 400 bis 500 Tonnen im vorangegangenen Jahrzehnt. Diese deutliche Beschleunigung erfolge vor dem Hintergrund geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, die die Aussichten sowohl für Reservemanager als auch für Investoren getrübt hätten.

Einschätzung der Zentralbanken

Die Zentralbanken haben laut der Umfrage weiterhin positive Erwartungen an Gold. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (95%) geht davon aus, dass die weltweiten Goldreserven der Zentralbanken in den nächsten zwölf Monaten steigen werden. 43% der Befragten sagen dasselbe über ihre eigenen Goldreserven im selben Zeitraum. Einen Rückgang seiner Goldreserven erwartet keiner.

Zwei große Punkte, die die Investitionen in Gold attraktiver machen dürfte, sind die Diversifikation und die damit einhergehende Absicherung, u. a. gegen den schwächeren US-Dollar. Die Mehrheit der Befragten (73%) erwartet nämlich in den nächsten fünf Jahren moderate oder deutlich geringere US-Dollar-Bestände an den globalen Reserven und gehen zudem davon aus, dass der Anteil anderer Währungen wie dem Euro oder dem chinesischen Renminbi sowie von Gold im gleichen Zeitraum steigen wird. Auch zeigte die Umfrage einen Anstieg der Teilnehmer, die ihre Goldreserven aktiv verwalten, von 37% im Jahr 2024 auf 44% im Jahr 2025. Während die Steigerung der Rendite weiterhin der Hauptgrund dafür war, überholte das Risikomanagement den taktischen Handel als zweithäufigsten Grund.

Über die Umfrage

Die Umfrage des World Gold Council zu den Goldreserven der Zentralbanken wurde vom 25.02.2025 bis 20.05.2025 durchgeführt. Er erhielt auf die Umfrage 73 Antworten, was die höchste Zahl seit Beginn der Umfrage vor acht Jahren sei und sehr repräsentativ für die gesamte Zentralbankgemeinschaft sei. (mki)

 

Mediolanum startet zwei Multi-Manager-Fonds

Der Fondsmanager Mediolanum hat zwei Multi-Manager-Fonds lanciert, die sich an Privatanleger richten und von unabhängigen Finanzberatern vertrieben werden. Bei den Fonds handelt es sich um globale Aktienfonds aus der Mediolanum Best-Brands-Palette.

Mediolanum International Funds, die europäische Asset-Management-Plattform der Mediolanum Banking Group, legt zwei neue Strategien in ihrer Best-Brands-Palette auf. Es handelt sich dabei um globale Aktienfonds, die aktiv nach dem Multi-Manager-Prinzip verwaltet werden.

Die beiden Fonds „Mediolanum Best Brands World Innovative Leaders Fund“ und „Mediolanum Best Brands Global Small Cap Equity Fund“ richten sich an Privatanleger und werden von unabhängigen Finanzberatern vertrieben, die von Berater-Pools unterstützt werden.

Investments in Innovation

Der „Mediolanum Best Brands World Innovative Leaders Fund“ ist ein globaler Aktienfonds, dessen Anlageuniversum sowohl Industrie- als auch Schwellenländer umfasst. Er ist zudem über alle Unternehmensbereiche und Sektoren hinweg diversifiziert. Im Mittelpunkt stehen Unternehmen, die in Innovationen investieren, um so ihren Wert, ihre Produktivität, und ihre Gewinnspannen zu erhöhen. Als Artikel-8-Fonds gemäß der EU-Offenlegungsverordnung investiert der Fonds außerdem ausschließlich in Firmen mit einem guten Bewusstsein für Nachhaltigkeit – Player, die ihre Ressourcennutzung optimieren, ihr Produktions- und Vertriebsmanagement effizienter gestalten und die Arbeitsbedingungen verbessern, so Mediolanum.

Die Verwaltung des Fonds übernimmt zunächst Lazard. Im Laufe der Zeit sollen weitere Vermögensverwalter dazukommen.

