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11. Oktober 2023
„Erfahrenes und großes Netzwerk an eigenen Risikoingenieuren“

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„Erfahrenes und großes Netzwerk an eigenen Risikoingenieuren“

„Erfahrenes und großes Netzwerk an eigenen Risikoingenieuren“

Wenn wir von Zeichnungsdisziplin reden: Wie steht es um die Cyberversicherung?

Unsere Kunden nehmen Cyberrisiken als eine große Bedrohung wahr, was sich mit unserer Einschätzung deckt. Wir wissen von Kunden, die eine vielstellige Anzahl von Cyberangriffen erfahren haben – von einfachen Spam-Mails bis hin zu größeren Attacken mehrmals am Tag. Wir sehen aber auch, dass bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen vielerorts die Fähigkeit, sich gegen Cyberangriffe zu schützen, nicht immer maximal ausgeprägt ist. Wir wollen an der Seite unserer Kunden sein, aber wir sehen uns die Risiken genau an. So nehmen wir vor der Zeichnung gemeinsam mit dem Kunden Risk Assessments vor, geben Hinweise zur Prävention und zur Verbesserung der Cyberabwehr. Auch bei der Höhe der Deckung sind wir nicht mehr bereit, alles zu zeichnen.

Bleibt es trotzdem ein Wachstumsmarkt?

Ja. Aber ein Wachstumsmarkt mit Herausforderungen und einer, bei dem wir uns als Versicherer und auch explizit als Allianz noch weiterentwickeln müssen. Ich persönlich glaube beispielsweise, dass Risk Assessment und auch die langfristige Begleitung eines Risikos durch einen stetigen Check der Cybersicherheit Dinge sind, welche die Zeichnungsfähigkeit von Cyber deutlich verbessern werden. Und darin investieren wir als Allianz. Übrigens auch gemeinsam mit der AGCS im Rahmen von Allianz Commercial.

Im Firmengeschäft gibt es auch aufgrund des Klimawandels zahlreiche Herausforderungen. Was tun Sie hier?

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für unsere Branche, aber zuallererst auch für unsere Kunden. Wir erleben, dass die Häufigkeit und die Wucht der Naturereignisse zunehmen und dass der Absicherungsgrad unserer Kunden steigt. Insofern hat man immer mehr dieser Risiken in den Büchern. Wir werden weiter an der Seite unserer Kunden stehen und gleichzeitig alles rund um den Klimawandel – beispielsweise im Hinblick auf erneuerbare Energien – unterstützen.

Wenn wir beispielsweise über Themen wie Photovoltaik, Windenergie oder CO2-Speicherung bis hin zu neuen Technologien wie beispielsweise Wasserstoffpyrolyse sprechen, dann sehen wir uns als Allianz als einen der großen Anbieter in der qualitativen Versicherung dieser Risiken. Durch die Allianz Esa, unseren Spezialisten in der Technischen und Transportversicherung, sind wir Vorreiter in der Begleitung unserer Kunden in der Nachhaltigkeitstransformation durch die Absicherung der innovativen Technologien.

Denn wenn diese Risiken nicht versichert werden, wird die Wirtschaft auch nicht in ihre Entwicklungen investieren. Wir sehen uns hier in der Rolle, nicht nur das klassische Klimawandelrisiko zu versichern, sondern sehen auch die Energiewende als Teil unseres Kundenauftrags.

Aber gerade auch an dieser Stelle dürfte es eine hohe Zeichnungsdisziplin verlangen?

Ja, natürlich mit einer hohen Zeichnungsdisziplin. Aber wir reden nicht mehr über Nischengeschäfte, sondern wir verzeichnen beispielsweise bei der Allianz jeden Tag eine dreistellige Zahl an Photovoltaikabschlüssen.

Spüren Sie denn, wie Vermittler und Makler aktiv mit diesen Themen auf Sie zukommen?

Absolut, sowohl Vermittler als auch Kunden. Wir haben übrigens ein spannendes Wachstumsfeld, das wir aktuell angehen: Das ist die Agri-Photovoltaik, in der Landwirte über ihre Feldflächen eine Photovoltaikanlage bauen. Für die Landwirte ist dies ein neues Umsatzsegment, indem sie neben Korn oder Hopfen auch Strom produzieren und verkaufen. Die Allianz ist einer der Partner, der mit innovativen Versicherungslösungen dem Landwirt eben nicht nur seine landwirtschaftlichen Versicherungen oder die klassische Haftpflicht- und Inhaltsversicherung bietet, sondern der auch die Photovoltaik abdeckt.

Vorhin haben Sie Ihr Produkt „Unternehmensschutz“ angesprochen. Versucht man mit Produkten mit starker Bündelung verschiedener Bereiche nicht auch eine starke Standardisierung?

Das hängt davon ab, wie Sie das Produkt und die entsprechenden Antragsstrecken gestalten. Wir haben beim neuen Unternehmensschutz, der mit Betriebs- und Berufshaftpflicht- und Inhaltsversicherung bereits live ist und wo im Herbst die Gebäudeversicherung folgt, ein Modell geschaffen, das Standardisierung und Individualisierung gleichzeitig ermöglicht.

Wir haben in jedem der Produkte ein Vier-Linien-Modell, das von einer eher günstigen Basisabsicherung bis zu einem vollumfänglichen Premiumschutz reicht. Da kann man in vier verschiedenen Ausprägungen agieren. Zudem lässt sich eine Reihe an Bausteinen und an Anpassungen bei Deckungssummen oder Sublimits anfügen.

Wir haben sowohl in Haftpflicht als auch in Inhalt von Franke und Bornberg ein FFF+ für den Unternehmensschutz ab der zweiten Linie erhalten. Insofern bieten die Linien eine Top-Absicherung und eine große Flexibilität. Wenn der Vermittler in seiner Beratungsleistung noch Anpassungen oder Erweiterungen haben will, hat er die Möglichkeit, dies in der gleichen Antragsstrecke und im gleichen Prozess durchzuführen.

 
Ein Interview mit
Ulrich Stephan