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19. September 2025
„Wir verhalten uns nicht wie ein typischer Makler“

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„Wir verhalten uns nicht wie ein typischer Makler“

Die Klöber Versicherungsmakler GmbH hat dieses Jahr den Innovationspreis „Top 100“ gewonnen. Was macht das Unternehmen aus, welche Strategien verfolgt es und wie blickt der Geschäftsführer Kevin Klöber auf Themen wie Digitalisierung und KI, Vertrieb und Konsolidierung?

Interview mit Kevin Klöber, Geschäftsführer der Klöber Versicherungsmakler GmbH
Herr Klöber, Ihr Maklerhaus hat vor Kurzem den Innovationspreis „Top 100“ bekommen. Damit zählen Sie zu den 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands. Was bedeutet das und wie kamen Sie auf die Idee, sich als Maklerhaus dort zu bewerben?

Diese Auszeichnung ist für uns ein Meilenstein – und eine schöne Bestätigung dafür, dass wir als Versicherungsmakler mutig neue Wege gehen. Wir haben uns beworben, weil wir fest daran glauben, dass unsere Branche frischen Wind braucht – durch echte Kundennähe, digitale Lösungen und den Mut, Dinge anders zu denken. Wir wollten zeigen: Innovation ist kein Widerspruch zum Versicherungshandwerk, sondern dessen Zukunft.

Wofür genau haben Sie den Preis bekommen bzw. in welchen Bereichen ist Ihr Unternehmen denn besonders innovativ?

Wir wurden für unseren konsequenten Innovationsansatz aus­gezeichnet – und das in einer Branche, die auf den ersten Blick oft als konservativ gilt. Besonders innovativ sind wir in drei Bereichen. Erstens: Digitalisierung mit Herz: Wir setzen nicht nur auf Tools, sondern auf echte Prozessintelligenz. Mit Plattformen wie schadenfux24 oder unserem Kundenportal digitalisieren wir nicht nur – wir entlasten. Und das messbar. Zweitens: Kundenprogramme mit Substanz: Mit unserem neuen Klöber Family Programm schaffen wir ein echtes Ökosystem aus Schutz, Support, Wissen, Vorteilen und Erlebnissen – exklusiv für unsere Kunden in der Immobilienwirtschaft. Drittens: Unternehmenskultur und Mut: Wir erlauben Fehler, fördern Eigenverantwortung und leben eine offene Innovationskultur. Das schafft Raum für neue Ideen – und sorgt dafür, dass wir als Team wirklich schnell und flexibel sind. Am Ende ist unsere größte Innovation vielleicht, dass wir uns nicht wie ein typischer Makler verhalten – sondern wie ein Partner auf Augenhöhe.

Wenn sich jemand ein Beispiel an Ihnen als eines der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands nehmen möchte: Welche drei Tipps können Sie da mitgeben?
  • Sei mutig! Warte nicht, bis der Markt sich ändert – verändere ihn aktiv mit.
  • Hör genau hin! Kundennähe ist keine Floskel – sondern tägliche Arbeit. Nur wer den Kunden versteht, wird auch empfohlen.
  • Bleib neugierig! Hinterfrage deine Prozesse, deine Tools, dein Geschäftsmodell. Innovation beginnt im Kopf – und nicht im Budget.
Sie feiern dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum. Wie blickt Ihr Unternehmen auf diese Zeit?

25 Jahre – das ist für uns ein besonderer Meilenstein. Gestartet sind wir im Jahr 2000 als klassisches Familienunternehmen mit meinem Vater Horst Klöber, der den Grundstein gelegt hat. 2006 kam ich selbst in die Geschäftsführung dazu, und auch meine Schwester Julia ist seit vielen Jahren Teil des Unternehmens. Gemeinsam mit einem starken Team haben wir aus einem kleinen regionalen Maklerhaus eine Unternehmensgruppe entwickelt, die heute über 60 Mitarbeitende zählt und sich als Partner für die Immobilienwirtschaft und gewerbliche Kunden etabliert hat. Rückblickend sind wir stolz, dass wir uns über all die Jahre treu geblieben sind: nahbar, unabhängig und mit einem klaren Wertefundament – und gleichzeitig mutig genug, Innovationen konsequent voranzutreiben. 

Und wo sehen Sie die größten Veränderungen im Laufe der letzten drei Jahrzehnte, bei Ihnen im Unternehmen und was den Maklerberuf angeht?

Die letzten Jahrzehnte waren von enormen Veränderungen geprägt – sowohl bei uns als Unternehmen als auch in der gesamten Branche. Früher war der Maklerberuf stark analog, geprägt von Papierordnern, klassischen Außenterminen und sehr viel Verwaltungsarbeit. Heute sind wir durchgängig digital aufgestellt: von der Angebotserstellung bis zum Schadenfall. Das bedeutet mehr Transparenz, mehr Geschwindigkeit und gleichzeitig mehr Nähe zum Kunden, weil wir Freiräume für echte Beratung schaffen. Digitalisierung ist für uns aber kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Dabei gilt für uns: Digitalisierung darf nie zulasten der Nähe gehen – sie muss sie stärken.

Auch gesellschaftlich hat sich viel verändert: Themen wie Nachhaltigkeit, New Work oder der Einsatz von KI spielen heute eine zentrale Rolle. Für uns war und ist entscheidend, diese Entwicklungen nicht nur mitzugehen, sondern aktiv zu gestalten – immer mit dem Ziel, unseren Kunden bestmögliche Lösungen zu bieten und als Unternehmen langfristig unabhängig und innovativ zu bleiben.

Setzen Sie auch auf KI?

Ja, ganz bewusst – vor allem dort, wo sie echten Mehrwert schafft. Ein zentrales Einsatzfeld ist bei uns die Schadenbearbeitung. Durch den Einsatz von KI-gestützter Analyse und automatisierten Prozessen können wir Schäden schneller, transparenter und kundenfreundlicher abwickeln. Das entlastet nicht nur unsere Teams, sondern schenkt unseren Kunden in einer ohnehin belastenden Situation etwas ganz Wertvolles: Zeit, Klarheit und Vertrauen. Darüber hinaus nutzen wir KI auch in der Vertragsanalyse und bei wiederkehrenden Serviceprozessen. Unser Prinzip bleibt dabei immer gleich: KI ersetzt nie die menschliche Nähe – sie verstärkt sie. Denn auch in der digitalen Welt ist und bleibt Kundennähe unser größter Innovationsfaktor.

 
Interview mit
Kevin Klöber