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Dividenden steigen 2024 weiter – neues Rekordhoch für 2025?

Die Dividendenstudie von Allianz Global Investors zeigt, dass die Dividenden in Europa im Jahr 2024 erneut gestiegen sind. Und 2025 soll es weiter nach oben gehen – um 4% auf ein neues Rekordhoch. Auch die Dividendenrendite selbst soll steigen.

Allianz Global Investors (AllianzGI) untersucht jährlich die Entwicklung von Dividenden in Europa. Und sowohl 2024 als auch in der Prognose für 2025 gibt es bei den Ausschüttungen und der Rendite nur eine Richtung: nach oben.

Dividendenstudie von AllianzGI mit steigenden Zahlen

Laut der Dividendenstudie lagen die Dividenden der Unternehmen des breiten europäischen Aktienindex MSCI Europe für 2024 bei rund 440 Mrd. Euro. Für 2025 sei mit rund 459 Mrd. Euro an Dividenden zu rechnen – erneut ein neues Rekordhoch und eine Steigerung von 4% gegenüber dem Vorjahr. Für 2026 sind Dividenden in Höhe von rund 496 Mrd. Euro möglich (+13% gegenüber 2024). In Deutschland steigen die Dividenden dabei von zuletzt etwa 57 Mrd. Euro auf rund 63 Mrd. Euro für 2025 und 70 Mrd. Euro für 2026.

Grant Cheng, Portfolio Manager Dividends bei AllianzGI, erwähnt, dass auf Sektorenebene Informationstechnologien sowie Healthcare zu den Bereichen mit der größten erwarteten Dividendensteigerung für 2025 zählen. Im Bereich Energie würden die Dividendenzahlungen eher zurückgehen, während der Finanzsektor weiterhin der größte Dividendenzahler bleiben werde, so Cheng. Hier werde sich der Dividendenzuwachs im Jahr 2025 allerdings verlangsamen.

Dividendenrendite steigt ebenfalls

Die erwartete Dividendenrendite, also die prozentuale Ausschüttung bezogen auf den aktuellen Kurs einer Aktie, folgt dem Trend der steigenden absoluten Dividendenzahlungen, meldet AllianzGI. Für Unternehmen des MSCI Europe lag sie Ende des Jahres 2024 bei 3,3% und könnte in diesem Jahr auf 3,5% ansteigen. Damit liegt sie auch weiterhin über der Rendite langlaufender deutscher Staatsanleihen. Die im MSCI Europe enthaltenen deutschen Unternehmen weisen für 2024 eine Dividendenrendite von 2,9% auf – für 2025 ist mit 3,2% zu rechnen. Den Spitzenplatz im europäischen Ranking nimmt Österreich ein, dort bleibt die Dividendenrendite nach 6,2% im Jahr 2024 auch für 2025 auf gleichem Niveau.

Dividenden haben laut AllianzGI einen wesentlichen Anteil an der Gesamtrendite einer Aktienanlage. Über den gesamten Zeitraum der letzten 40 Jahre wurde die annualisierte Gesamtrendite der Aktienanlage für den MSCI Europe zu knapp 39% durch den Performance-Beitrag der Dividenden getragen, so der Vermögensverwalter. In Nordamerika (MSCI Nordamerika) bzw. Asien-Pazifik (MSCI Pazifik) wurde die Gesamtperformance zu knapp 22% bzw. etwas mehr als 41% durch die Dividende bestimmt. Auch würden Unternehmen zu einer stetigen, eher auf Anhebung orientierten Dividendenpolitik neigen. Dr. Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse und Autor der Dividendenstudie erläutert, dass die überwiegende Zahl der Unternehmen im noch breiteren Marktindex STOXX Europe 600 in den letzten 20 Jahren zu Dividendenanhebungen gegenüber dem Vorjahr tendiert hätten. Nur ein deutlich geringerer Teil der Unternehmen nahm Senkungen vor, sieht man von Ausnahmejahren wie 2009, dem Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise, und dem Pandemiejahr 2020 ab. (mki)

 

Das waren die besten ETFs 2024

Das Analysehaus Morningstar hat die ETFs mit der besten Performance 2024 für deutsche Anleger herausgearbeitet. In der Liste sind vornehmlich Themen-ETFs vertreten, darunter Rüstung, Halbleiter, Gaming und Raumfahrt.

Das Anlagejahr 2024 ist vorbei – und es war bekanntermaßen kein schlechtes. Auch börsengehandelte Indexfonds, kurz ETFs, konnten im letzten Jahr ordentlich liefern. Doch welche ETFs konnten 2024 mit ihrer Wertentwicklung am stärksten überzeugen? Morningstar hat genau das herausgearbeitet.

Um die ETFs mit der besten Wertentwicklung des Jahres zu finden, hat Morningstar die in Deutschland erhältlichen ETFs aus den Morningstar-Kategorien Aktien, Allokation und Anleihen untersucht. Börsengehandelte Schuldverschreibungen, sogenannte ETNs, und ETFs mit einem Gesamtvermögen von weniger als 25 Mio. US-Dollar (24,1 Mio. Euro) wurden ausgeschlossen, ebenso wie Fonds, die in Morningstars „Trading“-Kategorien fallen, da diese Fonds für aktive Händler konzipiert sind und sich nicht für langfristige Anleger eignen, so das Analysehaus.

