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3. Januar 2021
Altersvorsorge: „Man sollte zur aktuellen Lebenserwartung einen zusätzlichen Puffer einrechnen“

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Altersvorsorge: „Man sollte zur aktuellen Lebenserwartung einen zusätzlichen Puffer einrechnen“

Welche Rolle spielen „Wendungen des Lebens“ für einen Vorsorge-Fahrplan?

Es gibt zumindest teilweise vorhersehbare Wendungen wie die Geburt eines Kindes oder den Eintritt ins Renten­alter. Diese verändern in der Regel das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben und sollten in der langfris­tigen Liquiditäts- und Vermögensplanung zwingend berücksichtigt werden. Ein­facher verständlich wird dies natürlich bei unvorhergesehenen Entwicklungen wie einem Unfall oder persönlichen Schicksalsschlag. Derartige Szenarien, die zwar möglich, aber tendenziell nicht wahrscheinlich sind, benötigen einen Puffer. Dieser soll verhindern, dass ein Extremszenario zu einer unabwend­baren finanziellen Schieflage führt.

Wie wichtig ist neben einem passenden Ansparplan auch ein Entsparplan für die Zeit der Rentenphase?

Die Liquiditätsentwicklung benötigt immer alle Komponenten eines Plans. Insbesondere kann es extrem wichtig sein zu verstehen, wie viele Entnahmen aus einem angesparten Vermögen möglich sein werden. Die Statistiken zeigen, dass die Lebenserwartung weiter steigt, und wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren nicht umkehren wird. Daher sollte man auf die aktuelle Lebenserwartung durchaus einen zusätzlichen Puffer rechnen. So wird mit einbezogen, dass bei Erreichen eines hohen Alters, das deutlich über der Statistik liegt, die Entnahmen so geregelt sind, dass noch ausreichend Kapital zur Verfügung steht.

Auf welche Anlageklassen sollten Anleger bei der Altersvorsorge setzen?

Die Wahl der Anlageklasse hängt stark von den persönlichen Zielen des Anlegers und dem damit verbundenen Wunsch nach der Verfügbarkeit des Geldes ab. Immobilien sind in der Regel illiquide und binden das Kapital. Wenn dann ein größerer Betrag kurzfristig gebraucht wird, kann darauf möglicherweise nicht zurückgegriffen werden. Aktien eignen sich hervorragend, wenn die Höhe der Entnahmen nicht zu einem Verzehr des Vermögens führt und der Anlagehorizont des Geldes lang genug ist. Anleihen können, wenn sie in der Heimatwährung gehalten werden, kurzfristige Schwankungen reduzieren und somit eine höhere Entnahme möglich machen, wenn das Ziel der Liquidität der vollständige Verbrauch ist. Gold schützt wiederum in einem gewissen Maß vor bestimmten Extremszenarien wie einer Hyperinflation. Somit können und sollten die gewählten Anlageformen klar an die persönlichen Ziele angepasst werden.