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Spezialfondsvolumen bricht ein

Das Volumen von deutschen Spezialfonds ist im laufenden Jahr deutlich eingebrochen. Besonders hart erwischte es die Fonds der Versicherungswirtschaft. Fast die Hälfte des Gesamtrückgangs müssen die Versicherer verschmerzen. Dabei sah es bei den Mittelflüssen bisher sogar gut aus.

Seit Ende Januar ist das Spezialfondsvolumen um 239 Mrd. Euro auf 1,878 Bio. Euro eingebrochen – und das trotz nicht unerheblicher Nettomittelaufkommen. Das geht aus dem „Spezialfondsmarkt Quarterly“ des Beratungsunternehmens Kommalpha hervor. Im gleichen Zeitraum ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen um 2,10 Prozentpunkte auf 2,12% per Ende September angestiegen.

Versicherer am härtesten getroffen

Spezialfonds von Versicherungen sind mit Abstand am heftigsten vom zinsbedingten Rückgang der Volumina betroffen. Sie nahmen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 117 Mrd. Euro ab. „Kein Wunder, wenn man sich die teilweise sehr langen Durationen der Bonds-Bestände von Versicherungsmandaten ansieht“, meint Clemens Schuerhoff, Vorstand der Kommalpha AG.

Verschiedene Spezialfondsvolumina

Das Spezialfondsvolumen von Altersvorsorgeeinrichtungen verlor derweil 57 Mrd. in den ersten drei Quartalen 2022. Das Spezialfondsvolumen von Sozialversicherungen und öffentlichen/kirchlichen Zusatzversorgungseinrichtungen sank um 16 Mrd. Euro, das von Corporates um 14 Mrd. Euro, jenes von Kreditinstituten um 9 Mrd. Euro. Auf sonstige Investoren entfiel ein Rückgang von immerhin noch 6 Mrd. Euro.

Nettomittelzuflüsse von über 61 Mrd. Euro

In Bezug auf die Mittelzuflüsse ist das laufende Jahr trotz alledem erfolgreich für die deutschen Spezialfonds. Per Ende des dritten Quartals wurden 61,1 Mrd. Euro netto eingesammelt, was knapp eine Milliarde über dem Vergleichswert aus dem bereits sehr erfolgreichen Jahr 2021 liegt.

In puncto Zuflüsse bisher erfolgreiches Jahr

Die Zuflüsse an frischer Liquidität per Ende des 3. Quartals von 204 Mrd. Euro liegen rund 32 Mrd. Euro über dem Vergleichswert von 2021. Es ist somit noch mehr Liquidität aufseiten der institutionellen Investoren vorhanden als im Vorjahr und die entsprechende Dynamik im Spezialfondsgeschäft ist im Jahresvergleich angestiegen.

Spezialfonds von Altersvorsorgeeinrichtungen mit hohen Mittelzuflüssen

Nachdem die Spezialfonds von Versicherungen im Jahr 2021 ordentlich Federn lassen mussten, werden sie im laufenden Jahr deutlich besser abschneiden. Ihr Nettomittelaufkommen beträgt per Ende des dritten Quartals 17,6 Mrd. Euro und liegt somit rund 14,5 Mrd. Euro über dem Vergleichswert aus 2021. Spitzenreiter beim Nettomittelaufkommen sind allerdings Altersvorsorgeeinrichtungen mit 19,4 Mrd. Euro per Ende September 2022 – was jedoch 1 Mrd. Euro unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres liegt.

Die Auswertung von Kommalpha erfolgt auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank vom Datenstichtag 30.09.2022. (tku)

Bild: © pixelmaxl – stock.adobe.com

 

Vanguard verlässt Klimaschutz-Initiative

Der Fondsanbieter Vanguard hat bekanntgegeben, die Net Zero Asset Managers Initiative zu verlassen. Damit reagiert der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt auf die prominente Kritik von Parteivertretern der US-Republikaner, die den Mitgliedern der Initiative mangelnde Unabhängigkeit vorwerfen.

Vermögensverwalter stehen angesichts der Herausforderungen des Klimawandels weltweit unter Druck. Bisher zielte dieser Druck tendenziell darauf ab, das Engagement der Asset Manager gegen den Klimawandel zu steigern. Mittlerweile gibt es jedoch auch Gegenwind. Den bekommen nun die Anbieter zu spüren, die bei der Auswahl und der Verwaltung von Wertpapieren ESG-Kriterien berücksichtigen.

Indexfondsanbieter in der Kritik

Ein gängiger Vorwurf lautet, dass insbesondere Anbieter von Indexfonds – die per se passiv investieren – durch die Berücksichtigung von ESG-Kriterien ihre Unabhängigkeit einbüßten.