Die zehn ETFs mit der besten Wertentwicklung im Jahr 2024

Bei den Top-10-ETFs waren verschiedene Branchen-ETFs vertreten. Auf Platz 1 landete der Halbleiter-ETF Amundi MSCI Semiconductors ESG Screened UCITS ETF mit einer Wertentwicklung von 66,53%, gefolgt vom VanEck Video Gaming and eSports UCITS ETF mit 58,53%. Platz 3 komplettiert das Treppchen der VanEck Defense ETF mit einer Performance von 53,13%. Auf Platz 4 und Platz 6 liegen mit dem VanEck Crypto & Blockchain Innovators und der WisdomTree Blockchain zwei Blockchain-ETF, während Rang 5 sich der auf Raumfahrtunternehmen spezialisierte VanEck Space Innovators ETF sichert.

Platz 7 belegt der L&G Global Brands UCITS ETF mit Fokus auf Unternehmen mit wertvollen Marken. Die Plätze 8 bis 10 sind allesamt in der Hand von Tech- und Kommunikations-ETFs, nämlich dem UBS MSCI USA Tech 125 ESG Universal, dem Invesco Technology S&P US Select Sector und dem iShares S&P 500 Communication Sector. (mki)

Weitere Informationen zur Morningstar-Untersuchung gibt es hier.

 

Deutsche wollen wieder mehr vorsorgen

Die Deutschen sind wieder mehr bereit, vorzusorgen. Das zeigt die aktuelle Version des DIA-Deutschland-Trend Vorsorge des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Der Anteil der Befragten, dass sie in diesem Jahr etwas für die zusätzliche finanzielle Absicherung unternehmen wollen, ist auf einem Achtjahreshoch.

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat wie jedes Jahr einen neuen DIA-Deutschland-Trend Vorsorge veröffentlicht. Darin wird die Vorsorgebereitschaft für die nächsten zwölf Monate erfragt. Und die Ergebnisse bestätigen die Entwicklung der letzten Jahre, denn die Vorsorgebereitschaft ist weiter angestiegen – auf den höchsten Wert der letzten acht Jahre.

Mehr Vorsorgebereitschaft in Deutschland

In der Umfrage äußerten 41% der Befragten, dass sie bislang nicht ausreichend vorgesorgt hätten, aber in den nächsten zwölf Monaten etwas für die finanzielle Absicherung im Alter unternehmen wollen. Das ist der höchste Wert, der bei der Vorsorgebereitschaft in den letzten acht Jahren gemessen wurde, so das DIA. 2023 gaben nur 36% an, dass sie in naher Zukunft eine ergänzende Altersvorsorge aufbauen wollen, 2020 waren es sogar nur 25%.

Nur 26% fühlen sich laut DIA abgesichert fürs Alter, was wiederum der niedrigste Wert seit acht Jahren ist. 2017 trafen noch 36% eine solch positive Einschätzung. Die Gruppe derer, die ihre bisherige Vorsorge als zu gering einschätzen, aber in den kommenden zwölf Monaten nichts dagegen unternehmen können, bleibt gegenüber dem Vorjahr etwa gleich (2023: 35%, 2024: 33%).

Weniger Verunsicherung

Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass sie im Alter ihren bisherigen Lebensstandard werden absenken müssen. Gegenüber 2023 (71%) und 2022 (74%) sind das weniger, bleibt jedoch im Trend der zurückliegenden Jahre. Nur etwa ein Viertel gehen davon aus, dass der bisherige Lebensstandard aufrechterhalten werden kann. (mki)

 

So haben sich die Goldpreise und Bestände 2024 entwickelt

Der Goldpreis erlebte 2024 seinen stärksten Anstieg seit der Eurokrise 2010 und sorgte damit für große Bewegungen auf dem deutschen Anlagemarkt. Während viele Anleger die hohen Preise für Gewinnmitnahmen nutzten, zeigte sich zugleich ein bemerkenswertes Wachstum des Gesamtwerts der Edelmetallbestände.

2024 war ein bemerkenswertes Jahr für die Anlageklasse Gold. Zu Jahresbeginn lag der Preis für die Feinunze noch bei unter 1.900 Euro, zum Jahresende dann war man, nach diversen Preisrekorden, bei rund 2.500 Euro. Doch wie haben sich die Bestände bei den Gold-Investoren entwickelt? Die Deutsche Börse und der Online-Edelmetallhändler BullionVault lassen das Jahr 2024 Revue passieren.

