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22. Mai 2023
Allianz: Deutscher Versicherungsmarkt ist zweigeteilt
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Allianz: Deutscher Versicherungsmarkt ist zweigeteilt

Laut des aktuellen „Global Insurance Report“ der Allianz ist der globale Prämienpool 2022 um 4,9% angestiegen. Westeuropa verbuchte eine Prämienstagnation, während Deutschland demgegenüber sogar einen leichten Rückgang zu verzeichnen hat.

Die Allianz SE (Allianz) hat ihren jüngsten „Global Insurance Report“ veröffentlicht. Darin wird die Entwicklung der Versicherungsmärkte weltweit, aber auch in einzelnen Regionen analysiert. Demnach sind die globalen Prämieneinnahmen 2022 um 4,9% gestiegen. Allerdings entwickelten sich die drei Versicherungssparten Leben, Sach und Kranken unterschiedlich. Während die Sachversicherung ein kräftiges Wachstum von 8,7% verzeichnete, wuchs die Krankenversicherung lediglich um 4,9%. Das Lebengeschäft legte sogar nur um 2,4% zu.

Ursächlich für das vergleichsweise schwache Lebengeschäft sind laut Allianz ein kräftiger Rückgang der Realeinkommen, der seinen Tribut von den privaten Ersparnissen forderte – zulasten der Einnahmen in der Lebensparte. Die gesamten Prämieneinnahmen erreichten fast 5,6 Bio. Euro (Leben: 2,6 Bio. Euro, Sach: 1,8 Bio. Euro und Kranken 1,1 Bio. Euro).

Deutscher Versicherungsmarkt ist zweigeteilt

Regional betrachtet entwickelte sich der deutsche Versicherungsmarkt im Vergleich zum Weltmarkt im Jahr 2022 gegensätzlich. Laut Allianz schrumpften die gesamten Prämieneinnahmen hierzulande nämlich um 2,3 Mrd. Euro bzw. 1,1% auf 219 Mrd. Euro. „Der Rückgang ging ausschließlich auf die Lebensversicherung zurück“, resümierte der Allianz-Report. Mit 91 Mrd. Euro blieb es trotz der Verluste (–7,0%) dennoch das größte Versicherungssegment, gefolgt von der Sachversicherung (81 Mrd. Euro; +4,0%) und der Krankenversicherung (47 Mrd. Euro; +3,2%).

Nordamerika bleibt größter Versicherungsmarkt weltweit

Mit Beitragseinnahmen in Höhe von 2,4 Bio. Euro blieb Nordamerika der mit Abstand größte Versicherungsmarkt weltweit. Mit einem Zuwachs von 9,9% entwickelte sich vor allem das Sach-Geschäft sehr dynamisch. Der zweitgrößte Versicherungsmarkt weltweit ist mittlerweile Asien (1,4 Bio. Euro), wovon allein auf China rund 600 Mio. Euro an Prämienpool entfallen. An dritter Stelle folgt Westeuropa mit 1,3 Bio. Euro.

In Westeuropa selbst litten global betrachtet die Lebensversicherungsmärkte laut aktuellem Allianz-Report am meisten: So gingen 2022 in Westeuropa die Prämien um 2,7% zurück. Damit fallen die Verluste allerdings deutlich weniger stark aus als in Deutschland. Nordamerika hingegen war mit einem Prämienplus von 7,8% der Wachstumsmotor im Bereich Leben. Asien verbuchte lediglich einen bescheidenen Zuwachs (+3,6%).

Ausblick für die nächsten zehn Jahre ist positiv

Der Ausblick für die kommende Dekade bis 2033 ist laut den Allianz-Analysten durchweg positiv. So wird eine durchschnittliche jährliche Steigerung des globalen Prämienpools von 5,2% erwartet – ein Zuwachs von insgesamt knapp 4,1 Bio. Euro. Der größte Anteil des prognostizierten Anstiegs dürfte auf das Segment Leben entfallen, gefolgt von Sach und Kranken. Und regional betrachtet wird Asien der Wachstumsmotor für das weltweite Lebensversicherungsgeschäft sein.

Der Ausblick für den deutschen Versicherungsmarkt ist ebenfalls positiv, allerdings bei deutlich geringeren Zuwachsraten. Die Allianz-Studie geht davon aus, dass das durchschnittliche jährliche Beitragswachstum hierzulande bei 2,8% liegen wird. Mit einem prognostizierten Prämienpool von 296 Mrd. Euro wird Deutschland auch in zehn Jahren immer noch auf Platz 8 unter den Top 10 der Versicherungsmärkte weltweit bleiben – unter dem Vorbehalt, dass sich diese in die Zukunft gerichteten Aussagen und Ergebnisse auch tatsächlich einstellen, wie der Allianz-Bericht betont. (as)

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