Neuer Small-Cap-Fonds

Der „Mediolanum Best Brands Global Small Cap Equity Fund“ ist ein globaler Aktienfonds, mit dem Investoren ihr Anlageuniversum um Nebenwerte erweitern und so das gesamte Spektrum der Investitionsmöglichkeiten innerhalb der globalen Industrieländer nutzen können. Der Fonds wird von Boutiquen verwaltet, die jeweils auf bestimmte Märkte spezialisiert sind. Dafür werden Manager in den USA, einem der aktivsten Märkte für Börsengänge, mit spezialisierten Managern aus dem Rest der entwickelten Welt kombiniert. So könne die Komplexität der einzelnen Marktsegmente bestmöglich abgedeckt werden. Die Manager identifizieren die besten Anlagechancen und investieren in Unternehmen, die langfristig einen überdurchschnittlichen Wert für die Anleger schaffen könnten. (mki)

 

ESMA-Leitlinien zu ESG: 674 Fonds wurden umbenannt

Europäische Fondsanbieter haben viele ihrer bislang nachhaltig gebrandeten Fonds umbenannt, um weiter Kapital in fossile Anlagen investieren zu können. Hintergrund sind neue Leitlinien der EU-Börsenaufsicht ESMA, die nachhaltige Fondsbezeichnungen transparenter machen sollen.

Am 21.05.2025 sind neue Leitlinien der European Securities and Markets Authority (ESMA) in Kraft getreten. Diese sollen die Bezeichnungen von Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen für Verbraucher transparenter machen. Konkret verpflichten sie Fonds mit Begriffen wie „nachhaltig“ oder „ESG“ im Namen, mindestens 80% des Kapitals entsprechend anzulegen und Investitionen in fossile Unternehmen auszuschließen.

Jetzt haben die Organisationen Finanzwende, urgewald und Facing Finance untersucht, wie betroffene Fonds seit dem 21.05.2025 angepasst wurden. Die Ergebnisse zeigen: Es gab zahlreiche Umbenennungen, während die Portfolios nicht angepasst wurden.

Viele Umbenennungen bei „ESG“-Fonds

Laut der Untersuchung wurden 674 Fonds umbenannt, der ursprüngliche Bezeichnungen strengere Klimaschutzvorgaben erfordert hätten. Statt ihre Portfolios anzupassen, strichen 391 Fonds diese Begriffe aus dem Namen, weitere 283 ersetzten sie durch weichere Formulierungen wie „screened“ oder „committed“, die regulatorisch nicht eindeutig erfasst sind. Das sind 17% der Fonds, die noch im vergangenen Jahr einen solchen Begriff trugen. Demgegenüber haben 86 Fonds seit Einführung der Leitlinien einen „Nachhaltigkeits“-, „Umwelt“- oder „Impact“-bezogenen Begriff zu ihrem Namen hinzugefügt.

Nach Angaben der Autoren investierten 427 der betroffenen Fonds zuletzt rund 13,7 Mrd. Euro in fossile Energien. Besonders häufig griff der US-Vermögensverwalter State Street zu Umbenennungen, gefolgt von UBS und Northern Trust. Auch deutsche Anbieter wie DWS, Allianz oder Union Investment passten zahlreiche Fondsnamen. Die Organisationen fordern nun eine Nachschärfung der EU-Regeln und eine stärkere Kontrolle durch Aufsichtsbehörden wie die BaFin. Diese müssten systematisch prüfen, ob die neu gewählten, schwächeren Begriffe wirklich „redlich, eindeutig und nicht irreführend“ sind, oder ob sie ganz unabhängig von den ESMA-Leitlinien gegen geltendes Recht verstoßen, weil sie Verbraucher in die Irre führen. (mki)

 

ETF-Anleger blicken wieder in Richtung USA

In den letzten Monaten waren USA-fokussierte ETFs für Anleger eher weniger attraktiv – doch das Blatt scheint sich zumindest ein wenig zu wenden, wie eine aktuelle Markteinschätzung von Fidelity International nahelegt. Europa bleibt aber weiterhin beliebt.