Deutsche Börse: Rückgang bei Xetra-Gold-Beständen

Laut der Deutschen Börse beendete Xetra-Gold das Jahr 2024 mit einem geringeren Bestand. Der Abbau der Goldbestände deutet auf eine verstärkte Gewinnmitnahme deutscher Anleger hin. Die gestiegenen Goldpreise boten Anlegern die Gelegenheit, bestehende Positionen mit Gewinn zu veräußern. Dies spiegelt sich in der Rückkehr von Kapital in andere Anlageklassen wider, während Anleger ihre Portfolios neu ausrichteten. Besonders bemerkenswert ist, dass trotz des geringeren Bestands von Xetra-Gold der weltweite Bedarf an physischen Edelmetallen hoch blieb.

Ein weiterer Faktor für den Bestandsrückgang bei Xetra-Gold könnte die erhöhte Attraktivität alternativer Anlageklassen gewesen sein. Der Aktienmarkt erreichte 2024 neue Höchststände, was Investoren dazu bewegen könnte, ihr Kapital umzuschichten. Auch die gestiegenen Realzinsen machten das klassische Sparen wieder interessanter, was möglicherweise zulasten von Edelmetallinvestments ging.

BullionVault: Rekord-Gewinnmitnahmen trotz Wertsteigerung

Auch BullionVault berichtet von einer Rekordmenge an Goldveräußerungen durch deutsche Anleger im Jahr 2024. Dennoch stieg der Gesamtwert der Edelmetallbestände aufgrund des starken Preisanstiegs um 30,1%. Die deutschen BullionVault-Nutzer reduzierten ihre physischen Goldbestände um 4,0%. Weltweit sanken die Bestände aller Kunden um 6,0%, während der Gesamtwert um 26,4% auf 3,5 Mrd. Euro zunahm.

Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, erklärte, dass hohe Goldpreise 2024 erhebliche Gewinnmitnahmen auslösten. Gleichzeitig hätten steigende Aktienmärkte und höhere Realzinsen für Bargeldsparer Anleger dazu bewegt, Teile ihrer Gewinne umzuschichten. Trotz dieser Entwicklungen blieb das Engagement in Edelmetalle solide. Besonders auffällig war dabei, dass Anleger ihre Bestände nicht so schnell verkauften, wie die Preise stiegen, was auf ein langfristiges Vertrauen in Gold als sicheren Hafen hindeutet.

Rückgang der Anlegeraktivität zum Jahresende

Der Gold-Investor-Index Deutschland (GII DE) von BullionVault sank im Dezember 2024 auf 55,3 Punkte und erreichte damit ein Sechsmonatstief. Sowohl die Zahl der Verkäufer als auch der Käufer von Gold ging zurück. Im Jahresverlauf 2024 zeigte sich die Goldnachfrage schwach, was auf politische Stabilität und steigende Aktienmärkte zurückzuführen ist. Besonders im Dezember 2024 sank die Zahl der deutschen Anleger, die Gold verkauften, um 33,1% gegenüber dem Vormonat. Auch die Zahl der Käufer verringerte sich um 17,6% gegenüber dem Höchststand im November.

Interessanterweise erlebte BullionVault im Vergleich zu 2023 einen weltweiten Anstieg der Erstnutzer um 42,4%, was den höchsten Stand seit 2021 darstellte. Fast die Hälfte dieser neuen Anleger eröffnete ihre Konten in den letzten vier Monaten des Jahres 2024. Ein signifikanter Teil dieser Neukunden kam aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich, was auf ein wachsendes Interesse an Edelmetallanlagen in Europa hindeutet. (mki)

 

Deutsche Anleger wollen weniger Risiko

Der Bundesverband deutscher Banken hat in einer Umfrage die Risikobereitschaft der Deutschen bei der Geldanlage erfragt. Vielleicht wenig überraschend: Diese hält sich in Grenzen bzw. ist im Vergleich zur Vorjahresumfrage gesunken. Die Deutschen wollen wieder mehr Sicherheit bei ihrer Geldanlage.

Das Börsenjahr 2024 liegt hinter uns – und im Großen und Ganzen ist man sich einig, dass es ein gutes war. Blickt man nur auf Deutschland, so konnte der Dax mehrfach seinen Rekordwert brechen und hatte am Jahresende ein Plus von etwa 19%. Dieser positive Verlauf spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der deutschen Anleger wider, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) unter rund 1.000 Teilnehmern zeigt.

Darin heißt es, dass 70% der Befragten mit der Wertentwicklung der eigenen Finanzanlagen zufrieden waren – ein deutliches Plus zu 58% im Vorjahr. Zu der optimistischen Einschätzung dürften die positive Börsenentwicklung und ein bei rückläufiger Inflation immer noch ansehnliches Zinsniveau beigetragen haben, so der BdB.

Geringere Risikobereitschaft der Deutschen

Und doch: Das Stereotyp des risikoaversen Deutschen greift auch hier. Denn wie die Umfrageergebnisse zeigen, ist das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen bei der Geldanlage nicht nur hoch, sondern im Vergleich zum Vorjahr auch wieder deutlich gestiegen. Nur noch 19% (im Vorjahr waren es 33%) können sich aktuell vorstellen, ein höheres Anlagerisiko einzugehen, um damit ggf. eine höhere Rendite zu erzielen. Der Anteil derjenigen, die das für sich gänzlich ausschließen, ist sogar von 25% auf nun 52% angestiegen. BdB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff merkt hier an, dass die Ursache dafür die schwache wirtschaftliche Lage sein dürfte. Gleichzeitig sollte man jedoch, entgegen der Gefühlslage der Befragten, festhalten, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland schon länger besorgniserregend ist, die Märkte dies jedoch bislang nur wenig störte.

