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So viele Fondsanteile vertreiben Finanzvermittler in Deutschland

Der Fondsverband BVI hat die Anteile der verschiedenen Vertriebswege von Fonds in Deutschland untersucht. Dazu hat der Verband einige Asset-Manager zum Thema befragt. Auch hat sich herausgestellt: Deutschland ist der europaweit größte Privatanleger-Markt.

991 Mrd. Euro an Fondsanteilen hielten Ende März 2023 deutsche Privatanleger insgesamt. Das entspricht 27% des Fondsbesitzes aller privaten Haushalte in der EU und im Vereinigten Königreich. Damit ist die Bundesrepublik der mit Abstand größte private Fondsmarkt vor Italien (668 Mrd. Euro) und Spanien (407 Mrd. Euro). Diese Zahlen hat der Fondsverband BVI, basierend auf Daten der Europäischen Zentralbank (EZB), unter der Bezeichnung „Fokus Vertrieb“ veröffentlicht.

Rund 50% der Fondsanteile stammen aus ausländischen Produkten. Das liege laut BVI an der großen Zahl an ausländischen Fonds, die in Deutschland auch verfügbar sind. Nach Angaben der BaFin waren zum Jahresende 2022 neben 3.200 in Deutschland aufgelegten offenen Publikumsfonds rund 11.000 ausländische Wertpapier-Publikumsfonds zum Vertrieb zugelassen. Dazu kommen weitere 5.300 sonstige Fonds aus der EU bzw. aus dem Nicht-EU-Ausland.

So werden Fonds in Deutschland vertrieben

Über eine Umfrage hat der Fondsverband außerdem Daten über die wichtigsten Vertriebswege von Fonds in Deutschland gesammelt. Fondsanbieter und -anleger profitieren hierzulande von einer breit diversifizierten Vertriebslandschaft. Klarer Spitzenreiter ist laut BVI der Vertrieb über Kreditinstitute: Die drei Säulen des Bankensystems – Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatbanken – stehen für zusammen 59% des gesamten Privatkundengeschäfts. Dazu gehören sowohl klassische Filialbanken als auch Direktbanken und Onlinebroker. Diese spielen u. a. beim Vertrieb von ETF-Anteilen eine große Rolle.

Auf Platz 2 mit 12% folgen die Versicherer über fondsgebundene Lebensversicherungen. Laut Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verwalteten fondsgebundene Policen Ende 2022 über 150 Mrd. Euro für ihre Anleger. Und auf Rang 3 liegen die Finanzvermittler bzw. „andere IFAs" mit 8,7%. Dazu zählen einerseits große Finanzvertriebe wie z. B. DVAG und andererseits freie Vermittler.

Dachfonds und institutionelle Kunden

Für viele ausländische Anbieter stellen außerdem fremde Dachfonds einen einfachen und effizienten Zugang zum deutschen Markt dar. Während Gesellschaften mit einem eigenen Vertriebsnetz oder etablierten Kooperationspartnern selten darauf zurückgreifen, machen sie bei einigen Anbietern einen Anteil von deutlich mehr als 10% aus. Der Direktvertrieb spielt den BVI-Zahlen zufolge kaum eine Rolle (0,1%). Nur wenige Gesellschaften bieten Privatkunden überhaupt an, ohne Intermediäre Fondsanteile zu ordern.

Nicht so viel wie in anderen Ländern machen in Deutschland institutionelle Kunden wie Pensionseinrichtungen oder Stiftungen aus, so der BVI. Nur ein kleiner Teil des Publikumsfondsvermögens entfällt auf diese. Nach Anbieterangaben sind es nur 10,9%. Institutionelle Anleger investieren in Deutschland typischerweise entweder direkt oder über Spezialfonds und Mandate.

Deutsches Vertriebsmodell „ausgesprochen erfolgreich“

Der Fondsverband beschließt seine Mitteilung damit, dass das deutsche Vertriebsmodell ausgesprochen erfolgreich darin sei, Privatanleger zu Investitionen an den Kapitalmärkten zu bewegen. Die Zahlen dürften dies widerspiegeln. In den letzten zehn Jahren lagen die kumulierten Pro-Kopf-Fondskäufe (gerechnet auf die Bevölkerung ab 15 Jahren) nach EZB-Angaben bei netto über 6.100 Euro. In anderen EU-Ländern, die Provisionen im Finanzvertrieb erlauben, waren es immerhin 3.650 Euro. Das entspricht monatlichen Sparraten von 50 Euro bzw. 30 Euro.