Es deutet sich eine Trendwende auf dem ETF-Markt an, findet Stefan Kuhn, Head of ETF & Index Distribution bei Fidelity International. Drei Monate in Folge hatten europäische Anleger ETFs auf die USA deutlich abverkauft – kein Wunder, denn die US-amerikanische Handelspolitik sorgt nach wie vor für Unruhen und Unsicherheit am Kapitalmarkt. Doch diese Entwicklung scheint vorerst gestoppt zu sein.

Im Mai waren die Zuflüsse laut Kuhns Kommentar zwar immer noch deutlich unter dem Zwölfmonatsschnitt, aber auf Dreimonatssicht erstmals wieder positiv. ETFs auf Europa verzeichneten außerdem weniger starke Zuwächse als zuletzt.

Wieder mehr Fokus auf USA

„Entspannende Signale im Handelsstreit zwischen China und den USA schlugen im Mai auf den ETF-Markt durch. Anleger wandten sich wieder mehr den USA zu“, so der Fidelity-Experte. Spiegelbildlich intensivierte sich der Zollstreit zwischen den USA und der EU wieder. „Es ist gut vorstellbar, dass sich die erneuten Zoll-Drohungen Trumps gegenüber der EU bereits auf die Nettomittelzuflüsse auf ETFs auf Europa auswirken.“ Zudem seien die Märkte in Europa im laufenden Jahr auch sehr gut gelaufen. „Anleger fragen sich, wie viel Luft nach oben europäische Aktien noch haben.“ Ob der ETF-Markt von makropolitischen Entwicklungen geprägt bleibe, sei eine Schlüsselfrage für die kommenden Monate.

ETF-Anleger blicken wieder in Richtung USA

Insgesamt wuchs der Markt für ETFs im Mai mit 25 Mrd. US-Dollar stärker als im Vormonat, erläutert Kuhn. Hierin spiegele sich vor allem das zurückkehrende Vertrauen der Anleger in den US-Markt wider.

Ebenfalls stark: Anleihe-ETFs

Auch Anleihe-ETFs konnten im Mai zulegen, und zwar sowohl Anleihe-ETFs auf Europa als auch auf die USA. Beide legten über ihrem Dreimonatsschnitt zu. Die Gründe für die Aufwärtsbewegung seien vielfältig: „Grundsätzlich sind die Märkte noch im Risk-off-Modus, was für Anleihen spricht. Die Flüsse gehen dabei weg von High Yield, sondern eher zur kurzlaufenden Anleihe als Cash-Ersatz.“ Darüber hinaus spiele die Leitzinspolitik der EZB eine Rolle. „Der Markt erwartet weiterhin mindestens zwei EZB-Zinssenkungen dieses Jahr. Grundsätzlich sind sinkende Zinsen positiv für Anleihen und damit auch für Anleihe-ETFs“, erläutert Kuhn. (Anm. d. Red.: Fidelity International hat den Kommentar nur wenige Tage vor der EZB-Sitzung am 07.06.2025 veröffentlicht. Eine der beiden angesprochenen Zinssenkungen ist somit bereits beschlossen.) (mki)

Lesen Sie auch: Das globale Aktienrätsel: Diversifikation sorgt für Stabilität
 

„Ein Kostendeckel wäre ein schwerwiegender Markteingriff“

2025 dürfte für die Investmentbranche eines der spannendsten sein: Die Handelszölle von US-Präsident Donald Trump verunsichern, schütteln gar die Märkte. Und in Deutschland steht eine neue Bundesregierung ins Haus. Der Hauptgeschäftsführer des BVI, Thomas Richter, wagt sich an eine Einschätzung.