Außerdem nimmt die Risikobereitschaft mit zunehmendem Alter deutlich ab, so der BdB. 59% der Befragten von 18 bis 29 Jahren gaben bei der Frage, ob sie sich in Zukunft ein höheres Risiko für eine ggf. höhere Rendite bei der Anlage vorstellen könnten „eher nicht“ oder „gar nicht“ an. Bei den Umfrageteilnehmern ab 60 Jahren waren es satte 94%.

Immobilien, Tagesgeld und Gold im Fokus

Am liebsten würden die Anleger, sofern denn die entsprechenden Finanzmittel zur Verfügung stehen, in Immobilien investieren (47%), aber auch Tagesgeld (43%), Fonds und Aktien (je 40%) erfreuen sich größerer Beliebtheit. „Sicherheit“ und „Rendite“ werden mit 66% bzw. 47% weiterhin am häufigsten als wichtiges Ziel bei der Geldanlage genannt. Allerdings verzeichnet der Nachhaltigkeitsaspekt als Anlagemotiv mit einem Plus von 13 Prozentpunkten (von 10% auf 23%) die größte Zunahme. „Verfügbarkeit“ ist weiterhin für rund ein Drittel der Anleger ein wichtiges Kriterium. (mki)

 

Scalable Capital startet eigenen Welt-ETF mit der DWS

Der Neobroker Scalable Capital hat noch im Dezember seinen ersten eigenen ETF auf den Markt gebracht. Der Scalable MSCI AC World Xtrackers UCITS ETF ist eine Zusammenarbeit mit der DWS und kombiniert dabei eine physische und synthetische Replikation seines Referenzindex.

Scalable Capital scheint zumindest derzeit einen etwas anderen Weg gehen zu wollen als sein größter Konkurrent, Trade Republic. Letzterer begann 2023, die Weichen in Richtung Vollbank zu stellen, und erhielt dafür auch schlussendlich seine Lizenz. 2024 folgten für die Kunden nach und nach Angebote im Rahmen dieser Vollbanklizenz.

Bei Scalable Capital schielt man derzeit auf eigene Anlageprodukte im Produktportfolio – das suggeriert jedenfalls eine neue Kooperation des Neobrokers mit der DWS. Kurz vor Weihnachten brachte Scalable nämlich zusammen mit dem größten deutschen Asset-Manager einen Welt-ETF auf den Markt: den Scalable MSCI AC World Xtrackers UCITS ETF.

Kooperation zwischen Scalable Capital und DWS

Scalable Capital berät dabei die DWS bei der Verwaltung des ETFs hinsichtlich der Konstruktion und Replikation des Portfolios. Dabei werden, nach Scalable-Angaben weltweit erstmals, zwei Nachbildungsmethoden in einem Aktien-ETF kombiniert, nämlich physisch und synthetisch. Die Wertentwicklung europäischer und japanischer Aktien wird durch den Kauf der entsprechenden Aktien direkt abgebildet (physisch). Die Performance von US-Aktien kann der Welt-ETF indirekt (synthetisch) abbilden. Hierzu können entweder über Finanzinstrumente wie Swaps direkt oder UCITS ETFs mit indirekter Replikation genutzt werden, schreibt die DWS. Bei der indirekten Replikation wird die Indexrendite mittels einer Swap-Vereinbarung von einer Gegenpartei zur Verfügung gestellt.

Durch die Kombination der beiden Replikationsmethoden soll eine insgesamt präzisere Indexabbildung und eine höhere Effizienz in der Replikation der Indexrendite für Anleger erzielt werden.

Erstes Jahr nach Auflage kostenfrei

Der Scalable MSCI AC World Xtrackers UCITS ETF wird seit dem 20.12.2024 an der Deutschen Börse Xetra sowie gettex (Börse München) und European Investor Exchange (EIX, Börse Hannover) notiert. Die TER beträgt in den ersten zwölf Monaten nach Auflage 0,00% p. a., nach Ablauf der zwölf Monate dann 0,17% p. a. Er bildet den MSCI All Country World Index ab und umfasst demzufolge über 2.600 Large- und Mid-Cap-Aktien aus 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern. (mki)

 

Diese Aktien könnten 2025 gut performen

Das Analysehaus Morningstar wagt vor dem Jahreswechsel einen Blick in die Zukunft – im Konkreten darauf, wie deutsche Aktien im nächsten Jahr laufen könnten. Die Prognose fällt durchaus positiv aus, und das trotz eher bescheidener konjunktureller Aussichten.