Dazu kommen indirekte Fondskäufe über Lebensversicherungen. Im Vereinigten Königreich und den Niederlanden – den beiden Ländern mit einem Provisionsverbot – waren Privatanleger weniger investitionsfreudig. Niederländer orderten Fondsanteile für durchschnittlich 550 Euro, britische Haushalte verkauften sogar netto Fonds im Wert von 1.300 Euro. (mki)

Bild: © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

 

Vermögende Kund:innen verstehen und optimal beraten

Das bestehende Portfolio mit spannenden Anlageklassen erweitern, steuerliche Regelungen geschickt nutzen und Vermögenswerte bewusst vererben oder vorzeitig schenken – das sind Themen, die vermögende Kundinnen und Kunden bewegen.

<p>Das vertriebliche Potenzial ist groß – laut der Studie K42 der Allianz Kunde und Markt GmbH aus dem Jahr 2022 verfügen über 3,3 Millionen Menschen in Deutschland über ein Kapitalvermögen von mindestens 125.000 EUR. Vermögende Kundinnen und Kunden wohnen zumeist in der eigenen Immobilie, haben eine ausgeprägte Offenheit gegenüber Fonds und Wertpapieren und nutzen Lebens- und Rentenversicherungen als Vorsorgelösung. Digitale Informationsquellen und Services sind für die Zielgruppe nicht mehr wegzudenken – doch der Zugang gelingt nach wie vor am besten auf der persönlichen Ebene.</p><h5>Rationale Menschen mit ausgeprägtem Markenbewusstsein</h5><p>Vermögende Kundinnen und Kunden sind eher Vernunftmenschen. Sie treffen rationale Entscheidungen, insbesondere wenn es um ihre Finanzen geht. Im Alltag werden heimische und regionale Marken bevorzugt; das zeigt sich beispielsweise bei der Wahl des Finanzinstituts – hier liegen regionale Sparkassen und VR-Banken klar vorn. </p><p>Bei der Wahl des Versicherungspartners ist die Allianz mit deutlichem Abstand auf Platz 1. Die starke Marke Allianz, verbunden mit einer fairen und transparenten Beratung, bilden beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche und vertrauensvolle Kundenbeziehung.</p><h5>Diese Themen bewegen</h5><p>In erster Linie geht es vermögenden Menschen darum, ihre Vermögenswerte sicher und rentabel anzulegen. Zinsprodukte und Aktieninvestments gehören zum Standard, darüber hinaus spielen weitere Anlageklassen – Stichwort Diversifikation – sowie der Blick auf die Rendite nach eventuellen Steuerabzügen eine wichtige Rolle. Und wer Vermögen hat, sucht Wege, wie er dieses bewusst auf die nächste oder übernächste Generation übertragen kann. </p><p>Es lohnt sich also, bei der Kapitalanlage weiterzudenken und sich mit allen oben genannten Themen zu beschäftigen.</p><h5>Kapitalanlage weiterdenken </h5><p>Wie kann ein bestehendes Portfolio auf breitere Beine gestellt und um die Renditechancen alternativer Anlagen erweitert werden?</p><p>Mit der Allianz PrivateFinancePolice beispielsweise. Damit erhalten Privatkunden Zugang zu einem global diversifizierten Portfolio mit derzeit fünf Anlageklassen und mehr als 1.000 Einzelinvestments. Die breite Streuung und die relativ geringe Abhängigkeit von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten führen gerade in unruhigen Zeiten zu mehr Stabilität in den Kundenportfolios. So wirkt die PrivateFinancePolice als chancenorientierter und gleichzeitig stabilisierender Bestandteil innerhalb eines bestehenden Portfolios.</p><h5>Flexibel investieren und Steuervorteile nutzen</h5><p>Wie lassen sich steuerliche Vorteile einer fondsgebundenen Renten- oder Lebensversicherung nutzen?</p><p>Dafür eignet sich der Allianz SchatzBrief Invest – auch mit flexiblem Garantieniveau wählbar – oder die VermögensPolice Invest. Hier profitieren Vermögende von den steuerlichen Regelungen einer Rentenversicherung und können obendrein jederzeit und kostenlos Fondswechsel vornehmen. Mit dem <a href="https://allianz.ivfp.de/beratungsassistentinvestflex/index.xhtml&quot; target="_blank" >Beratungsassistent InvestFlex</a> vom Institut für Vorsorge- und Finanzplanung können Berater ihren Kundinnen und Kunden den Vorteil einer fondsgebundenen Rentenversicherung im Vergleich zu einer Direktanlage in Fonds mit wenigen Klicks aufzeigen.</p><h5>Bewusst vererben oder zu Lebzeiten schenken</h5><p>Wie können Vermögenswerte über Generationen hinweg mit Renten- oder Lebensversicherungen übertragen werden?</p><p>Das geht ganz komfortabel und ohne zusätzliche Notarkosten beispielsweise mit der PrivateFinancePolice, dem SchatzBrief oder der VermögensPolice. Die Vertragsgestaltung ermöglicht eine zielgerichtete Übertragung der Vermögenswerte im Todesfall oder vorab per Schenkung. So lässt sich zum Beispiel durch die Benennung einer bezugsberechtigten Person einfach regeln, wer im Todesfall die Versicherungsleistung erhält. Die Todesfallleistung ist einkommensteuerfrei, d.h. die in ihr enthaltenen Erträge sind nicht zu versteuern. Die Todesfallleistung unterliegt der Erbschaftssteuer, sofern die erbschaftssteuerlichen Freibeträge überschritten werden.</p><h5>Davon profitieren Kund:innen und Vermittler:innen</h5><p>Als Partner für die Vorsorge und den Vermögensaufbau bietet Allianz Leben Lösungen, die helfen, bestehende Portfolios breiter, stabiler und schlussendlich zukunftsfähiger aufzustellen. Kundinnen und Kunden profitieren dabei von den Vorzügen einer Renten- bzw. Lebensversicherung sowie der Anlagekompetenz der Allianz.</p><p>Das vielseitige Tarifangebot eröffnet Vermittlerinnen und Vermittlern hervorragende Chancen, vorhandene Kundenbeziehungen auszubauen und neue Kund:innen zu gewinnen. Seit diesem Jahr hat Allianz Leben zudem ihr Tarifangebot um ausgewählte Tarife mit einer laufenden Vergütung aus dem Net-Asset-Value (NAV) ergänzt. </p><p>Mehr Informationen zur Zielgruppe vermögender Kund:innen finden Sie unter <a href="https://makler.allianz.de/leben/privat/vertriebliche-ansprache/top-them…; target="_blank" >makler.allianz.de/vermoegen</a></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0CA67927-CDB8-4106-8558-AA20B0E5FE61"></div>

