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4. Februar 2022
„Garantien spielen im Maklervertrieb eine immer wichtigere Rolle“

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„Garantien spielen im Maklervertrieb eine immer wichtigere Rolle“

„Garantien spielen im Maklervertrieb eine immer wichtigere Rolle“

Naturgefahren schärfen auch bei den Versicherern den Blick auf Wohngebäudepolicen inklusive Elementarschutz. Inwiefern dabei die Versicherer die Makler unterstützen und welche Bedeutung das Thema Haftungssicherheit erlangt, fragte AssCompact im Gespräch mit der GEV nach.

Interview mit Dr. Matthias Salge, Sprecher des Vorstandes, und Jens van der Wardt, Leiter Maklervertrieb bei der Grundeigentümer-Versicherung (GEV)
Herr van der Wardt: Sie sind jetzt seit genau einem Jahr bei der GEV. Was sind Ihre Hauptaufgaben?

Jens van der Wardt (vdW): Als Leiter des Maklervertriebs der GEV verantworte ich die bundesweite Steuerung der dezentralen Maklerbetreuung, des zentralen Maklervertriebscenters für Angebote und Verträge sowie des Key-Account-Managements für Pools und Finanzvertriebe.

Die Starkregenunwetter im Sommer 2021 haben gezeigt, wie verletzlich Wohngebäude gegenüber bestimmten Risiken sind. Wie schätzt die GEV diese Risiken ein und welche Schlüsse wurden daraus hinsichtlich Ihres Produktportfolios in der Wohngebäude- bzw. Elementarschadenversicherung gezogen?

Dr. Matthias Salge (MS): Die Schäden nach Starkregen und Überschwemmungen sind oft erheblich. Und viele Versicherungsnehmer sind aktuell nicht dagegen abgesichert. Deshalb empfiehlt auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) den Kunden, das steigende Risiko mit dem Zusatzbaustein Elementar abzusichern. Nur dieser deckt beispielsweise Reparaturen, Trocken­legung und Sanierung des Gebäudes nach einer Überschwemmung durch Starkregen ab. Wir raten unseren Maklern, sowohl eine Wohngebäude- als auch eine Hausratversicherung nur noch mit dem Zusatzmodul Elementarschutz anzubieten. Dadurch kommt der Makler seiner Beratungspflicht nach und beugt der Maklerhaftung vor.

vdW: Schon vor Tief Bernd haben wir eine bundesweite Wohngebäude-Bestandsaktion durchgeführt und den Kunden einen einfachen Einschluss des Elementarschutzes angeboten. Dies hat die Durchdringung des Elementarschutzes im Bestand erheblich erhöht. Bei unserer aktuellen Produktgeneration liegt die Anbündelungsquote des Moduls Elementarschutz bei 78% und steigt stetig weiter.

Preis und damit Abschluss einer Elementarschadenversicherung wird erheblich durch das Lagerisiko des Gebäudes bestimmt. Wiegelangt der Makler zu einer für den Kunden verantwortungs­bewussten Einschätzung dieses Risikos und mit welchen Herausforderungen sieht sich der Makler dabei überhaupt konfrontiert?

MS: Zur Einschätzung des Risikos eines Elementarschadenereignisses wird marktüblich das Zonierungssystem „ZÜRS“ genutzt. Über dieses System erhalten Versicherer automatisiert über die Adresse objektbezogene Informationen über Schadenwahrscheinlichkeiten. Dabei wird die Lage des Grundstücks hinsichtlich der Nähe zu Gewässern, Hanglagen und Starkregenwahrscheinlichkeiten beurteilt. Liegt das Risiko dabei in einer höheren Gefährdungszone, kann es – neben einer angepassten Preisfindung – zu weiteren individuellen Prüfungen kommen. Hierbei wird dann über Anforderung von Fotos vom Gebäude und der Umgebung sowie Fragen zu Hangneigungen, Entfernungen und ggf. Gebäudesicherungen eine individuelle Entscheidung getroffen. Außerdem ist immer eine individuelle Prüfung erforderlich, sofern bereits Elementarschäden am Objekt eingetreten sind.

 
Ein Interview mit
Dr. Matthias Salge
Jens van der Wardt