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5. April 2019
„Professionelle Vermittler sind für unseren Vertrieb unerlässlich“

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„Professionelle Vermittler sind für unseren Vertrieb unerlässlich“

Wie sehen Sie den deutschen Markt für Sachwertbeteiligungen allgemein?

Der Markt für Sachwertbeteiligungen ist insgesamt sehr heterogen. Die tatsächlichen Sachwerte unterscheiden sich hinsichtlich Performance, Platzierungshöhe und Image stark – sicher mit Vorteilen für breit gestreute Unternehmensbeteiligungen und Immobilien. Gleichzeitig teilt sich die Branche in voll regulierte und teil- bzw. unre­gulierte Angebote auf. Hier bin ich ganz klar der Meinung, dass Zweiteres heute nicht mehr zeitgemäß ist. Daher erhalten Anleger und Vertriebspartner bei unseren Private-Equity-Dachfonds nur Produkte gemäß der AIFM-Richtlinie.

Nicht nur bei den Endkunden, sondern auch bei vielen Vermittlern haben es geschlossene Fonds anhaltend schwer. Bei den AssCompact TRENDS 2018 hat die RWB Group im Bereich der geschlossenen Beteiligungen den 2. Platz im Beliebtheitsranking der Vermittler belegt. Wie wichtig sind die professionellen Vermittler für Ihren Vertrieb?

Ein geschlossener Fonds ist ja in erster Linie der konzeptionelle Rahmen eines Anlageprodukts. Was da am Ende drin steckt, wie hoch der Regulierungsgrad ist und wie viel Erfahrung der Anbieter hat, ist entscheidend – nicht das Konstrukt an sich. Professionelle Vermittler sind unerlässlich, um diese Unterschiede zu erläutern und gemeinsam mit dem Anleger die passende Lösung auszuwählen – ob nun offen oder geschlossen. Ich sehe aktuell keine echte Alternative zu diesem persönlichen Vertriebsweg. Wir setzen langfristig auf unsere Partner und versuchen daher deren Arbeit so einfach wie möglich zu machen.

Ließen sich durch digitale Wege die Vertriebskosten als Anbieter nicht deutlich reduzieren?

Die Zielgruppe der digital- und finanzaffinen Anleger, die sich eigenständig um die Geldanlage kümmern, ist doch sehr klein. Schauen Sie sich die Robo-Advisor an. Trotz starker medialer Begleitung treten sie heute auf der Stelle und geben bis auf Ausnahmen auch keine aktuellen Zahlen mehr zu den verwalteten Vermögen heraus. Ich denke, ein wichtiger Grund ist, dass sich die meisten Anleger mit einem persönlichen Berater deutlich sicherer fühlen. Die digitalen Wege sind dennoch wichtig, allerdings nicht als Stand-alone-Lösung. Als sinnvoll erachte ich unterstützende Beratungstools und die begleitete Möglichkeit der Online-Zeichnung. Viel wichtiger sind allerdings die Möglichkeiten im Hintergrund: Hier arbeiten wir mit unserem hauseigenen FinTech konsequent daran, den Verwaltungsaufwand für unsere Vertriebspartner mit digitalen Lösungen zu vereinfachen und zu automatisieren, damit sie den Großteil ihrer Zeit ihrer Kernaufgabe – der Beratung – widmen können.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 03/2019, Seite 60 f. oder in unserem ePaper.