NZAM mit hochgesteckten Zielen

Die Kritik, die vor allem aus den Reihen der US-amerikanischen republikanischen Partei stammt, richtet sich auch gegen das Engagement der Asset Manager im Rahmen der Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM). Das Ziel von NZAM ist laut eigener Darstellung, die Beteiligten zu ermutigen, bis zum Jahr 2050 das Ziel von Netto-Null-Emissionen zu erreichen und den Anstieg der globalen Temperaturen zu begrenzen.

Mit Vanguard verlässt ein großer Teil des verwalteten Vermögens die Initiative

Nun hat Vanguard, ein Schwergewicht der Fondslandschaft, Konsequenzen gezogen und beendet seine Mitgliedschaft bei NZAM. Die Mitteilung, dass Vanguard die Initiative verlässt, wurde am 07.12.2022 veröffentlicht. Alle NZAM-Mitglieder verwalteten zum Stichtag 09.11.2022 ein Gesamtvermögen von 66 Bio. US-Dollar. Allein auf Vanguard entfielen davon 7 Bio. US-Dollar.

Unabhängigkeit soll verdeutlicht werden

Vanguard begründete den Rückzug aus NZAM folgendermaßen: „Daher haben wir uns nach eingehender Prüfung entschlossen, uns aus dem NZAM zurückzuziehen, um unseren Anlegern die gewünschte Klarheit über die Rolle von Indexfonds und unsere Einstellung zu wesentlichen Risiken, einschließlich klimabezogener Risiken, zu verschaffen und um deutlich zu machen, dass Vanguard in Fragen, die für unsere Anleger von Bedeutung sind, unabhängig spricht.“

BlackRock bleibt NZAM treu

Auch auf den Marktführer BlackRock war in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Druck ausgeübt worden. Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters, die unter anderem vom Handelsblatt aufgegriffen wurden, werde BlackRock aber Mitglied von NZAM bleiben. Das Engagement stehe nicht im Widerspruch zur eigenen Unabhängigkeit. (tku)

Bild: © Chalabala – stock.adobe.com

 

„Bieten breit diversifizierte aktive Anlagestrategie“

Carolin Preuß ist die Gewinnerin des Fondsfrauen Awards als „Fondsmanagerin des Jahres“ 2022. Mit AssCompact spricht sie im Interview über ihre Arbeit als Portfoliomanagerin, ihren Werdegang und ihre Anlagestrategien.

Interview mit Carolin Preuß, Portfoliomanagerin bei der HanseMerkur Trust AG
Frau Preuß, Sie haben vor Kurzem den Fondsfrauen Award als „Fondsmanagerin des Jahres“ 2022 erhalten. Herzlichen Glückwunsch hierzu. Welche Bedeutung hat die Auszeichnung für Sie?

Vielen Dank! Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung. Mit Stella Ma von Vontobel und Jeanette Bruns von der Deka standen zwei Fondsmanagerinnen mit mir auf der Shortlist, die ich extrem schätze und die zudem für große, namhafte Häuser arbeiten. Dass ich als Fonds­managerin bei einem eher kleineren Asset-Manager hier überzeugen konnte, kam für mich überraschend.

Sind Sie sich Ihrer Vorbildfunktion für andere Frauen bei Ihrer Arbeit bewusst?

Ich hatte schon immer eine große Affinität zu Finanzthemen. Da war der Einstieg in die Finanzbranche für mich folgerichtig. Über meine Rolle als Frau in einer nach wie vor männerdominierten Branche habe ich mir damals kaum Gedanken gemacht. Inzwischen habe ich viele Situationen erlebt, in denen Frauen die allerbesten Voraussetzungen für diesen Job mitbringen, sich aber dennoch dagegen entscheiden. Ich selbst bin eher schüchtern und zurückhaltend und freue mich, wenn andere Frauen an meinem Beispiel sehen, dass man nicht laut und extrovertiert sein muss, um in der Finanzbranche erfolgreich zu sein. Ich hoffe, damit auch einen Beitrag dazu zu leisten, dass sich mehr Frauen für diesen Bereich entscheiden. Und unabhängig von der Berufswahl ist es mir ein Anliegen, Frauen für Themen rund um die Kapitalmärkte wie Fonds, ETFs etc. zu begeistern und so hoffentlich auch dazu beizutragen, dass sich immer mehr Frauen aktiv mit finanzieller Vorsorge und Geldanlage befassen.

Wo steht die Investmentbranche Ihrer Meinung nach heute, wenn es um Frauenförderung und Diversität geht? Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?

Bei vielen Veranstaltungen sieht man immer noch überwiegend Männer. Netzwerke wie die Fondsfrauen zeigen aber, dass es vorangeht. Dieser Austausch ist enorm wertvoll. Insgesamt nehme ich branchenübergreifend leider noch immer große Hürden wahr, wenn es um die Vereinbarkeit von Vollzeitberufstätigkeit und Familie geht. Ich persönlich profitiere vom Kita-Angebot meines Arbeitgebers. Die Kita befindet sich unmittelbar neben unserem Unternehmenssitz, das erleichtert die Vereinbarkeit ungemein und spart Zeit und Wege. Es ist extrem wichtig, dass es in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit wird, dass flächendeckend umfassende und flexible Kinder­betreuungsangebote zur Verfügung stehen. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel braucht es hier schnelle Fortschritte. Aber das ist kein Spezifikum der Finanzbranche.

