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2. September 2025
„Immobilienmakler benötigen ein gutes Gespür“

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„Immobilienmakler benötigen ein gutes Gespür“

„Immobilienmakler benötigen ein gutes Gespür“

Die Erwartungen an die Politik sind groß, was wohnungspolitische Großbaustellen angeht. Für Immobilienmakler gilt es angesichts herausfordernder Rahmenbedingungen, auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzugehen und die Wohnraumvermittlung effizient zu gestalten.

Interview mit Apostolos Bibudis, Geschäftsführer der iad Deutschland GmbH 
Herr Bibudis, die Herausfor­derungen, vor denen die Immo­bilienwirtschaft steht, sind nach wie vor groß. Wie beurteilen Sie die bisherigen Schritte der Bundes­regierung?

Die Bundesregierung hat wichtige Schritte unternommen, um den Immobilienmarkt zu stabilisieren, besonders im Bereich Neubau und Wohnraumförderung. Dennoch bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Es fehlt an einem echten Bürokratieabbau. Wir brauchen eine schnellere Digitalisierung der Verwaltung und effizientere Genehmigungsverfahren, die den Markt nicht ausbremsen. Der bürokratische Aufwand für Bauvorhaben in Deutschland bleibt ein erhebliches Hindernis, das die Entwicklung neuer Projekte verlangsamt.

Die Verlängerung der gesetzlichen Mietpreisbremse sorgte bei einigen Branchenverbänden für Kritik. Wie beurteilen Sie die Maßnahme?

Die Mietpreisbremse schützt Mieter vor Mietsteigerungen, führt jedoch zu einer Verknappung des Angebots und schreckt private Investoren ab. Sie stellt einen kurzfristigen Versuch dar, den Markt zu stabilisieren, langfristig aber wird sie das Problem des Wohnungsmangels nicht lösen. Stattdessen sollten wir Anreize für Neubauten schaffen und Investitionen in soziale Wohnprojekte fördern, ohne den Markt zu stark zu regulieren.

Was sind aus Ihrer Sicht weiterhin die größten Baustellen im Immo­bilienbereich hierzulande?

Zwei Themen sind besonders relevant: Bürokratie, die nach wie vor die Entwicklung neuer Immobilien behindert, und der unzureichende soziale Wohnungsbau. In vielen europäischen Ländern werden Genehmigungen schneller und effizienter bearbeitet. Wir sollten von diesen Best Practices lernen und unsere eigenen Prozesse vereinfachen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum bleibt besonders in den Ballungsgebieten ein zentrales Thema. Es bedarf einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Akteuren.

Nun hat die Dynamik im Wohn­segment zuletzt wieder an Fahrt aufgenommen und die Zeichen stehen auf Stabilisierung. Wie steht es derzeit um die Immobilienpreise?

Die Immobilienpreise haben sich stabilisiert, was positiv zu bewerten ist. In Großstädten normalisieren sie sich, bleiben jedoch für viele Käufer, besonders im unteren Preissegment, schwer zugänglich. Die hohe Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum und steigende Baukosten verschärfen die Situation. Für 2025 erwarten Experten moderate Preissteigerungen von 2 bis 4%, vor allem bei energieeffizienten Neubauten.