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24. August 2021
„Klimaschutz im Depot muss keineswegs Rendite kosten“

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„Klimaschutz im Depot muss keineswegs Rendite kosten“

Orientiert sich der Fonds an irgendwelchen Benchmarks oder Referenzindizes?

Nein. Und auch das ist eine typische Handschrift von ÖKOWORLD. Wir haben für den ÖKOWORLD Klima keine Benchmarks, Indizes oder Referenzportfolios, an denen wir uns orientieren müssen. Wenn bestimmte Themen nicht funktionieren, müssen wir dort nicht investiert sein. Das ist eine große Abgrenzung zu vielen anderen als nachhaltig eingestuften Fonds oder gar ETFs der großen Gesellschaften, wo durch Benchmarks oder Ähnliches die Grundstrukturen bereits vorgegeben sind.

Allerdings boomen gerade ETFs, und das speziell im nachhaltigen Bereich …

ETFs laufen meistens gut, wenn die Märkte insgesamt gut laufen. Es gibt aber immer wieder schlechtere Phasen oder auch größere Sektor­rotationen. Dann schlägt die Stunde eines aktiven Investors, vor allem wenn man sehr frei und flexibel agieren kann wie wir.

Haben Sie gar keine Vorgaben bei den Anteilen des Portfolios?

Im Sinne des Risikomanagements haben wir intern bestimmte Obergrenzen für einzelne Themen und Branchen definiert, damit der Fonds nicht zu 100% mit Sonne und Wind oder einem anderen Klimathema bestückt ist. Fahrräder laufen zum Beispiel derzeit gut. Aber wenn sie mal einen Performance-Platten haben, tut uns das weniger weh, wenn sie nur 10% statt 100% des Portfolios ausmachen.

Eine weitere Vorgabe ist natürlich der strenge Ausschluss bestimmter Branchen und Themen. Wir investieren zum Beispiel nicht in Rohstoffe. Das müssen wir aber auch nicht, denn alternativ haben wir ausreichend interessante Recyclingunternehmen, mit denen wir auf klimafreundliche Art von den stark gestiegenen Rohstoffpreisen profitieren. Nicht nur Rohstoffproduzenten, sondern auch Recyclingunternehmer und Müllverwerter erhalten dadurch höhere Preise.

Zugleich leisten sie aber mit ihren Geschäftsmodellen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Unternehmen wie etwa Waste Management sind zudem ein idealer Inflationsschutz, denn die Preisgestaltung der Müllgebühren ist in aller Regel an die Inflation gekoppelt. Zieht die Inflation an, steigen auch die Müllgebühren und damit die Einnahmen der Müllverwerter. Somit können Klimainvestments nicht nur vor Klimawandel, sondern auch vor Inflation schützen.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © asnidamarwani – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Alexander Funk