Es steht derzeit nicht gerade schlecht um den Dax. Ende November begann er seine Wanderung nach oben und knackte nur wenige Tage später erstmals die 20.000 Punkte. Einen heftigen Dämpfer gab es seitdem nicht. Alles in Allem war das Aktienjahr in Deutschland „grundsolide“, so schreibt es das Analysehaus Morningstar in einem aktuellen Artikel. Und auch aufs neue Jahr stünden die Weichen demnach auf Gewinn – trotz aller Negativnachrichten rund um Geopolitik, Regierungskrisen, Konjunkturschwächen und möglichen US-Zöllen.

Morningstar wagt einen Blick in die Kristallkugel und hat diverse Daten und Expertenmeinungen zusammengetragen, um herauszufinden, wie es mit dem deutschen Aktienmarkt im kommenden Jahr weitergeht. Fazit: Man darf vorsichtig optimistisch sein.

Weitere Aufschläge bei deutschen Aktien

Zunächst seien europäische und deutsche Aktien derzeit günstig bewertet. Europa und insbesondere das Vereinigte Königreich sei laut Morningstar 2025 Outlook die attraktivste Region der entwickelten Märkte weltweit und das steigende Bruttoinlandsprodukt, die sinkende Inflation und die niedrigeren Zinssätze würden dem noch gehörig makroökonomischen Rückenwind verleihen.

Sören Hettler, Leiter Anlagestrategie und Privatkunden bei der DZ Bank, erläutert, dass die Gewinnerwartungen der Großunternehmen trotz durchwachsender Konjunkturaussichten ordentlich seien. Erwartungen der DZ Bank für Ende 2025 an den Dax: 21.500 Punkte.

Aktienkurse und Konjunktur

Daraus könnte man ableiten, wie es bspw. auch Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte bei der Deka zu tun scheint, dass der Ausblick des Dax auch in Zukunft „losgelöst von der deutschen Volkswirtschaft zu betrachten“ sei. Gut bestellt sei es um die deutsche Wirtschaft nicht. Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater findet, dass der Standort Deutschland ein „Sanierungsfall“ sei und vor immensen Herausforderungen stehe, gefördert auch durch die Wiederwahl Donald Trumps, wie Morningstar Kater erläutert.

Auswirkungen der Trump-Wahl

Es dürfte zwar einige protektionistische Maßnahmen der Trump-Präsidentschaft geben, die die europäische Wirtschaft ausbremsen, doch Morningstar sieht auch einige Aspekte, von denen deutsche Unternehmen profitieren dürften. Sören Hettler von der DZ Bank schreibt in seinem Kapitalmarktausblick, dass Dax-Konzerne rund 30% ihrer Umsätze in den USA machen und von niedrigeren Steuern profitieren könnten. Darüber hinaus könnten europäische Unternehmen „Nutznießer“ sein, wenn sich chinesische Produkte noch deutlich stärker verteuern und dadurch Marktanteile an Konkurrenten aus der Europäischen Union übergehen. Allen voran dürften hier traditionelle Energie- und Finanztitel sowie der Rüstungssektor profitieren, denen die erwartete Deregulierung zugutekommt.

Diese Aktien haben 2025 Potenzial

Bei den europäischen Autotiteln sind die Morningstar-Analysten „durchaus positiv“ gestimmt. Zwar habe sich durch den Zustrom chinesischer Elektrofahrzeuge, einen schwachen chinesischen Verbrauchermarkt und mögliche Zölle auf Exporte in die USA ein „perfekter Sturm“ über den Autoherstellern zusammengebraut. Es gebe jedoch enorme Preisnachlässe bei vielen der großen europäischen Marken. Außerdem seien die Morningstar-Analysten der Meinung, dass es „bei so viel Negativität nicht viele gute Nachrichten braucht, um die Aktienkurse in eine positive Richtung zu bewegen“.

Auch die Unternehmen im Gesundheitswesen wie Bayer, Siemens Healthineers und Fresenius sind derzeit allesamt unterbewertet und hätten viel Luft nach oben, so Morningstar.

Bei den Finanzdienstleistern hätten bereits viele Banken und Versicherer von den gefallenen Zinsen profitieren können, doch die DWS und die Allianz seien noch unterbewertet und würden demnach noch Potenzial aufweisen.

Im Bereich „Versorger“ gab es starke Unsicherheiten durch den Wahlsieg Donald Trumps, auch wegen Trumps harter Haltung gegen Offshore-Wind. Die beiden Dax-notierten Versorger RWE und E.ON ließen hiernach Federn, was laut Morningstar jedoch eine übermäßige Reaktion gewesen sei. Gerade für RWE könne es bald wieder deutlich nach oben gehen.

Ebenfalls starkes Potenzial hat Morningstar zufolge Rheinmetall. Angesichts des Ukraine-Kriegs plant Europa steigende Ausgaben im Bereich Verteidigung und der Düsseldorfer Rüstungskonzern dürfte so stark davon profitieren wie kein anderes europäisches Unternehmen. „Als einziger vollständig vertikal integrierter Munitionshersteller profitiert Rheinmetall von niedrigeren Kosten, höherer Effizienz und schnelleren Kapazitätsanläufen (ein Jahr gegenüber zwei Jahren bei Wettbewerbern) und sichert sich so langfristige Verträge, die durch dringende Nachfrage angeheizt werden“, schreibt Morningstar-Analystin Loredana Muharremi in ihrer Research Note. (mki)

Bild: © Jearu – stock.adobe.com

 

RWB heißt ab 2025 Munich Private Equity

Die RWB PrivateCapital Emissionshaus AG gleicht ihren Namen an die Unternehmensgruppe Munich Private Equity an, der sie auch angehört. Mit der Umbenennung will sich RWB als Anbieter von Private-Equity-Anlagen im Privatkundensegment internationaler aufstellen.