Könnten Sie uns Ihren Werdegang in der Branche kurz schildern? Wie ist er verlaufen und wo haben Sie vielleicht auch mal Hürden gespürt?

Ich habe Wirtschaftswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Studienbereich Investment Banking & Capital Markets studiert. Meine berufliche Laufbahn begann als Junior Portfoliomanagerin bei einem Asset-Manager im Bereich Dachfonds. Im institutionellen Asset-Management als Portfoliomanagerin und Quant Researcherin bin ich somit seit 2008 tätig. Vor rund acht Jahren erfolgte mein Wechsel zur HanseMerkur Trust. Wirkliche Hürden habe ich nie gespürt. Aber natürlich gab es Zeiten, in denen ich unzufrieden war und neue Herausforderungen gesucht habe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine offene, klare Kommunikation gerade in solchen Situationen zu guten Lösungen führt.

Sie managen nun seit Jahren die HanseMerkur Strategie-Dachfondsfamilie. Können Sie uns etwas zu Strategie und Entwicklung sagen?

Bei unseren Fonds handelt es sich um international ausgerichtete Multi-Asset-Klassen-Dachfonds. Die Fonds weisen eine breite Diversifikation sowohl über Asset-Klassen als auch über Regionen auf. Daneben bieten sie eine aktive Asset Allocation und den situativen Einsatz von Put-Optionen in schwierigen Marktphasen. Wir bieten Anlegern eine flexible, breit diversifizierte aktive Anlagestrategie. Hierzu investieren wir in verschiedene Anlageklassen, deren Quoten wir aktiv steuern, um sie an die Kapitalmarkt- und Konjunktur­erwartungen anzupassen. Bei einem positiven Ausblick ist unser Portfolio offensiv ausgerichtet, um an den Chancen des Kapitalmarkts zu partizipieren. In volatilen Phasen wollen wir durch unsere aktive Steuerung Drawdowns begrenzen und so für attraktive Basiseffekte sorgen. Wir sind der Meinung, dass uns dies in den letzten zehn Jahren gut gelungen ist.

Welche Zielfonds stehen denn aktuell im Fokus?

Der Performancetreiber unserer Strategie ist die Allokation. Wir suchen nicht den besten Fonds oder die beste Fondsmanagerin, sondern den Fonds, der am besten zu unserer Allokationsentscheidung passt. Zuletzt standen bei uns vermehrt Value und Low Volatility Fonds im Fokus. Dies könnte sich aber im Laufe des nächsten Jahres ändern, falls sich das volkswirtschaftliche Umfeld verändert. Historisch hat sich gezeigt, dass Value-Titel im steigenden Zinsumfeld eine bessere Wertentwicklung aufweisen als Wachstumsaktien.

Nun erleben wir gerade eine Zinswende. Was bedeutet dies für Sie? Ändern Sie Ihre Anlagestrategie?

Die Strategie ändern wir nicht, aber natürlich überdenkt man fortwährend seine Positionierung. Wie eben angesprochen hatten wir im letzten Jahr unser Growth Exposure aufgelöst und den Fokus auf Value gelegt. Auch unsere Staatsanleihenquote haben wir überdacht. So hatten wir in den vergangenen eineinhalb Jahren Staatsanleihen in der gesamten Strategiefamilie eher untergewichtet, weil das Risiko die Ertragschancen deutlich überwog. Das hat sich durch die dynamische Zins­wende zumindest teilweise geändert.

Dient das von Ihnen gemanagte Portfolio zur Kapitalanlage der HanseMerkur Unternehmen oder auch der von Drittunternehmen?

In erster Linie dienen die Fonds der Strategiefondsfamilie als Investment für die Kunden der HanseMerkur, die eine fondsgebundene Versicherung abschließen. Daneben ist der Fonds als Publikumsfonds für Privatanleger erwerbbar. Außerdem findet die Strategie auch bei institutionellen Kunden Anwendung.

In Ihren Dankesworten zum oben genannten Award sprechen Sie von „besonnenem Investieren“. Was genau meinen Sie damit?

