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15. Januar 2020
Überschussbeteiligungen drehen 2020 wieder nach unten

Überschussbeteiligungen drehen 2020 wieder nach unten

2019 konnten die deutschen Lebensversicherer die Überschussbeteiligungen erstmals seit 2008 stabil halten. 2020 müssen sich Vermittler und ihre Kunden aber wieder auf sinkende Verzinsungen einstellen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Hamburger Abendblatts.

Das Hamburger Abendblatt hat 40 führende Versicherungsgesellschaften in Deutschland nach ihren Überschussbeteiligungen für 2020 befragt. Nach einem Jahr der Stabilisierung dürften die Verzinsungen der Analyse zufolge 2020 wieder an den Abwärtstrend der Vorjahre anschließen. 2019 hatte sich der Wert noch auf dem Vorjahresniveau von 2,37% stabilisiert. Zudem hatten 85% der 40 größten Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligung stabil gehalten.

Durchschnittliche Überschussbeteiligung sinkt auf 2,23%

2020 ist dagegen davon auszugehen, dass die durchschnittlichen Verzinsungen bei den 40 führenden Gesellschaften im Vorjahresvergleich wieder sinken. Im Schnitt fällt die Überschussbeteiligung laut der Analyse um 0,14 Prozentpunkte auf 2,23%. Selbst große Anbieter wie Allianz oder R+V senken demnach die Überschussbeteiligung im Vergleich zu 2019 um 0,3 Prozentpunkte.

Teilweise nur noch 1,25% Überschussbeteiligung

Teilweise dürfte die Verzinsung sogar 0,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen als im Vorjahr. Mit 1,25% bietet das Generali-Run-off Proxalto eine der niedrigsten Überschussbeteiligungen am Markt an. Das hat nicht zuletzt beim Bund der Versicherten für lautstarke Kritik gesorgt. Hier dürften allerdings auch besonders viele Altverträge mit Garantiezinsen von 3% oder mehr vorliegen.

Diese Versicherer bieten 2020 überdurchschnittliche Verzinsungen

Die höchste Verzinsung der bisher bekannten und geplanten Überschussbeteiligungen bietet Ideal Leben mit einer geplanten Ausschüttung von 3,3%. Ebenfalls überdurchschnittlich fällt die Verzinsung auch bei Axa (2,90%), Europa (2,60%), Provinzial Rheinland (2,60%), Deutsche Ärzteversicherung (2,90%), Ergo Vorsorge (2,55%) und DEVK a. G. (2,70%) aus.

Unverändert starker Fokus auf Anleihen

Ideal Leben profitiert unter anderem von einem ungewöhnlich hohen Anteil an Immobilien in Höhe von 24%. Branchenweit beträgt der Immobilienanteil an den Portfolios der deutschen Lebensversicherer nur 3,3%. Sie sind stattdessen weiter stark von Anleihen geprägt. Im Schnitt machen sie fast 85% der Kapitalanlagen der Lebensversicherer aus. Dass das Zinsniveau im vergangenen Jahr neue Tiefststände erreicht und sich daran vermutlich auch in diesem Jahr nicht viel ändern wird, macht vielen Gesellschaften daher vergleichsweise stark zu schaffen. (mh)

Eine Übersicht zu den Überschussdeklarationen gibt es auf den Webseiten von Assekurata und bei Policen Direkt

Bild: © MQ-Illustrations – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc am 15. Januar 2020 - 10:22

Das hat hoffentlich niemanden Überrascht!