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16. Februar 2022
2021: Die Steuereinnahmen sprudeln wieder
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2021: Die Steuereinnahmen sprudeln wieder

Nach dem krisenbedingten Rückgang 2020 haben die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden im vergangenen Jahr konjunkturbedingt wieder deutlich angezogen. Insgesamt nahmen die öffentlichen Haushalte rund 761 Mrd. Euro ein.

Im Jahr 2021 stiegen die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden (ohne Gemeindesteuern) nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) um 78,6 Mrd. Euro beziehungsweise um 11,5% auf 761 Mrd. Euro. Der starke Anstieg der Steuereinnahmen in 2021 hat vor allem seinen Grund in der schwachen Basis aus dem Jahr 2020 mit dem pandemiebedingten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Darüber hinaus führte auch die temporäre Senkung des Umsatzsteuersatzes im zweiten Halbjahr 2020 zu einer verringerten Ausgangsbasis.

Wachstum übertrifft letzte Steuerschätzung

Das Wachstum der Gemeinschaftssteuern – insbesondere bei Einkommensteuern mit Lohnsteuern, Umsatzsteuern und Körperschaftsteuern– übertraf 2021 damit sogar die letzte Schätzung vom November 2021. Vor allem die Gemeinschaftssteuern lagen etwa 20 Mrd. Euro über der ursprünglichen Schätzung. Die Einnahmen bei den Gemeinschaftssteuern verteilten sich dabei wie folgt:

  • Umsatzsteuer: 250,8 Mrd. Euro,
  • Lohnsteuer: 218,4 Mrd. Euro,
  • veranlagte Einkommensteuer: 72,3 Mrd. Euro,
  • Körperschaftsteuer: 42,1 Mrd. Euro,
  • nicht veranlagte Steuern vom Ertrag: 27,4 Mrd. Euro sowie
  • Abgeltungsteuer: 10 Mrd. Euro.
Reine Bundessteuern im Minus, reine Ländersteuern im Plus

Die reinen Bundessteuern gingen indes gegen den allgemeinen Trend um 7,1% gegenüber 2020 zurück. Einnahmen aus der Energiesteuer verringerten sich um 1,2%, was die noch einmal verringerte Mobilität in 2021 widerspiegelt. Den größten Rückgang bei den Bundessteuern wies der Solidaritätszuschlag auf. Dieser trug 11 Mrd. Euro zum Steueraufkommen des Bundes bei und damit ganze 41 Mrd. Euro weniger als im Vorjahr. Hier machte sich die Abschaffung des Solidaritätszuschlages für circa 90% der Steuerzahlerinnen und -zahler bemerkbar. Die reinen Ländersteuern entwickelten sich unterdessen positiv. Insbesondere stiegen die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer um 14,2% auf 18,3 Mrd. und die aus der Erbschaftssteuer auf 9,8 Mrd. Euro (ebenfalls ein Plus von 14,2%). Auch die Lotteriesteuern stiegen um 14,1% auf 2,3 Mrd. Euro. (as)

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