RWB PrivateCapital Emissionshaus AG (RWB), Spezialist für Private Equity im Privatkundensegment, firmiert zum Jahresbeginn 2025 in Munich Private Equity Funds AG um, wie das Unternehmen mitteilt. Ebenso werden die Vertriebsgesellschaft sowie die österreichische Gesellschaft künftig die Marke Munich Private Equity im Namen tragen.

Die RWB gehört zur Unternehmensgruppe Munich Private Equity. Beide sind aus der 1999 gegründeten RenditeWertBeteiligungs AG hervorgegangen. Seit 25 Jahren bietet die RWB Privatanlegern Zugang zur Anlageklasse Private Equity im sicherheitsorientierten Dachfondskonzept ab 5.000 Euro sowie ab 50 Euro im monatlichen Ratensparplan an.

Ausrichtung auf internationalen Vertrieb

Mit der Umbenennung will sich das Unternehmen u. a. internationaler aufstellen und den Vertrieb im europäischen Ausland vorbereiten. „Bisher haben wir die Private-Equity-Dachfonds der RWB erfolgreich in Deutschland und Österreich vertrieben. Die ELTIF-2.0-Novelle vereinfacht es uns nun, unser Dachfondskonzept EU-weit anzubieten. Das wollen wir perspektivisch angehen. Mit dem Namen Munich Private Equity stellen wir uns dafür bereits jetzt internationaler auf“, erläutert Nico Auel, Geschäftsführer der RWB Partners GmbH (Vertriebsgesellschaft der RWB), die zu Jahresbeginn ebenfalls umbenannt wird.

 

RWB heißt ab 2025 Munich Private Equity

 

Für Kunden und Kundinnen sowie Geschäftspartner ändert sich durch die Umfirmierung nichts. Das gesamte Management, die Belegschaft sowie die Eigentümer und Standorte bleiben bestehen. Die Ansprechpartner im Kundenservice und in der Vertriebsunterstützung bleiben ebenfalls gleich. (mki)

Bild: © Berit Kessler – stock.adobe.com

 

Digitales Asset-Management: Was neben Provision noch möglich ist

Mit dem Fortschreiten der Zeit geht ein Fortschritt der Rahmenbedingungen einher – aber auch der Möglichkeiten, die sich bieten. Die Provisionsvergütung wird vor allem politisch immer wieder infrage gestellt. Gleichzeitig ist die Digitalisierung auf dem Vormarsch. Vielleicht finden sich dort alternative Lösungen?

Interview mit Thorsten Schrieber, Vorstand der DJE Kapital AG
Herr Schrieber, was verstehen Sie unter „Vermögensverwaltungslösungen 2.0“ und wie unterscheidet sich dieser Ansatz von klassischen Vermögensver­waltungsmodellen?

Dieser Ansatz ist sicher ein Ergebnis aus den langen Diskussionen um ein Provisionsverbot. Daraus entwickelte sich die Fragestellung, wie wir unseren 34f-lern und über Pools angebundenen Partnern auch zukünftig noch eine attraktive Provisionierung zukommen lassen können. Im Grundsatz haben wir die Antwort schon seit 2006 im Haus. Dieser Ansatz war aber ein klassisches Managed Depot mit Fonds und alles rein papierbasiert – an heute angepasst ist es nun ein gewisser Grundstock aktiver Fonds und eben ETFs sowie die komplette Digitalisierung als Variante „2.0“.

Welche fondsbasierten Ansätze bieten sich Ihrer Meinung nach besonders für eine moderne und effiziente Vermögensverwaltung an?

Eine moderne Vermögensverwaltung kann sich heute nicht mehr nur mit der Frage um aktive oder passive Fonds auseinandersetzen. Beides findet seinen Weg in eine effiziente Vermögensverwaltung. Haben wir heute die FNZ an das Managed Depot angebunden, muss man hier sicher zukünftig auch diverse Depotbank-Optionen bieten. Dadurch, dass wir unser Fondsmanagement in Deutschland haben, sind auch zielgerichtete Marktkommentierungen, Schulungen und Transparenz für den Vertrieb vorhanden. Und unsere Sales-Betreuer sind regional präsent, leicht zu finden, z. B. auf unserer Website unter Partner.

Sicher steht hier auch die Digitalisierung im Mittelpunkt. Wie wichtig ist diese Ihrer Meinung nach in der Vermögensverwaltung und wo sehen Sie die größten Potenziale für Optimierungen?