 

Ist Deutschland der kranke Mann Europas?

Der französische Vermögensverwalter Amundi hat die Herbstversion seiner Investmentkonferenz ausgestrahlt. Dabei ging es um verschiedenste Themen: das aktuelle Wirtschaftsumfeld, künstliche Intelligenz und auch um die Wirtschaftsstärke Deutschlands.

Gut zwei Stunden dauerte die Herbstauflage der Investmentkonferenz von Amundi, moderiert von ntv-Börsenexpertin Sabrina Marggraf. Amundi-CIO Thomas Kruse und Multi-Asset-Chefin Dr. Anja Hochberg gaben einen Einblick in die Erwartungen an den Markt in den kommenden Monaten. Außerdem behandelte Peter Bofinger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Würzburg, die Frage, ob Deutschland wirklich „der kranke Mann Europas“ ist.

Deutsches BIP soll sinken

Der Begriff „kranker Mann Europas“ für die deutsche Wirtschaft ist zurück. Vor etwa 20 Jahren wurde die Republik schon einmal so betitelt, jetzt geistert die Bezeichnung wieder durch die Medien. Auf die Stirn schreiben will man sie sich gewiss nicht – schon gar nicht als eine der eigentlich wirtschaftsstärksten Nationen der westlichen Welt. Passend dazu haben die fünf Wirtschaftsweisen diese Woche ihre Erwartungen für das deutsche Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht: voraussichtlich –0,6% für 2023.

Prof. Bofinger, selbst von 2004 bis 2019 einer der Wirtschaftsweisen, schildert in seinem Vortrag im Rahmen der Konferenz seine Sicht der Dinge. Als den „kranken Mann Europas“ würde er Deutschland wohl nicht bezeichnen, Tatsache sei aber dennoch, dass es aktuell Probleme gebe, die das Wirtschaftswachstum hemmen. An der so häufig kritisierten Bürokratie könne es seiner Meinung nach nicht liegen, denn die sei woanders auch nicht viel besser.