Wie erwähnt werden die Strategiefonds unter anderem zur Altersvorsorge genutzt. Unser Anspruch ist es, Vermögen langfristig zu erhalten und aufzubauen. Wir möchten das mühsam verdiente Geld unserer Kunden vermehren – bei kontrollierten Risiken. Deshalb reduzieren wir gegebenenfalls an der ein oder anderen Stelle das Risiko und schöpfen die Renditemöglichkeiten nicht vollends aus. Aber wenn wir – wie beispielsweise in der Corona-Krise – die Drawdowns etwas abfedern, müssen Anleger am Ende nicht schlechter stehen. Das ist einfache Mathematik: Sind 100 Euro im Aktienmarkt investiert und dieser fällt um 50%, dann bleiben 50 Euro übrig. Steigt er anschließend um 50%, dann habe ich 75 Euro. Das gleiche Beispiel mit 30% liefert mir am Ende 91 Euro.

Spielt Nachhaltigkeit für Sie bei der Auswahl auch eine Rolle?

Bei allen Fonds geht es uns um eine nachhaltige Performance. Das Ziel ist es, alle im Vermögen der HanseMerkur gehaltenen Kapitalanlagen nachhaltig auszurichten. Die Einstufung erfolgt gemäß Artikel 8 der „Offenlegungsverordnung“ SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) der EU. Im Zuge dessen werden bereits bis 2029 die CO2-Emissionen des Portfolios um mindestens 50% gegenüber 2021 reduziert. In einem unserer Fonds spielt Nachhaltigkeit zudem explizit eine Rolle: Im Jahr 2020 haben wir den Fonds „Hanse­Merkur Strategie ausgewogen Nachhaltigkeit“ aufgelegt. Er verfolgt die gleiche Strategie und die gleiche Allokation wie der im Jahr 2011 aufgelegte Fonds „HanseMerkur Strategie ausgewogen“, bei der Auswahl wird jedoch ausschließlich auf nachhaltige Zielfonds zurückgegriffen.

Wir blicken auf das Jahr 2023. Was wird die Kapitalmärkte und die Wirtschaft am meisten beeinflussen? Schwer, dies in Kürze zu beantworten. Aber vielleicht gelingt es anhand von ein paar Schlagworten.

Die Inflationsraten werden sich voraussichtlich reduzieren. Hier ist die große Frage, ob es in der Schnelligkeit passiert, wie es die Kapitalmärkte erwarten, oder ob es doch langsamer vonstattengeht, wie es die Erfahrungen der Vergangenheit implizieren.

Wie viele andere rechnen auch wir 2023 mit einer Rezession der US-Wirtschaft. Letztendlich ist das aber Teil ökonomischer Zyklen.

Für die Kapitalmärkte könnten diese beiden Entwicklungen – rückläufige Inflationsraten und schwächeres Wachstum – sogar positiv sein, da es die Zentralbanken zum Beenden ihrer Zinserhöhungs­zyklen zwingt. Denn die Zentralbankpolitik war insbesondere in den letzten Jahren ein Haupttreiber für die Entwicklung der Märkte.

Über allem schwebt zudem die geopolitische Unsicherheit.

Sie müssen verantwortlich mit den Kundengeldern umgehen. Wie empfinden Sie ein solches Umfeld? Macht dies auch den Reiz Ihrer Arbeit aus?

In erster Linie bedeutet das aktuelle Umfeld eine große Verantwortung. Was den Reiz meiner Arbeit vor allem für mich ausmacht, ist, dass jeder Tag anders ist. Routine oder gar Langeweile kommen in meinem Job definitiv nicht vor!

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2022, S. 60 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Carolin Preuß, HanseMerkur Trust AG

 
Ein Interview mit
Carolin Preuß

Details zum Relaunch von Smartbroker

Im kommenden Jahr wird Smartbroker sein neues Angebot an den Start bringen. Nun hat das Unternehmen einen Einblick gegeben, was der „Smartbroker 2.0“ alles umfassen wird. Fest steht: Die Baader Bank ist neu mit an Bord. Die breite Auswahl an Börsenplätzen soll derweil erhalten bleiben.

Die Smartbroker-Gruppe macht sich daran, ihr Angebot grundlegend zu überarbeiten. Das bis vor Kurzem noch unter dem Namen wallstreet:online AG firmierende Unternehmen hat angekündigt, wie es mit dem Projekt „Smartbroker 2.0“ weiter gehen soll.

Start Mitte 2023

Für Mitte kommenden Jahres ist der Relaunch des Produkts geplant. Mit an Bord ist die Baader Bank, die sowohl die Depotführung als auch die Führung der Verrechnungskonten übernehmen wird. Die Bank aus Unterschleißheim bei München wird auch verschiedene Funktionen der Transaktionsabwicklung übernehmen. Der entsprechende Kooperationsvertrag wurde am 05.12.2022 unterzeichnet, wie die beteiligten Unternehmen mitteilten.

Neue App und Kryptowährungen

Ebenfalls Teil des Relaunchs wird die noch in der Entwicklung befindliche Smartbroker-App sein sowie eine neu gestaltete Desktop-Handelsoberfläche. Die breite Auswahl der Börsenplätze soll unverändert bleiben. Was hinzukommen wird, sind Investitionsmöglichkeiten in 20 Kryptowährungen – darunter Bitcoin, Ripple und Ether.