Wir haben nun über die letzten zwölf Monate zusammen mit Investify das DJE Managed Depot komplett digitalisiert, von der Antragsstrecke bis zum Reporting. Außerdem wurden die Anteile passiver Produkte stark ausgebaut, um die Kostenquote attraktiv zu halten. Die ersten Partner, die bisher das Managed Depot angeboten haben, wurden bereits auf das digitale Format eingewiesen. Das größte Potenzial des Produktes sehe ich in einer Variante, die eben neben Fonds und ETFs auch Direktinvestments in Aktien, Renten etc. tätigen kann. Das reduziert zum einen die Kosten weiter, schafft zusätzlich Attraktivität, bedingt aber zum anderen eine Depotbank, die auch Bruchteile von Aktien oder Renten verbuchen kann.

Welche Möglichkeiten haben Berater, mithilfe Ihrer Lösungen ihre Kundenbeziehungen zu verbessern? Gibt es Tools oder Strategien, die besonders hilfreich sind?

Eine Möglichkeit, die Identifikation des Beraters mit dem Produkt und dadurch auch die Bindung des Kunden an den Berater zu erhöhen, ist sicherlich die grundsätzliche Möglichkeit, größeren Partnern das Labeln eines solchen Produktes anzubieten. Wir haben auch aktuell individualisierte Label-Varianten des Managed Depots für größere Partner wie z. B. die easybank. Das bietet sich natürlich auch perfekt für ummantelte Produkte aus dem Versicherungsbereich an. Hierbei wäre die Ausgestaltung über Mindestanlage, Risikoklassen etc. definierbar. Hinsichtlich der Thematik eines Altersvorsorgedepots werden wir uns genau anschauen, was sich nach dem „Ampel-Aus“ wie entwickelt, und das Produkt ggf. auch an dieses Thema heranführen.

Apropos Berater: Alle paar Jahre kommt das Thema Provisionsverbot auf den Tisch.

Ich glaube, grundsätzlich sollten sich die Berater auf ihre Kunden konzentrieren können. Es ist nur wenigen Beratern möglich, dezidierte Timing-Entscheidungen zu treffen, wann und wie und in welche ETFs z. B. zu investieren ist. Allein schon dieser Umstand zwingt zu einer ausgelagerten Asset-Allokation-Entscheidung wie beim DJE Managed Depot. Das Provisionsverbot wird weiterhin in Wellenbewegungen an die Branche herangetragen. AfW und BVI versuchen ihr Mögliches, um das Provisionsverbot abzuwehren, aber warum nicht gleich mit einer nicht provisionsorientierten Variante einer Vermögensverwaltung dieses Thema eliminieren?

Das DJE Managed Depot nutzt die Möglichkeiten, dass der Berater als Tippgeber auftritt und im Sinne einer Qualitätsverbesserung als Berater seiner Kunden dafür einen Anteil aus der Vermögensverwaltergebühr erhält. Nach heutigen Maßstäben die perfekte Lösung.

Wie wird das Reporting für die Kunden in Ihrer Vermögensverwaltungslösung gestaltet und welche Rolle spielen Apps und digitale Schnittstellen dabei?

In der heutigen Zeit ist die mobile Kommunikation alles entscheidend und gewisse Reporting-Wege werden auch von MiFID vorgegeben. Wir werden sowohl bei unserer rein einzeltitelbasierten Vermögensverwaltung Solidvest als auch beim DJE Managed Depot diesen Anforderungen auf Kunden- und Vertriebspartnerseite gerecht.

Welche technischen oder regulatorischen Herausforderungen sehen Sie derzeit bei der Implementierung derartiger Lösungen und wie begegnen Sie diesen?

Wir sehen es immer wieder, dass die Herausforderungen insbesondere in den offenen Schnittstellen (APIs) liegen. Gute digitale Ideen lassen sich nur dann verwirklichen, wenn die Systemarchitektur der angebundenen Partner gegeben ist. Mit Investify haben wir einen exzellenten Technologiedienstleister gefunden, um unsere Ideen und die regulatorischen Anforderungen umzusetzen und unsere Vertriebspartner entsprechend regulatorisch zu entlasten.

Trägt Ihre Lösung auch etwas zur Kostenoptimierung bei, sowohl für die Kunden als auch für die Berater?

Dadurch, dass wir zukünftig auch planen, unser heutiges Modell des DJE Managed Depots um Einzeltitel zu ergänzen, kommt es zwangsläufig zu einer visiblen Reduzierung der Gesamtkostenquote. Das derzeitige Modell erreicht diesen Effekt primär über ETFs, die aber natürlich teurer sind als direkte Investitionen in Aktien und Renten.

Wo sehen Sie die Vermögensverwaltung in fünf bis zehn Jahren, und welche weiteren Innovationen erwarten Sie in der Branche?