Die Wurzel des Problems liege für Bofinger eher im Geschäftsmodell. Seiner Meinung nach sei die Schuldenbremse ein ökonomischer Denkfehler, der in Deutschland gemacht werde, um den Staat vor Schulden zu schützen. Dabei entgingen Deutschland allerdings auch sinnvolle Investitionen, die nur aufgrund der Schuldenbremse nicht getätigt würden. Zukunftsorientiert sei dies nicht. Auch habe Deutschland aktuell Schwierigkeiten in der Automobilbranche. Diese sei gebeutelt, weil sie vom Trend zur Elektromobilität bedroht werde. China habe hierbei bessere Arbeit geleistet, da man dort schon viel früher begonnen habe, in erneuerbare Energien zu investieren. Bofinger fordert in diesem Zusammenhang eine strategischere Planung. Schlussendlich müsse Deutschlands Geschäftsmodell grundlegend erneuert werden, um wieder eine aktive Rolle in der EU und im globalen Wettbewerb einnehmen zu können.

Renten treiben Multi-Asset

Mehrfach betont wurde in der Konferenz auch von Thomas Kruse und Dr. Anja Hochberg, dass Anleihen wieder wichtig bei der Anlage seien und Multi-Asset-Portfolios im Wert steigen ließen – bedingt durch die vielen Zinserhöhungen seit Juli 2022. Die Rentenpapiere würden durch ihre Renditen das Portfoliorisiko bei Multi-Asset stark reduzieren. Laut Kruse werde es keine weiteren Zinserhöhungen seitens der Fed in den USA oder der Europäischen Zentralbank in Europa geben. Anders gestalte sich dies in den Schwellenländern. Dort gebe es nun schon erste Zinssenkungen, die sich positiv auf Rentenpapiere auswirken, so Hochberg. Es lohne sich also, einen Blick über Europa hinaus zu wagen.

Am Aktienmarkt könne Hochberg allerdings aktuell noch keine Entwarnung aussprechen. Es werde zwar ein Soft Landing geben, die Fallhöhe sei aber dennoch im Falle einer Rezession recht hoch. Von dieser gehe Amundi derzeit allerdings nicht aus, weswegen man jetzt in jedem Fall durchhalten und investiert bleiben solle. (mki)

Bild: © Rawf8 – stock.adobe.com

 

Das erwarten Fondsgesellschaften für den Rest des Jahres

Das vierte Quartal des Jahres bricht an. Bislang ist es an allen Ecken und Enden ein herausforderndes Jahr – so auch in der Wirtschaft und an der Börse. AssCompact hat bei mehreren Fondsgesellschaften nach ihren Erwartungen für den Rest des Jahres gefragt und sie in einer Bildergalerie gesammelt.

 
von
 

Robeco startet ETF-Plattform mit Nick King

Der niederländische Vermögensverwalter Robeco will ins ETF-Geschäft einsteigen. Dazu will das Unternehmen seine eigene ETF-Plattform aufbauen. Stemmen soll das Vorhaben Nick King, der ab Oktober 2023 als Head of Exchange Traded Funds bei Robeco tätig sein wird.

Robeco, einer der globalen Player in der Asset-Management-Branche, will mit dem Start einer eigenen ETF-Plattform sein Anlageangebot erweitern. Hierzu beruft das Unternehmen Nick King zum Head of Exchange Traded Funds (ETFs). Diese Ankündigung erfolgt im Rahmen der Unternehmensstrategie 2021–2025. King wird sein Amt ab Oktober 2023 antreten, wie es in einer Mitteilung von Robeco heißt.

King ab Oktober als ETF-Experte im Einsatz

King hatte zuvor leitende Positionen bei u. a. Fidelity International und BlackRock inne. Dort spezialisierte er sich auf die Entwicklung von ETF-Produkten, Portfoliomanagement und den Vertrieb in verschiedenen Anlageklassen. Mit dieser Expertise werde King für den niederländischen Vermögensverwalter bei der Etablierung im ETF-Sektor eine wichtige Rolle spielen, so die Robeco-Mitteilung.