Neue Depotmodelle

Das Unternehmen plant des Weiteren, künftig zusätzliche Depotklassen anzubieten, darunter Geschäfts-, Junior- und Gemeinschaftsdepots.

Über die Smartbroker-Gruppe

Die Smartbroker-Gruppe betreibt neben Smartbroker auch den digitalen Fondsvermittler FondsDISCOUNT.de und vier reichweitenstarke Börsenportale (wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de). (tku)

Bild: © pickup – stock.adobe.com

 

DWS will 20 Mrd. Euro zur Transformation Europas einwerben

Die Fondstochter der Deutschen Bank hat eine ganze Familie von neuen Investmentlösungen angekündigt. Dienen soll sie der Transformation der europäischen Volkswirtschaften. Gleichzeitig finanziert der Vermögensverwalter auch eine passende Forschungsstelle.

Die DWS hat eine ganze Familie von Investmentlösungen angekündigt, bei der es um die Transformation der europäischen Volkswirtschaften geht. Die Fondstochter der Deutschen Bank sieht sich gut dafür aufgestellt, eine wichtige Rolle bei diesem Umbau zu spielen und Finanzierungslücken in strategisch wichtigen Transformationsbereichen zu überbrücken.

Nachhaltigkeit und technologischer Wandel

„Europa muss seine Volkswirtschaften umgestalten – das gilt sowohl angesichts der geopolitischen Unsicherheiten als auch mit Blick auf die Notwendigkeit, den technologischen Wandel voranzutreiben und nachhaltiger zu werden“, sagte Karl von Rohr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und Aufsichtsratsvorsitzender der DWS. „Privates Kapital wird der Schlüssel für Investitionen in großem Umfang sein; deshalb werden Banken und Vermögensverwalter eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der europäischen Transformation spielen.“

Zugang zu den Kapitalmärkten sicherstellen

Diese Transformation werde laut DWS zu einem großen Teil von kleinen und mittleren Unternehmen vorangetrieben, die keinen direkten Zugang zu den Kapitalmärkten oder anderen Finanzierungsquellen hätten und dementsprechend auf Kredite angewiesen seien. Der Deutsche-Bank-Konzern könne über etablierte Kundenbeziehungen in der Unternehmensbank und der Investmentbank Projekte finanzieren, direkten Zugang zu den Kapitalmärkten bieten oder diese Finanzierungen mithilfe der DWS für private und institutionelle Kunden investierbar machen.

20 Mrd. sollen bis 2027 mobilisiert werden

Die von der DWS in Aussicht gestellte Familie von neuen Investmentlösungen werde bereits identifizierte Transformationsbereiche wie Green Transition, Energie, Infrastruktur sowie gewerbliche und private Immobilien abdecken, Anlegern aber auch die Möglichkeit bieten, gezielt in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Die DWS teilte mit, bis zum Jahr 2027 bis zu 20 Mrd. Euro an Kapital über bestehende und neue Investmentlösungen hierfür einzuwerben.

Erste Investmentprodukte schon 2023

Neben der Nutzung der Partnerschaft mit der Privatkundenbank, der Unternehmensbank und der Investmentbank der Deutschen Bank strebe die DWS auch die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und anderen Interessengruppen in Transformationsprojekten an, um in strategische Bereiche, Branchen und Firmen zu investieren und dabei eine breite Palette von Finanzierungsprodukten einzusetzen. Diese werden laut DWS von Eigenkapitalbeteiligungen über Mezzanine-Finanzierungen bis hin zu Risikokapital reichen. Der Start der ersten dieser zusätzlichen Investmentlösungen ist bereits für 2023 geplant; weitere sollen in den kommenden Jahren folgen.

Neues Forschungszentrum finanziert

Darüber hinaus haben die DWS und die Frankfurt School of Finance & Management die Gründung des Forschungszentrums „Centre for European Transformation“ bekannt gegeben. Die DWS hat sich verpflichtet, das Forschungszentrum bis mindestens 2028 mit insgesamt ca. 2,6 Mio. Euro zu finanzieren. Es wird seine Arbeit im Jahr 2023 aufnehmen, aus zwei Lehrstühlen bestehen, interdisziplinäre Forschung ermöglichen und regelmäßig internationale Konferenzen und Tagungen ausrichten. (tku)

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PATRIZIA übernimmt ADVANTAGE Investment Partners

Die Augsburger PATRIZIA SE übernimmt den in Dänemark ansässigen Multi Manager ADVANTAGE Investment Partners. Mit dem Zukauf möchte die PATRIZIA insbesondere ihren Zugang zu skandinavischen institutionellen Kunden und Vertriebspartnern stärken.

