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8. Juli 2021
Aktuare mit neuen Analysen: So hat sich das BU-Risiko gewandelt

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Aktuare mit neuen Analysen: So hat sich das BU-Risiko gewandelt

Keine Rückschlüsse auf Prämienentwicklung

Dr. Schneidemann betonte mit Blick auf die DAV-Erkenntnisse, dass sie keine Rückschlüsse auf mögliche Preisentwicklungen für den BU-Versicherungsschutz zulassen würden. Denn die Prämien würden unternehmensindividuell berechnet und von einer Vielzahl von Faktoren abhängen. Dazu gehöre neben der Entwicklung des Rechnungszinses beispielsweise auch die Zusammensetzung des jeweiligen Kollektivs.

Folgen von Corona und Long-COVID noch nicht absehbar

Noch keine Vorhersage lässt sich darüber treffen, welche Konsequenzen die Pandemie auf die BU-Leistungsfälle hat, zumal sich mögliche Langzeitfolgen bzw. Veränderungen des Arbeitsmarktes erst in den nächsten Jahren zeigen werden, so die Aktuare. „Nach unserer Einschätzung können die potenziellen Auswirkungen aber auf jeden Fall durch das kollektive Geschäftsmodell der Lebensversicherung, zusammen mit gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitspuffern in der Kalkulation und der Reservierung sowie glättenden Mechanismen zum Beispiel der Rückversicherung weitestgehend abgefedert werden“, unterstrich Dr. Schneidemann. Zudem seien auch die Folgen von Long-COVID noch nicht absehbar.

Zu den DAV BU-Tafeln

Die DAV BU-Tafeln bestehen aus altersabhängigen Eintrittswahrscheinlichkeiten für Berufsunfähigkeit, Sterblichkeit der Aktiven und Berufsunfähigen und Reaktivierung der Berufsunfähigen. Von Bedeutung sind die Tafeln insbesondere für die Reservierung der Bestände von BU-Policen. Zugleich stellen sie eine Orientierung für die verantwortlichen Aktuare der Lebensversicherer dar. Die Tafeln sind nicht verbindlich.

Für die DAV Tafel 2021 wurden Versichertendaten aus anonymisierten Rückversicherungsdatenschlüssen im Beobachtungszeitraum 2011 bis 2015 herangezogen, insgesamt rund 59 Millionen Beobachtungsjahre sowie auch Fälle von knapp 155.000 Neuinvaliden. In die Analyse eingeflossen sind Daten von 47 Gesellschaften, was eine Marktabdeckung von ca. 85% darstellt. Zur Plausibilisierung wurden Daten der Deutschen Rentenversicherung herangezogen. (tk)

Bild: © kieferpix – stock.adobe.com

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