ETFs immer beliebter

Mit der Entscheidung, seinen Hut in den Ring des wachsenden ETF-Markts zu werfen, reagiert Robeco auf die immer größer werdende Beliebtheit der börsengehandelten Indexfonds. Denn diese werden Prognosen zufolge in den nächsten Jahren immer stärker an Volumen gewinnen (AssCompact berichtete). Für den Vermögensverwalter seien ETFs eine „große Chance für die Bündelung von Strategien, um die bereits vorhandenen Möglichkeiten in Form von Investmentfonds und Mandaten zu ergänzen“. Wie die ETF-Plattform bzw. -Strategie von Robeco konkret aussehen wird, ist der Mitteilung jedoch noch nicht zu entnehmen.

King selbst freut sich auf seine neue Rolle: „Ich bin stolz, in diesem entscheidenden Moment auf Robecos Weg in den ETF-Markt zum Unternehmen zu stoßen. Ich freue mich darauf, meine Erfahrung zu nutzen, um Innovationen und Erfolge in diesem sich schnell entwickelnden Bereich von der Spitze voranzutreiben.“ (mki)

Bild: © Robeco

 

Millionenstrafe für DWS in USA wegen Greenwashings

Der Deutsche-Bank-Tochter DWS wurde von der US-Börsenaufsicht SEC eine Strafe in Höhe von 25 Mio. US-Dollar auferlegt. Die Gründe: Bei ESG-Fonds habe der Vermögensverwalter zu viel Nachhaltigkeit versprochen. Auch seien Geldwäsche-Richtlinien missachtet worden.

Es ist amtlich: Die DWS muss eine Strafe wegen Greenwashings zahlen – jedenfalls der US-Ableger DWS Investment Management Americas Inc. Das hat am Montag die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) bekannt gegeben. Hintergrund der Strafe sind falsche Statements bei ESG-Fonds des Vermögensverwalters und Missachtung von Richtlinien zur Geldwäschebekämpfung. Die Strafe teilt sich in 19 Mio. US-Dollar für die beschönigten Nachhaltigkeitsangaben sowie 6 Mio US-Dollar für die Missachtung der Geldwäschebekämpfungsrichtlinien auf.

Die Ermittlungen zu den Vorwürfen dauerten nun etwa zwei Jahre. Aufmerksam geworden war die SEC auf die Deutsche-Bank-Tochter nach Äußerungen der ehemaligen Leiterin der Abteilung für Nachhaltigkeit Desiree Fixler. Diese hatte sich im August 2021 öffentlich geäußert, dass die DWS Investitionen auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien überbewertet habe.

Nachhaltigkeitsvorschriften nicht angemessen umgesetzt

In der Mitteilung der SEC heißt es, dass sich die DWS als „Leader“ im ESG-Investing vermarket habe, der spezielle Nachhaltigkeitskriterien bei seinen Investments berücksichtige. Doch von August 2018 bis Ende 2021 habe die DWS es nicht geschafft, diese Kriterien ordnungsgemäß, so wie sie es ihren Kunden versprochen hatte, umzusetzen. Auch seien ihre öffentlichen Aussagen über ESG-Produkte nicht akkurat und ihre Aussagen über ihre Kontrollen zur Einbeziehung von ESG-Faktoren sehr irreführend gewesen.

Sanjay Wadhwa, Vizedirektorin der Abteilung für Strafverfolgung und Vorsitzende der Klima- und ESG-Taskforce bei der SEC, gibt in der Mitteilung zu verstehen, dass Anlageberater sicherstellen müssten, dass „ihre Taten ihren Worten entsprechen“. Die DWS habe damit geworben, dass ESG-Kriterien „in ihrer DNA“ seien. Doch die SEC sei zu dem Schluss gekommen, dass ihre „investment professionals“ nicht den versprochenen ESG-Anlageprozessen gefolgt seien.

DWS: „Sind froh, dass wir diese Untersuchungen abschließen konnten“

Auf Nachfrage bei der Pressestelle teilt eine Sprecherin gegenüber AssCompact mit, dass man bei der DWS froh sei, dass „wir diese Untersuchungen abschließen konnten“ und betont, dass die SEC „keinerlei falsche Angaben in Bezug auf unsere Finanzveröffentlichungen oder die Offenlegungen in unseren Fondsprospekten festgestellt“ habe. Es habe auch laut SEC keine betrügerische Absicht gegeben. Die festgestellten Schwachstellen hätten sich auf Prozesse und Vorgehensweisen bezogen, zu deren Verbesserung die Gesellschaft bereits Maßnahmen ergriffen habe, so die DWS-Sprecherin.

