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18. Januar 2024
Allianz Risk Barometer: Die größten Unternehmensrisiken 2024

Allianz Risk Barometer: Die größten Unternehmensrisiken 2024

Für Firmen sind Cyberattacken und Betriebsunterbrechungen in diesem Jahr die größten Gefahren für die Geschäftsabläufe. Welche Risiken sich außerdem in den Top Ten finden, zeigt das aktuelle Allianz Risk Barometer. Anders als weltweit liegt etwa der Fachkräftemangel in Deutschland auf Rang 4.

Für das Allianz Risk Barometer, das von Allianz Commercial in Zusammenarbeit mit anderen Allianz-Einheiten erstellt wird, sind mehr als 3.000 Risikoexperten aus 92 Ländern nach ihren Top-Unternehmensrisiken befragt worden.

Cyberangriffe weiterhin größte Gefahr für Firmen

Demnach haben Unternehmen aller Größen weltweit die gleichen Sorgen: Cybervorfälle wie Ransomware-Attacken, Datenpannen und IT-Ausfälle werden in diesem Jahr als die größte Gefahr für die betrieblichen Abläufe wahrgenommen. Cyberattacken sind mit 36% damit zum dritten Mal in Folge weltweit und erstmals mit deutlichem Abstand von fünf Prozentpunkten das Hauptrisiko für Firmen in Deutschland.

Betriebsunterbrechungen und Naturgefahren ebenfalls in Top-3

Störungen von Lieferketten sind nach der Pandemie zwar nicht mehr so häufig, doch bilden Betriebsunterbrechungen mit 31% nach wie vor das zweitgrößte Risiko für Unternehmen. Naturkatastrophen, die im Vorjahr noch auf Rang 6 lagen, klettern mit 26% auf den 3. Platz nach oben. Auf Rang 4 folgen Änderungen von Gesetzen und Vorschriften, auf Platz 5 makroökonomische Entwicklungen. Feuer und Explosionen schieben sich vom 9. auf den 6. Platz vor. Auf Rang 7 reiht sich der Klimawandel ein vor politische Risiken und Gewalt als Geschäftsrisiko, das von 10 auf 8 aufsteigt. Rang 8 nehmen Marktentwicklungen ein vor dem Fachkräftemangel auf Platz 10.

„Die Top-Risiken und größten Aufsteiger im diesjährigen Risk-Barometer spiegeln die großen Herausforderungen – Digitalisierung, Klimawandel und ein unsicheres geopolitisches Umfeld – wider, mit denen sich Unternehmen auf der ganzen Welt auseinandersetzen müssen. Viele dieser Risiken sind bereits in den jeweiligen Heimatmärkten angekommen,“ sagt Petros Papanikolaou, CEO von Allianz Commercial zu den Ergebnissen. Makler und Kunden von Versicherungen sollten daher wachsam sein und ihre Deckungen entsprechend anpassen, so Papanikolaou weiter.

Die drei größten Risiken aus Unternehmenssicht in Deutschland

Bei den deutschen Umfrageteilnehmern belegen Cyberangriffe und Betriebsunterbrechungen ebenfalls die vorderen Ränge, wobei sie gegenüber dem Jahr 2023 die Plätze 1 und 2 tauschen. Anders als weltweit landen in Deutschland auf Platz 3 aber nicht die Naturgefahren, sondern Änderungen von Gesetzen und Vorschriften – etwa Zölle, Sanktionen oder protektionistische Bestrebungen. 2023 belegte dieses Geschäftsrisiko noch Rang 4.

Fachkräftemangel hierzulande auf Rang 4

Als auffällig bezeichnen es die Studienautoren, dass in Deutschland der Fachkräftemangel als großes Risiko wahrgenommen wird: Hierzulande belegt der Mangel an qualifizierten Fachkräften Platz 4 und schiebt sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Positionen nach oben. Global landet der Fachkräftemangel als Risiko wie oben erwähnt nur auf Rang 10. Global wird er als ein geringeres Risiko im Vergleich zu 2023 eingeschätzt, denn im Vorjahr rangierte der Fachkräftemangel noch auf Rang 8.

Naturgefahren nehmen hierzulande Platz 5 ein vor dem Klimawandel auf Rang 6 und der Energiekrise auf Platz 7. Die Energiekrise belegte im vergangenen Jahr noch den 3. Platz. Auf den Rängen 8 bis 10 finden sich Feuer und Explosionen, politische Risiken und Gewalt sowie makroökonomische Gefahren – siehe dazu auch das Schaubild.

 

Allianz Risk Barometer: Die größten Unternehmensrisiken 2024

 

Größerer Abstand bei Firmen in Sachen Resilienz

Wie das Allianz Risk Barometer außerdem zeigt, vergrößert sich trotz identischer Risikowahrnehmung der Abstand zwischen großen und kleinen Unternehmen im Hinblick auf ihre Resilienz. Den Studienautoren zufolge habe die Corona-Pandemie vor allem große Unternehmen für ein erhöhtes Risikobewusstsein und damit verbundene Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz sensibilisiert. Kleinere Firmen hätten dagegen oft weder Zeit noch Ressourcen, um eine größere Anzahl von Risikoszenarien zu entwickeln und sich effektiv darauf vorzubereiten. Sind kleinere Unternehmen von einem Vorfall betroffen, brauchen sie entsprechend länger, das Geschäft wieder zum Laufen zu bringen. (tik)

Bild: © sawitreelyaon – stock.adobe.com