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31. August 2019
„Die deutsche Wirtschaftspolitik muss sich schleunigst ändern“

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„Die deutsche Wirtschaftspolitik muss sich schleunigst ändern“

Was bedeuten die Rahmenbedingungen für die Kapitalanlage und die private Altersvorsorge der Deutschen?

Angesichts der zunehmenden Risiken ist es zunächst einmal erfreulich, dass der Anteil der Versicherungen und Pensionen im Geldvermögen der Deutschen sehr stabil ist. Der Rückgang der Renditen hat keineswegs dazu geführt, dass die Menschen in großem Stil aus kapitalgedeckten und langfristigen Vorsorgeprodukten ausgestiegen sind, wie es manche an die Wand gemalt hatten. Die Sicherheit, die Versicherungen und Rentenprodukte bieten, werden von den Deutschen sehr geschätzt. Sie schützen sie vor den Volatilitäten an den Kapitalmärkten, die eher noch größer werden dürften. Die Renditen sind nicht mehr so hoch wie vor der großen Finanzkrise, aber sie sind stabil.

Trotzdem stecken die Deutschen immer noch den größten Teil ihrer Ersparnisse Jahr für Jahr in Bankeinlagen. Sie machen 39% des gesamten Geldvermögens aus. Die Bevor­zugung von Bankeinlagen kostet die Sparer enorm an Rendite. Im Vergleich mit anderen Ländern liegt Deutschland bei der Vermögensrendite ganz weit hinten. Die Deutschen arbeiten für ihr Geld, anstatt ihr Geld für sich arbeiten zu lassen, um es auf eine kurze Formel zu bringen. Sie verzichten auf viel Konsum, und trotzdem ist das Vermögenswachstum unterdurchschnittlich. Anleger sollten mehr Mut haben. Sie sollten Wertpapiersparen langfristig betrachten und in der Konsequenz ihre Aktienquoten sowie den Anteil der Versicherungs- und Pensionslösungen erhöhen. (mh)

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2019, Seite 62f und in unserem ePaper.

Bild: © Eisenhans – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Heise