Der Abschluss der Untersuchungen sei ein wichtiger erster Schritt, um die Angelegenheit „insgesamt hinter uns lassen zu können“. Aktuell ermittelt noch die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Anfangsverdachts des Kapitalanlagebetrugs aufgrund von Greenwashing-Vorwürfen gegen die DWS. Doch die Deutsche-Bank-Tochter arbeite, so die Sprecherin, aktiv und transparent mit anderen Aufsichtsbehörden zusammen und hoffe, dass sie ihre ESG-Untersuchungen zeitnah abschließen. (mki)

Bild: © Tada Images – stock.adobe.com

 

Investmentgesellschaften im IVFP-Nachhaltigkeitsrating

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung hat erstmals Investmentgesellschaften auf ihre Nachhaltigkeitskompetenz überprüft. Dafür wurden vier Kriterien bewertet sowie die letztjährig erhobenen Daten der Lebensversicherer zu Rate gezogen.

Bewertungen von einzelnen Fonds sind in der Investmentbranche viele zu finden – Ratings von den Gesellschaften selbst dagegen schon seltener. Genau dieses Themas hat sich nun jedoch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) angenommen. Konkret geht es um die Nachhaltigkeitskompetenz der Investmentgesellschaften, die das Institut anhand von vier Kriterien untersucht hat.

Die Bewertung der einzelnen Kriterien „Strategie“, „Prozesse“, „Produkt & Service“ sowie „Kennzahlen“ erfolgt dabei im Benchmark-Verfahren, mit einer Gewichtung von 40% auf „Strategie“. Dadurch habe das Rating einen „stark zukunftsgewandten Charakter“, so das IVFP, weil die Unternehmen nicht für etwaige Altlasten abgestraft, sondern für eine glaubhafte nachhaltige Transformationsstrategie belohnt würden.

Freiwillige Teilnahme am Rating

Die Teilnahme an der Untersuchung stehe grundsätzlich allen Investmentgesellschaften offen und sei vollkommen kostenlos. Darüber hinaus würden alle Teilnehmer eine individuelle Einschätzung durch das IVFP erhalten, wie deren Anstrengungen im Bereich der Nachhaltigkeit im Marktvergleich zu bewerten sind. In der Regel würden jedoch, so das IVFP, vorzugsweise jene Gesellschaften teilnehmen, die sich Chancen auf eine sehr gute Bewertung ausrechnen, da die Datenerhebung sehr umfangreich und damit mit hohen internen Aufwänden verbunden sei. Die Qualität unter den teilnehmenden Gesellschaften sei daher als hoch anzusehen.

Insgesamt hätten sich daher „nur“ zehn Investmentgesellschaften dem Vergleich gestellt. Um die Ratingqualität dennoch hoch zu halten, wurden auch die letztjährig erhobenen Daten der Lebensversicherer zur Bildung der jeweiligen Benchmark herangezogen.

Das sind die Ergebnisse

Besonders überzeugen konnten das IVFP die Gesellschaften Ampega Investment, AXA Investment Managers, Carmignac, Franklin Templeton, Nordea und Union Investment. Alle diese haben ein „Sehr gut“ als Gesamtnote erhalten. Den Ergebnissen ist auch zu entnehmen, dass Ampega Investment, AXA IM sowie Union Investment in den Teilbereichen „Strategie“ und „Prozesse“ ein „Exzellent“ erhalten haben. (mki)

Weitere Information zum Rating gibt es hier.

Bild: © Rawf8 – stock.adobe.com

 

Geldanlage: Immer mehr entscheiden selbst

Eine neue Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint zum Wertpapiergeschäft zeigt: Der „Empowered Customer“ hält im Bereich Geldanlage immer mehr Einzug. Die Mehrheit der Befragten gab an, selbst über ihr Portfolio zu entscheiden und nicht von Beratung Gebrauch zu machen.