Die in Augsburg ansässige PATRIZIA SE hat ADVANTAGE Investment Partners mit Sitz in Kopenhagen übernommen. Bei dem in Dänemark beheimateten Unternehmen handelt es sich um einen diversifizierten Multi Manager mit Zugang zu institutionellen Kunden und Vertriebspartnern insbesondere in Skandinavien.

Dänen peilen mehr als Verdoppelung der AuM an

ADVANTAGE Investment Partners wurde 2018 gegründet, weist ein 15-köpfiges Team auf und verwaltete zum 30.06.2022 1,2 Mrd. US-Dollar an Vermögen. Bis Ende 2022 sollen die Assets under Management (AuM) auf über 2 Mrd. US-Dollar ansteigen – bis Ende 2024 sogar auf über 3 Mrd. US-Dollar.

Das Angebot von ADVANTAGE

Die Multi-Manager-Produktpalette von ADVANTAGE Investment Partners umfasst einen Club Deal, der in globales Infrastruktur Equity investiert und eine gemischte diskretionäre Fondsserie, die in nordamerikanisches Private Equity investiert. Das Unternehmen befindet sich außerdem in fortgeschrittenen Gesprächen über die Einführung weiterer Produkte.

Ergänzung im Bereich Real Assets und Alternatives

„Unsere neuen Kolleginnen und Kollegen in Kopenhagen werden den Wachstumsplänen von PATRIZIA in den Bereichen Real Assets und Alternatives einen kräftigen Schub verleihen“, zeigt sich Wolfgang Egger, Gründer und CEO der PATRIZIA SE, überzeugt. „Gleichzeitig profitieren unsere institutionellen Kunden und Vertriebspartner von einem noch breiteren Zugang zu globaler Infrastruktur und Private Equity, sowie einer weiteren etablierten Multi-Manager-Anlagestrategie.“ (tku)

Bild: © Sawitre – stock.adobe.com

 

Nachhaltigkeitsfonds müssen liefern

Wo Nachhaltigkeit draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein. Das möchte die EU-Aufsichtsbehörde ESMA in Zukunft verstärkt gewährleisten. Zahlreiche Fondsgesellschaften haben auf den wachsenden regulatorischen Druck bereits reagiert und ihre Produkte herabgestuft.

Die EU-Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA (European Securities and Markets Authority) wird künftig bei der Verwendung von nachhaltigkeitsbezogenen Begriffen wie ESG, SRI oder Sustainability in Fondsnamen genauer hinsehen. Am 18.11.2022 hat die Behörde um Feedback für die Ausarbeitung von Leitlinien gebeten, die die Thematik regeln sollen.

Fondsbenennung wird zu Marketingzwecken eingesetzt

Nach Ansicht der ESMA handelt es sich bei der Benennung von Fonds um ein mächtiges Marketinginstrument. Um die Anleger bei der Fondsauswahl nicht in die Irre zu führen, sei es deshalb nötig, ESG- und nachhaltigkeitsbezogene Begriffe in den Namen von Fonds durch Belege für Nachhaltigkeitsmerkmale oder -ziele zu untermauern, die sich in den Anlagezielen und der Anlagepolitik des Fonds angemessen und konsequent widerspiegeln.

Insbesondere Schwellenwerte für die ESMA von Interesse

Die ESMA blickt insbesondere auf die Meinung der Interessensgruppen hinsichtlich der Einführung von Schwellenwerten. Fraglich ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel, wie hoch der Anteil von nachhaltigkeitsorientierten Investitionen sein muss, um den Einsatz von ESG- oder nachhaltigkeitsbezogenen Begriffen in den Fondsnamen zu rechtfertigen.

ESMA hat Greenwashing auf dem Schirm

Der Druck der ESMA im Kampf gegen Greenwashing steigt. So beweist nicht erst die Einleitung des Konsultationsverfahrens, dass die Behörde gegen den Missbrauch von Nachhaltigkeitsbegriffen vorgehen möchte. Die ESMA hatte den Kampf gegen Greenwashing und die Einführung von klaren messbaren Kriterien zur Bewertung von Fondsnamen bereits zu einem zentralen Thema in ihrer Sustainable Finance Roadmap 2022 – 2024 erklärt.

41 Herabstufungen im dritten Quartal

Nach einer Auswertung des Analysehauses Morningstar reagieren Fondsgesellschaften auf den behördlichen Druck zunehmend mit Herabstufungen ihrer Nachhaltigkeitsprodukte. Für das dritte Quartal 2022 zählt Hortense Bioy, Global Director of Sustainability Research bei Morningstar, 41 Umklassifizierungen von Artikel-9- auf Artikel-8-Fonds.