Interview mit Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des Fondsverbands BVI
Herr Richter, es ist ein aufregendes Jahr für die Fondsbranche, nicht zuletzt durch die angespannte Weltlage und die neue Bundesregierung. Wie schätzen Sie die Aussichten für die Fondsbranche für den Rest des Jahres ein?

2025 wird ein schwieriges Jahr für die Fondsbranche. Die geopolitischen Spannungen haben zu erheblichen Marktverwerfungen geführt, und das Wirtschaftswachstum stagniert. Das drückt sowohl auf das Neugeschäft als auch auf das verwaltete Vermögen.

Im Koalitionsvertrag wurde die Frühstart-Rente angekündigt. Inwiefern ergeben sich hier auch Chancen für Berater?

Das ist alles noch sehr unbestimmt. Der Staat will wohl monatlich 10 Euro für Menschen vom 6. bis zum 18. Lebensjahr in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen. Welche Rolle Berater beim Vertrieb der Produkte spielen werden, ist wie vieles andere völlig offen. Es hängt zum Beispiel davon ab, welche Produkte zugelassen werden und wie stark der Beratungsbedarf der Eltern ist. Viel wichtiger für Fondsbranche und Vertrieb wird aber sein, wie die Jugendlichen das Depot nach ihrem 18. Geburtstag weiterführen werden. Denn die Frühstart-Rente mit den geringen monatlichen Beträgen ist noch keine substanzielle Altersvorsorge. Vielmehr soll sie für Kinder und Jugendliche ein Übungsfeld für die Kapitalanlage sein und der Finanzbildung dienen. Sie sollen erfahren, dass sich langfristiges Sparen zum Beispiel in Aktienfonds lohnt. Das soll sie motivieren, nach Auslaufen der staatlichen Zahlungen eigenes Geld für ihre Altersvorsorge zu investieren. Hier kann die Finanzberatung ansetzen.

Die neue Regierung plant tiefgreifende Veränderungen in der Riester-Förderung, beispielsweise soll der Garantiezwang entfallen. Ein Symptom des Trends hin zu mehr Flexibilität bei der Altersvorsorge?

Ja. Allerdings war die alte Regierung weiter gegangen. Sie hätte einen Paradigmenwechsel – einschließlich des Wegfalls des Zwangs zu Garantien und lebenslanger Verrentung – im Altersvorsorgedepot umgesetzt. Das wurde jedoch durch das Platzen der Koalition gestoppt. Immerhin will auch die neue Regierung private Altersvorsorge ohne Zwang zu Beitragsgarantien ermöglichen. Sie sollte Flexibilität aber auch in der Auszahlphase erlauben und neben der lebenslangen Verrentung weitere Optionen wie zum Beispiel Fondsauszahlpläne zulassen. Denn die Menschen haben im Ruhestand unterschiedliche Bedürfnisse. Wer eine Leibrente haben will, soll sie auch bekommen können. Wer jedoch Flexibilität, höhere Renditechancen und mehr Selbstbestimmung will, soll sich auch für alternative Modelle entscheiden dürfen. Das würde die Altersvorsorge für die Bürger attraktiv machen und somit zu einer größeren Verbreitung führen.

Könnten es Produkte ohne Garantie beim „gemeinen, auf Sicherheit schauenden Deutschen“ schwer haben?

Nicht nur die Deutschen suchen Sicherheit. Das ist völlig normal. Man muss nur den Unterschied zwischen echter Sicherheit und Scheinsicherheit sowie die Kosten dafür verstehen. Das Aufklären über die Vorteile des langfristigen Sparens ohne Garantien ist daher eine Chance für den Berater. Inzwischen beschäftigen sich immer mehr Menschen mit Kapitalanlagen. Zum Beispiel gibt es nach unserer Schätzung hierzulande 30 Millionen Fondssparverträge, und die Zahl nimmt stetig zu. Auch ohne Garantien geht das Verlustrisiko bei einer diversifizierten Aktienanlage auf lange Sicht gegen null. Und je länger die Anlagedauer, desto größer die Renditechancen.