Die Branche wird sich weiter digitalisieren, es werden auch KI-Modelle in der Vermögensverwaltung ihren Platz finden. Aber bis bei KI wirklich Mehrwerte erzielt werden, wird es noch eine Weile dauern. DJE ist mit seinem Investment-Ansatz, der Fundamental-Monetär-Markttechnik-Methodik sowie der Kombination aus qualitativen (Top-down und Bottom-up) wie quantitativen Elementen gut aufgestellt. Ab 2027 erwarten wir mit Open Finance (FIDA) durchaus eine Erhöhung des Wettbewerbs auch durch Anbieter aus dem Non-Financial-Bereich wie Amazon, Google etc. Dann braucht es eine enge Phalanx zwischen Beratern, Pools, Versicherern etc. und Fondsmanagern wie uns, um dem erfolgreich begegnen zu können. Gegebenenfalls wird sich auch die Produktbreite zwangsläufig erhöhen. Eine spannende Branche, nicht wahr?

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 12/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Thorsten Schrieber, DJE Kapital

 
Ein Interview mit
Thorsten Schrieber

Deutsche blicken für 2025 optimistischer auf ihre Finanzen

Das Stimmungsbarometer der Postbank fragt die Deutschen jährlich nach ihrer Gefühlslage bei ihren Finanzen. Und es gibt erfreuliche Nachrichten: Zum ersten Mal seit 2021 blicken die Umfrageteilnehmer wieder mehrheitlich optimistisch aufs nächste Jahr. Doch ein paar Unsicherheitsfaktoren bleiben.

Auch wenn derzeit die Risiken für die Konjunktur im Euroraum und besonders für Deutschland durchaus Anlass zur Sorge bieten, sind knapp 48% der Bundesbürger optimistisch, dass sich ihre finanzielle Situation – also Einkommen, Ersparnisse, Geldanlage und Ausgaben – im kommenden Jahr positiv entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt das Stimmungsbarometer der Postbank. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Umfrage, die regelmäßig am Ende des Jahres durchgeführt wird.

Pessimismus der letzten Jahre

Die Stimmung der Deutschen hinsichtlich ihrer Finanzen hatte sich in den vergangenen Jahren eingetrübt. Ende 2021 waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Anfang 2020 ausgebrochenen Corona-Pandemie in der breiten Bevölkerung deutlich spürbar. 2021 war auch das erste Jahr, in dem die Umfrageteilnehmer ihre Lage nicht mehrheitlich optimistisch eingeschätzt hatten, was sich 2022 und 2023 auch fortsetzte – mit dem Tiefpunkt 2022 durch den Beginn des Ukraine-Kriegs und die damit zusammenhängende enorm gestiegene Inflation.

Dieses Jahr sehen die Prozentzahlen wieder freundlicher aus: 48% blicken optimistisch auf ihre Finanzen, 39% pessimistisch und 13% gaben als Antwort „weder noch“ an. Einer der Hauptgründe für die bessere Stimmung dürften laut Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Postbank, die wieder steigenden Realeinkommen sein. Die hohe Sparquote sei jedoch ein Hinweis darauf, dass die Verunsicherung immer noch groß sei. Diese Sparquote lag im ersten Halbjahr 2024 bei 11,1% und damit einen Prozentpunkt über dem Niveau des Vorjahres. Ein Grund für die wachsende Sparbereitschaft sei, so Stephan, die erhöhte Vorsicht der Verbraucher – auch mit Blick auf die schwache Konjunktur und die Unsicherheit am Arbeitsmarkt. Und auch die gestiegenen Zinsen würden zum Sparen animieren.

Kein Optimismus in der unteren Einkommensschicht

Die Gesamtbevölkerung blickt zwar immer zuversichtlicher in die Zukunft, heißt es von der Postbank, doch in den unteren Einkommensgruppen bessert sich die Stimmung noch nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall. 2023 waren knapp 35% der Befragten mit einem Einkommen unter 2.500 Euro mit Blick auf ihre Finanzen zuversichtlich, aktuell sind es hingegen nur knapp 33%. Im Vergleich dazu stieg der Anteil der Optimisten unter den Menschen mit höherem Einkommen von knapp 53% im Vorjahr auf aktuell knapp 61%.

Politik sorgt für Unsicherheit

Ein Faktor, der bei den Verbrauchern für viel Unsicherheit sorgt, ist der Bruch der Ampel-Koalition und die anberaumten Neuwahlen. 41% der Deutschen könnten nicht einschätzen, wie sich diese Situation auf ihre Finanzen auswirken würden. Jeder Vierte (25%) meint, dass seine Einkünfte, Ersparnisse und Geldanlagen davon unberührt bleiben. Jeder Fünfte (19%) geht von einem negativen Einfluss aus, nur jeder Achte (12%) von einem positiven.

Und auch die Wiederwahl Donald Trumps sorgt laut Postbank für Ungewissheit mit Blick auf die Geldangelegenheiten der Verbraucher. Gut jeder dritte Deutsche (38%) könne nicht einschätzen, wie sich der Ausgang der US-Wahl auf seine finanzielle Situation auswirken wird. Jeder Dritte (32%) glaubt, dass er keine Auswirkungen auf seine Finanzen spüren wird, jeder Fünfte (18%) befürchtet eine Verschlechterung und jeder Elfte (9%) hofft auf eine Verbesserung. (mki)

Bild: © Weerapat – stock.adobe.com