Nachhaltigkeitsziele bei Artikel-9-Fonds

Bei Artikel-9-Fonds gemäß EU-Offenlegungsverordnung (SFDR) muss ein konkretes Nachhaltigkeitsziel verfolgt werden. Diese vergleichsweise hohe Anforderung hat den Artikel-9-Produkten auch den Beinamen „dunkelgrüne Fonds“ verschafft. Artikel-8-Fonds hingegen müssen lediglich ESG-Kriterien berücksichtigen.

Auch große Fondsprodukte betroffen

Die Herabstufungen betreffen auch nicht nur kleine Fondsgesellschaften oder Produkte, so die Morningstar-Auswertung. Allein im zweiten und dritten Quartal wurden vier Produkte mit einem Volumen von über 2 Mrd. Euro herabgestuft.

Deka stuft sieben Fonds herab

Unter den deutschen Fondsanbietern ist besonders die Deka von den Herabstufungen betroffen. Allein im dritten Quartal 2022 stufte das Fondshaus der Sparkassengruppe sieben Klima-ETFs herab – einen davon sogar mit einem Volumen von knapp unter 1 Mrd. Euro (Deka MSCI USA Climate Change ESG UCITS ETF).

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Weniger Beschwerden bei Investmentfonds

Die Verbraucherschlichtungsstelle des Fondsverbands BVI hat ihre Zahlen für das dritte Quartal 2022 vorgelegt. Die Beschwerden und Anfragen sind demnach in den Sommermonaten wieder rückläufig gewesen. Auf das Gesamtjahr bezogen sieht es nicht ganz so gut aus.

<p>Die Ombudsstelle für Investmentfonds hat bekanntgegeben, dass die Verbraucherbeschwerden im dritten Quartal 2022 wieder rückläufig waren. Insgesamt übersteigen die Verbraucherkontakte der ersten drei Quartale 2022 die des Vorjahres aber. </p><h5>Im dritten Quartal nur wenig Beschwerden</h5><p>Im dritten Quartal 2022 verzeichnete die Ombudsstelle 16 Eingänge, während es im zweiten Quartal noch 26 und im ersten sogar 42 waren. Von Januar bis September 2022 sind damit insgesamt 84 Verbraucheranfragen bzw. -beschwerden bei der Ombudsstelle eingegangen. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2021 waren es lediglich 59.</p><h5>Keine Probleme bei offenen Publikumsfonds</h5><p>Im Vordergrund stehen 2022 Verbraucherbeschwerden um einen geschlossenen Immobilienfonds sowie über fondsbasierte Altersvorsorgeverträge. Offene Publikumsfonds bereiten derweil unverändert kaum Probleme.</p><h5>Neustes Mitglied: MorgenFund</h5><p>Im Rahmen des Quartalsberichts hat die Ombudsstelle auch über die Aufnahme eines neues Mitglieds informiert. Dabei handelt es sich um die MorgenFund GmbH. Die Gesellschaft ist zum 18.10.2022 dem Ombudsverfahren der Verbraucherschlichtungsstelle des BVI beigetreten. <a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/neue-fondsplattform-geht-den-star…; target="_blank" >Wie AssCompact bereits berichtete</a>, übernimmt MorgenFund seit dem 01.12.2022 das Depotgeschäft der DWS Investment GmbH. (tku)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Vadym – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/928AB221-DAD7-4C09-986D-F9236EEA56A5"></div>

 

Neue Fondsplattform geht an den Start

Die neue Fondsplattform MorgenFund ist aus Teilen der ehemaligen Investmentplattform der DWS entstanden. Das Unternehmen, hinter dem das Privat-Equity-Unternehmen BlackFin sowie weiterhin die DWS stehen, wartet mit Prominenz in der Geschäftsführung auf.

Im vergangenen Jahr hatte die DWS ihre Investmentplattform IKS veräußert. Das Unternehmen wurde damals in ein Joint-Venture zwischen dem Private-Equity-Haus BlackFin Capital Partners und der DWS überführt.

MorgenFund übernimmt 100 Mrd. Euro Fondsvolumen

Diese Transaktion ist nun abgeschlossen, wie die mittlerweile unter dem Namen MorgenFund GmbH firmierende ehemalige IKS mitteilt. Durch den Übergang des Fondsvolumens der DWS-Fondsplattform ist MorgenFund aus dem Stand mit einem administrierten Fondsvolumen von ca. 100 Mrd. Euro eine der führenden Fondsplattformen am Markt.

Europäisch geprägte Fondsplattform

MorgenFund startet dabei als deutsches Wertpapierinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main, unterhält aber auch eine Zweigniederlassung in Luxemburg. Diese Struktur ergibt sich aus der Historie der DWS-Depotverwaltung IKS, deren Kern am Anfang einer neuen unabhängigen Fondsplattform mit europäischer Prägung stehen soll.

Angebot richtet sich an private und institutionelle Kunden

Das Geschäftsmodell der MorgenFund fokussiert sich auf die Depotführung und den Handel von Fonds und ETFs einer breiten Anzahl von Emittenten für private und institutionelle Kunden. Ergänzend wird eine Online-Vermögensverwaltung angeboten.