Laut Koalitionsvertrag sollen bei der Riester-Reform auch Verwaltungs-, Produkt- und Abschlusskosten reduziert werden. Welche Auswirkungen sehen Sie hier?

Die Fondsbranche bietet eine breite Palette von Produkten mit unterschiedlichen Strategien und Kostenstrukturen für verschiedene Anlegerbedürfnisse an. Ein Kostendeckel wäre ein schwerwiegender Eingriff in den Markt und würde das Angebot für die Sparer einschränken. Für den Sparer sind die erwartete Rendite und die Qualität eines Produktes außerdem genauso wichtig wie die Gebühren.

Die Koalition will an der Wahlfreiheit zwischen Provisions- und Honorarberatung festhalten. Wie bewerten Sie diesen politischen Kurs?

Das ist gut. Vor allem für Klein­anleger hat die Provisionsberatung klare Vorteile: Wer viel anlegt, zahlt viel, und wer wenig anlegt, zahlt wenig. Zudem bleibt die Beratung kostenfrei, wenn der Sparer nichts kauft. Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar können sich auch nur 16% der Deutschen vorstellen, für eine Beratung ein gesondertes Honorar zu bezahlen. Ein Provisionsverbot würde also zu einer Beratungslücke führen. Das zeigt auch der Blick nach England, wo es seit über zehn Jahren ein Provisionsverbot gibt. Eine Studie der englischen Finanzaufsicht FCA belegt, dass Sparer mit kleineren Anlagebeträgen faktisch von der Beratung ausgeschlossen sind.

ETFs erfreuen sich bei Verbrauchern großer Beliebtheit, auch wegen der im Vergleich zu aktiven Fonds günstigen Kosten. Wie positionieren sich hier aktive Asset-Manager und Berater?

Einige Berater haben ihre Geschäfts- und Gebührenmodelle angepasst und arbeiten zum Beispiel mit Service Fees oder Vermögensverwaltungslösungen, in die ETFs als Investmentbausteine integriert werden. Für Fondsanbieter ist der Eintritt in den ETF-Markt kaum noch möglich. Der Markt ist verteilt und wird von wenigen großen Anbietern dominiert, die sich einen intensiven Preiswettbewerb liefern. Um die notwendigen Skaleneffekte zu erzielen, sind sehr hohe ETF-Volumina notwendig. Einige aktive Asset-Manager bieten inzwischen aktive ETFs an und testen die Resonanz der Anleger.

Die Anforderungen an nachhaltige Geldanlagen steigen – gleichzeitig hat es die Nachhaltigkeit in der Gesellschaft schwerer. Wie könnte das Image von ESG in der Fondsbranche verbessert werden?

Fehlende Standards für nachhaltige Fonds sorgen bei Anlegern für Unsicherheit, und der hohe bürokratische Aufwand belastet die Branche massiv. Die EU hat dafür einige Projekte angestoßen: Mit der Omnibus-I-Initiative will sie Berichts- und Sorgfaltspflichten zur Nachhaltigkeit reduzieren und vereinfachen. Daneben diskutiert sie ein Produktklassifizierungssystem zur Nachhaltigkeit. Dies wäre ein wichtiger Schritt zu einfachen Produktkategorien und einheitlichen Mindeststandards und würde vor Grünfärberei schützen. Für mehr Klarheit bei Fondsnamen mit Nachhaltigkeitsbezug sorgen neue ESMA-Leitlinien. Dennoch bleiben Inkonsistenzen. Nötig wäre eine umfassende Reform mit kohärenten Regeln.

Sie haben eingangs auf die geopolitischen Spannungen hingewiesen. Deshalb abschließend die Frage: Was sollten Berater nervösen Kunden sagen?