<p>Selbstentscheider sind im Wertpapiergeschäft auf dem Vormarsch. Das ist eines der Kernergebnisse einer aktuellen, deutschlandweiten Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint. Die Umfrage ist im Rahmen einer Studie zum Thema „Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenerlebnis“ durchgeführt worden. Sie ergibt das Bild eines zunehmend „Empowered Customers“ – also von Kunden, die weniger von einer Anlageberatung abhängig sind. Sie entscheiden vielmehr selbst über das Schicksal des eigenen Portfolios mithilfe von bereitgestellten Analysen und Steuerungsmöglichkeiten.</p><h5>„Empowered Customer“ entscheidet selbst über seine Geldanlage</h5><p>Etwa drei Viertel der Befragten gaben, so BearingPoint, an, selbst über ihr Portfolio zu entscheiden, während nur wenige die Beratung von einer Vermögensverwaltung oder Anlageberatung in Anspruch nehmen würden. Gleichzeit gaben 35% an, dass sie durchaus bereit wären, mehr als 50 Euro im Monat für weiterführende Analysemöglichkeiten und eine bessere Steuerung ihres Portfolios auszugeben, wenn davon ausgegangen werden kann, dass dies die Rendite erhöht. Während 19% der Befragten zwischen 50 und 100 Euro und 12% zwischen 100 und 200 Euro ausgeben würden, wären 4% sogar bereit, mehr als 200 Euro im Monat für die oben genannten Services auszugeben.</p><p>Für Dr. Robert Bosch, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei BearingPoint, seien diese Ergebnisse gute Nachrichten für Finanzinstitute und andere Anbieter von digitalen Wertpapierdepots bzw. Brokerage, die in den vergangenen Jahren zunehmend den Wandel weg vom traditionellen Brick-and-Mortar-Geschäftsmodell vollzogen haben oder direkt rein digitale Dienstleistungen rund um das Wertgeschäft anbieten. Fast die Hälfte der Befragten würden einen Browser oder eine App nutzen, um ihr Portfolio zu verwalten, so Bosch.</p><h5>Verbesserungsbedarf und -potenzial</h5><p>Doch das Selbstbewusstsein und zunehmende Anspruchsdenken der Digitalkunden stelle die Anbieter auch vor Herausforderungen. Denn laut der Umfrage nutzen bereits 37% der Befragten mehr als einen Anbieter zum Wertpapierhandel. Insbesondere im digitalen Bereich sei hier die Konkurrenz groß. Denn bei einigen Anbietern gebe es noch Verbesserungsbedarf für digitale Lösungen. 30% der Befragten hätten angegeben, dass sie den Eröffnungsprozess eines neuen Wertpapierdepots noch nicht komplett online durchführen konnten. 20% hätten außerdem von Problemen beim Eröffnungsprozess berichtet. (mki)</p><h5>Über die Umfrage</h5><p>Die verwendeten Daten beruhen auf einer deutschlandweiten Online-Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 28. und 31. Juli 2023 insgesamt 1.052 Wertpapierbesitzerinnen und Wertpapierbesitzer ab 18 Jahren teilnahmen. Die Studie „Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenergebnis“ wird im Oktober 2023 erscheinen.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Thapana_Studio – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/44FDE2A9-7ABF-48EF-A4B0-5C7691AB0FA0"></div>

 

DWS bringt ETFs auf Anleihen mit kurzer Laufzeit auf den Markt

Von der DWS gibt es ab sofort drei neue Anleihen-ETFs. Die Fonds konzentrieren sich dabei auf Euro-Staatsanleihen mit kurzer Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Referenz dafür sind unterschiedliche Indizes des Anbieters iBoxx, die physisch nachgebildet werden.

Die Deutsche-Bank-Tochter und größte deutsche Vermögensverwalterin DWS ergänzt ihr Angebot an Anleihen-ETFs. Dabei handelt es sich um drei neue ETFs unter dem Xtrackers-Label. Fokus sind dabei Staatsanleihen aus dem Euroraum und Deutschland mit einer kurzen Restlaufzeit, maximal ein Jahr. Die ETFs bilden unterschiedliche Indizes des Anbieters iBoxx nach. Hintergrund der Angebotserweiterung ist die aufgrund der gestiegenen Zinsen ebenfalls gestiegene Nachfrage nach Anlagelösungen mit kurzen Restlaufzeiten, so Global Head of Xtrackers Sales Simon Klein.