Das Führungsteam

Als Geschäftsführer der MorgenFund GmbH wurden das Branchenurgestein Rudolf Geyer und Bernd Geilen bestellt. Die Geschäftsleitung wird ergänzt durch Michael Thissen als Generalbevollmächtigten, der die Zweigniederlassung in Luxemburg und Marktfolgebereiche leitet.

Eigentumsverhältnisse des Joint-Ventures

Mehrheitsgesellschafter der MorgenFund GmbH ist ein Fonds von BlackFin Capital Partners. Die DWS wird künftig eine Minderheitenbeteiligung von 30% halten.

Plattformgeschäft maßgeblich mitprägen

„Nach einer Phase der Konsolidierung in diesem Marktsegment sehen wir einen optimalen Zeitpunkt, jetzt zu starten und die Entwicklung des Plattformgeschäfts in den nächsten Jahren mit zu prägen“, sagt Dr. Kai Wilhelm Franzmeyer, designierter Aufsichtsratsvorsitzender der MorgenFund GmbH. (tku)

Bild: © Maridav – stock.adobe.com

 

Private Altersvorsorge per Fondsspardepot

Das Bundeskabinett hat die „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ unter Vorsitz des Finanzstaatssekretärs Florian Toncar eingesetzt. Das Gremium soll mögliche Reformen der privaten Altersvorsorge prüfen. Der BVI begrüßt den Schritt und fordert eine gesetzliche Anerkennung von Fondssparplänen zur Altersvorsorge.

Die Ampelkoalition hatte sich im Koalitionsvertrag bereits darauf geeinigt, eine Reform der privaten Altersvorsorge anzugehen. In einem ersten Schritt hat das Bundeskabinett nun die sogenannte „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ eingesetzt. Die Fokusgruppe unter dem Vorsitz von Finanzstaatssekretär Florian Toncar soll mögliche Reformen der privaten Altersvorsorge prüfen und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit bewerten.

Weiterentwicklung der privaten Altersvorsorge geboten

Dieser Schritt wird vom deutschen Fondsverband BVI begrüßt. „Es ist dringend erforderlich, die private Altersvorsorge weiterzuentwickeln“, sagt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI.

Fondssparpläne zur Altersvorsorge geeignet

Unter anderem soll die Fokusgruppe eruieren, inwiefern private Anlageprodukte gesetzlich anerkannt werden können. Fondssparpläne seien dafür ein geeignetes Instrument, so Richter.

Das Fondsspardepot

Anknüpfend an den Koalitionsvertrag hat der BVI das Konzept des Fondsspardepots entwickelt. Dessen Kernelement ist ein besonderes Depot für Fondssparpläne, die ausschließlich zum Zweck der Altersvorsorge abgeschlossen werden und daher eine Mindestlaufzeit bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres aufweisen.

Steuerliche Förderung durch gesonderten Freibetrag

Die Förderung im BVI-Vorschlag würde über einen gesonderten Freibetrag für die erzielten Gewinne erfolgen, der mit der Anspardauer kontinuierlich wächst. „Damit kann die Politik einen starken Anreiz zum Sparen für die Altersvorsorge setzen“, sagt Richter.

Nachfrage nach Fondssparplänen reißt nicht ab

Die deutlich gestiegene Nachfrage nach Fondssparplänen sei ein Beleg für ihre Akzeptanz als Altersvorsorgeinstrument in breiten Bevölkerungsgruppen, so der BVI. Zudem würden Fondssparpläne bereits als Altersvorsorgeprodukte im Rahmen der Digitalen Rentenübersicht berücksichtigt.

Koalition stellt öffentlich verwalteten Fonds in Aussicht

Des Weiteren solle die Fokusgruppe – entsprechend dem Koalitionsvertrag – in der privaten Vorsorge das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen.

BVI lehnt Staatsfonds ab

Dazu Richter: „Die Prüfung der umstrittenen Idee ist dringend geboten, um sicherzustellen, dass kein wettbewerbsverzerrender Eingriff in den privaten Altersvorsorgemarkt stattfindet. Einen Staatsfonds in der privaten Vorsorge lehnen wir ab.“

DAI fordert Anlagesparkonten

Das Fondsspardepot des BVI ist ein weiterer Vorschlag, der zum Ziel hat, die private Altersvorsorge der Deutschen steuerlich zu fördern. Erst kürzlich hatte sich das Deutsche Aktieninstitut (DAI) für die Einführung von sogenannten Anlagesparkonten stark gemacht. Bei diesem Vorschlag würden Erträge aus Wertpapieren (insbesondere Aktien) auf Anlegerebene für einen bestimmten Ansparbetrag von der Steuer freigestellt bzw. steuerlich gefördert. (tku)

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