Nicht die Nerven verlieren. Marktphasen mit starken Schwankungen gab es in der Vergangenheit immer wieder, zum Beispiel nach dem Platzen der Dotcom-Blase oder in der Corona-Krise. Anleger konnten jedoch selbst größere Kursverluste mit der Zeit wieder mehr als wett­machen. Auch wenn ich noch nie eine Phase so großer Unsicherheit erlebt habe: Der Dax war vor den Zollankündigungen der USA bei 22.390, im Mai hat er dann wieder Rekordwerte erreicht. Ich finde die Aktienmärkte erstaunlich robust.

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Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 06/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Interview mit
Thomas Richter

Das globale Aktienrätsel: Diversifikation sorgt für Stabilität

In einer Welt, die wirtschaftlich und geopolitisch zunehmend aus den Fugen gerät, wird Diversifikation zum Schlüssel für Stabilität und Zukunftsfähigkeit. Investmenthäuser wie Carmignac setzen deshalb auf breite Streuung über Regionen, Branchen und Wertschöpfungsketten hinweg.

Ein Artikel von Kristofer Barrett, Head of Global Equities und Fondsmanager bei Carmignac

In den letzten Wochen hat sich die Welt vielleicht tiefgreifend verändert. Wir sind von dem Versprechen „Make America Great Again“ nach der Wahl von Donald Trump zu „Make the Rest of the World Great Again“ übergegangen, oder zumindest zu „Make every country or bloc stand up for itself“. Der abrupte Wechsel in der US-Außenpolitik gegenüber historischen Verbündeten hat eine fiskalische Kehrtwende in Europa hervorgerufen, der möglicherweise bald auch Asien folgen wird.

Angesichts der Unsicherheiten, die dieser Paradigmenwechsel mit sich bringt, und der möglichen Auswirkungen auf das globale Wachstum haben die Aktienmärkte in den letzten Monaten bemerkenswerte Schwankungen erlebt. Anleger versuchen herauszufinden, welche Unternehmen im neuen Umfeld von Trump 2.0 erfolgreich sein werden.

In diesem sich wandelnden Umfeld bleibt CarmignacInvestissement, unsere seit 35 Jahren bestehende globale Aktienstrategie, der Diversifizierung des Portfolios über Regionen, Sektoren und Wertschöpfungsketten verpflichtet. Die Strategie ist gut gerüstet, um neue Chancen zu ergreifen und aufkommende Herausforderungen zu meistern.

Optimierung durch Branchenvielfalt

Trotz der jüngsten Marktrückschläge dürfte das Thema künstliche Intelligenz (KI) eine der attraktivsten Investitionsmöglichkeiten des Jahrzehnts bleiben. Wir gehen davon aus, dass wir weiterhin in KI-Aktien über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg investieren werden. Dabei konzentrieren wir uns auf die solidesten Unternehmen und achten sehr genau auf die Bewertung.

Im Gesundheitssektor finden wir eine ganze Palette von Unternehmen mit heterogenen Profilen, die aber eines gemeinsam haben: ihre Fähigkeit, stabile Erträge zu erwirtschaften, die durch Innovation, eine alternde Bevölkerung und die zunehmende Verbreitung chronischer Krankheiten angetrieben werden.

Zudem bietet auch der Industriesektor Unternehmen mit hoher Marktpräsenz, die gut geeignet sind, die derzeit unsicheren wirtschaftlichen Aussichten zu meistern. Beispielsweise ist der Luft- und Raumfahrtsektor säkular vom Luftverkehrsaufkommen abhängig, das laut Carmignac-Daten kontinuierlich um das 1,5- bis 2-Fache des realen BIP wächst.

Investitionen in der gesamten Wertschöpfungskette

Die Diversifizierung innerhalb einer Wertschöpfungskette kann helfen, wichtige Nischenakteure zu identifizieren.

Das boomende Segment der Medikamente gegen Fettleibigkeit wird nach wie vor von wachstumsstarken Namen wie Eli Lilly und Novo Nordisk dominiert. Für ein defensiveres Engagement in diesem Trend konzentrieren wir uns auf zentrale Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette wie McKesson und Cencora, die wichtigsten Arzneimittelvertreiber in den USA. Diese Unternehmen, die eher von den Medikamentenmengen als von den Preisen getrieben werden, sind so positioniert, dass sie von den steigenden Umsätzen mit großvolumigen Medikamenten zur Gewichtsreduktion erheblich profitieren können, ohne dem Preisdruck durch die Trump-Regierung ausgesetzt zu sein.