ETFs auf Euro-Staatsanleihen bei der DWS

Mit dem Xtrackers II Germany Government Bond 0–1 UCITS ETF können Anleger auf deutsche Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit setzen. Der Xtrackers II Eurozone Government Bond 0–1 UCITS ETF ermöglicht dies für entsprechende Papiere aus dem Euroraum. Der Xtrackers II iBoxx Eurozone Government Bond Yield Plus 0–1 UCITS ETF schließlich bezieht sich auf einen Index, der Anleihen aus den fünf Euro-Ländern mit der höchsten Rendite erhält. Die drei neuen ETFs bilden den jeweiligen Index physisch nach und thesaurieren die Erträge. Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt bei je 0,07%. Am 20.09.2023 wurden die ETF-Neulinge auf der Handelsplattform Xetra an der Deutschen Börse notiert. (mki)

Bild: © Carola Vahldiek – stock.adobe.com

 

FIL Fondsbank startet volldigitale Vermögensverwaltung

Die FIL Fondsbank geht den nächsten Schritt auf dem Weg der Digitalisierung und bietet ab sofort volldigital geführte Depots für die Vermögensverwaltung an – laut eigener Aussage eine Premiere. Die Initiative läuft unter dem Namen „VermögensverwaltungPlus“.

Es ist eine Neuheit im Bereich der Vermögensverwaltung – das jedenfalls meldet die FIL Fondsbank (FFB) in einer Pressemitteilung. Die Fondsbank startet mit „VermögensverwaltungPlus“ volldigital geführte Depots für die Vermögensverwaltung und ist damit nach eigener Aussage die erste Fondsplattform, die eine volldigitale Vermögensverwaltung in skalierbarer Form für die unabhängige Finanzberatung ermöglicht.

Neue Zielgruppe für Finanzberater

„VermögensverwaltungPlus“ adressiert zwei zentrale Anforderungen an eine moderne Vermögensverwaltung: einen digitalen Service und eine attraktive Kostenstruktur, so die FFB. Durch die technische Integration entlang der Wertschöpfungskette zwischen Vermögensverwaltung und Bank werden Systembrüche vermieden. Dies verbessere das Kundenerlebnis für die Vermögensverwalter und für deren Anlegerinnen und Anleger. Außerdem führe die volldigitale Umsetzung in der Abwicklung zu deutlichen Effizienzvorteilen, welche die FFB an die Endkunden weitergibt.

Das Depotführungsentgelt für die VermögensverwaltungPlus beträgt 18 Euro statt bisher 45 Euro pro Jahr. Dadurch können auch Investoren mit kleineren Anlagevolumina und Sparplänen eine professionelle Vermögensverwaltung zu attraktiveren Konditionen nutzen. Dadurch würde der unabhängigen Finanzberatung der Zugang zu neuen Zielgruppen eröffnet.

Pilotphase mit FondsKonzept

Die volldigitalen Depots werden zunächst im Rahmen einer Pilotphase mit dem offenen Maklerverband FondsKonzept angeboten. Die VermögensverwaltungPlus soll in den kommenden Monaten in der Breite ausgerollt werden, so FFB. FondsKonzept verkündet derweil in einer eigenen Pressemitteilung ebenfalls, dass die jährliche Gebühr für neu eröffnete, volldigital geführte Depots der WealthKonzept Vermögensverwaltungs AG von der FFB von 45 Euro auf 18 Euro reduziert wird. Die Ersparnis beruht darauf, dass die FFB Kostenvorteile, die für volldigitale Depots in der gesamten Wertschöpfungskette entstehen, an die WealthKonzept und damit an die Kunden weitergebe.

Für Peter Nonner, Geschäftsführer der FIL Fondsbank, ist das Projekt aufgrund des aktuellen Drucks auf die Finanzberatung eine Notwendigkeit: „Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten eine einfache Handhabung und digitale Services. Zugleich gibt es neue regulatorische Vorgaben wie etwa die EU-Kleinanlegerstrategie, die den Nutzen für Anlegerinnen und Anleger von Beratungsmodellen noch stärker in den Vordergrund rücken. Ein vereinfachter und digitaler Zugang zur Vermögensverwaltung wird somit immer relevanter."

Hans-Jürgen Bretzke, Vorstandsvorsitzender der FondsKonzept AG: "Das Angebot des 18-Euro-Depots macht fondsgebundene Vermögensverwaltungen für breitere Kundenkreise zugänglich. Wir freuen uns sehr, diesen Marktvorteil an unsere Maklerinnen und Makler weitergeben zu können." (mki)

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