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11. Februar 2020
„Die Zeiten für klassische Generalisten sind schwierig“

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„Die Zeiten für klassische Generalisten sind schwierig“

Sie unterstützen Versicherer auch mit Maßnahmen zum Newplacement von Mitarbeitern. Wie gestaltet sich ein solcher Prozess?

Nach einer intensiven Analyse der bisherigen Laufbahn wird gemeinsam mit dem Klienten seine künftige berufliche Zielrichtung definiert. Diese kann sich durchaus von seinem bisherigen Werdegang unterscheiden. Dann erfolgt in fünf Schritten die sehr praxisorientierte Begleitung zum Finden eines neuen Jobs. Auf Wunsch findet dann noch ein Onboard-Coaching für die ersten Monate in der neuen Aufgabe statt. Die Begleitung wird von Betroffenen als sehr hilfreich empfunden. Dies trifft vor allem auf ältere Arbeitnehmer zu, die sich teilweise erstmals in ihrer Berufslaufbahn neu orientieren müssen.

Welche Tipps haben Sie denn für Bewerber, die eine neue Stelle suchen?

Mein wichtigster Tipp ist, die eigene Marke zu definieren. Jeder hat eine eigene Marke. Jeder hat etwas, was ihn als Arbeitnehmer wertvoll macht, zum Beispiel Erfahrungen in einem bestimmten Segment oder besondere nachweisbare Eigenschaften. Dies ist vielen Bewerbern nicht bewusst. Es gilt, sie gegebenenfalls mit externer Hilfe zu erkennen und zu verinnerlichen. So versteht sich dann ein Bewerber als Unternehmer in eigener Sache und kommt vom Bittsteller um einen Job in die Rolle eines für den Arbeitgeber mehrwertigen künftigen Partners.

Heute trägt die Assekuranz zunehmend Sneakers statt Krawatte: Wie lässig dürfen sich Bewerber potenziellen Arbeitgebern präsentieren?

Hier hat sich die Branche tatsächlich stark geändert. Die Krawatte ist nicht mehr ein Muss, auch nicht zwingend im Bewerbungsgespräch. Als Praxistipp empfehle ich, vor dem Gespräch einen Blick in den Internetauftritt des Unternehmens zu werfen. Wie präsentiert sich hier zum Beispiel die Geschäftsleitung? Hiernach kann ich abschätzen, ob ich besser mit oder ohne Krawatte ins Gespräch gehe. Andererseits gilt aber immer der Grundsatz: Besser over- als underdressed! Falsch macht man somit mit Krawatte nichts. Ein gepflegtes Äußeres von Kopf bis Fuß ist natürlich mit und ohne Krawatte Basis für jeden beruflichen Erfolg, im Bewerbergespräch als auch später im Job.

 
Ein Artikel von
Axel Schwartz