Während wir Automobilhersteller aufgrund der schwachen Fundamentaldaten und des strukturellen Gegenwinds im Allgemeinen meiden, stechen bestimmte Nischenunternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette hervor. O’Reilly, ein US-Autoteilehändler, ist ein Beispiel für einen defensiven Akteur in diesem Segment. Das langfristige Wachstum des Unternehmens wird durch eine alternde Fahrzeugflotte und steigende Fahrzeugpreise unterstützt. In einem Umfeld, in dem die Zölle auf Kraftfahrzeuge wahrscheinlich die Preise für Neufahrzeuge erhöhen werden, ist O’Reilly in der Lage, ein Nettogewinner zu sein.

Im Technologiesektor ist es wichtig, unser Engagement über Branchenriesen wie Nvidia und die Hyperscaler hinaus zu diversifizieren. Carmignacs Ansatz besteht darin, sich auf die KI-Infrastruktur-Wertschöpfungskette zu konzentrieren, in der sich Taiwan zu einem wichtigen Knotenpunkt entwickelt hat und zahlreiche Schlüsselunternehmen beherbergt, die eine entscheidende Rolle spielen. Diese Unternehmen sind nicht nur entscheidend für den Sektor, sondern auch profitabel und bieten attraktive Bewertungen.

Geografisch übergreifendes Investieren

Im aktuellen Umfeld ist es sinnvoll, die Portfolios aufgrund der Entwicklungen in den USA zu diversifizieren und sich mehr auf Europa und die Schwellenländer (EM) zu konzentrieren. Es ist jedoch wichtig, die USA nicht völlig zu meiden, da sie zahlreiche wachstumsstarke und hochqualitative Unternehmen beherbergen, die gegenüber makroökonomischen Schwankungen relativ resistent sind.

In Europa ist Carmignac, abgesehen von einigen weltweit führenden Unternehmen, in Industrieunternehmen investiert. In den Schwellenländern meiden wir zwar die sehr volatilen chinesischen Märkte und konzentrieren uns auf Technologie­unternehmen in Asien, deren Bewertungen attraktiver sind als die ihrer US-Pendants, oder auf strukturell wachsende Unternehmen in Indien oder Lateinamerika.

Der Blick über den Tellerrand der Large Caps hinaus

Der flexible Charakter des Fonds „Carmignac Investissement“ ermöglicht eine Diversifizierung über die sehr großen Unternehmen hinaus, und investiert insbesondere in mittelgroße und kleine Unternehmen (SMCs), die mehrere bedeutende Vorteile bieten. Er ermöglicht es den Anlegern, von spezifischen lokalen Wachstumschancen zu profitieren, die oft übersehen werden, und gleichzeitig das Engagement in der Wertschöpfungskette zu maximieren, was einzigartige Wachstumschancen bietet. Unsere Anlagen in SMCs befinden sich hauptsächlich in Asien.

Diversifizierung mit Überzeugungen

Diversifikation darf nicht zu einer Verwässerung der Überzeugungen oder zu einer fehlenden Richtungsstrategie führen. Der Carmignac Investissement ist von starken Überzeugungen geprägt. Die zehn größten Positionen des Portfolios spiegeln Carmignacs stärkste Überzeugungen in den größten Unternehmen wider, wie TSMC zeigt, das 9% des Fonds ausmacht. Diese Konzentration sollte jedoch nicht über die Vielfalt der 58 anderen Positionen hinwegtäuschen, aus denen sich das Portfolio zusammensetzt und die oft abseits der üblichen Pfade liegen.

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Ein Artikel von
Kristofer Barrett