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15. Dezember 2021
ASCORE Unternehmensscoring Komposit: Neun Versicherer vorne
Compass of tourists on mountain at sunset sky.

ASCORE Unternehmensscoring Komposit: Neun Versicherer vorne

Das Unternehmensscoring Komposit 2021 rundet den Reigen der Bewertungen aus dem Haus ASCORE für dieses Jahr ab. Die meisten Unternehmen werden darin mit „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“ bewertet, neun Versicherer erhalten die Höchstwertung „herausragend“. Eine positive Veränderung konstatieren die Analysten für 2021 vor allem im Bereich der Erfolgskennzahlen.

Nach den Unternehmensscorings für den Lebensversicherungs- und den PKV-Bereich (AssCompact berichtete hier und hier) hat ASCORE Analyse zum Abschluss des Jahres nun auch noch sein Unternehmensscoring Komposit vorgelegt.

Die Punktevergabe erfolgt wie von den ASCORE-Scorings gewohnt, nach dem relativen Scoring-Verfahren, bei dem die einzelnen Kennzahlen im Vergleich zum Markt bewertet werden. Für jedes erfüllte Kriterium wird dem Versicherer bei der Auswertung des jeweiligen Kriteriums ein ganzer oder ein halber Punkt zugewiesen. Die auf diese Weise erreichte Gesamtpunktzahl wird auf sechs Kompasse umgerechnet, wobei mit einer erreichten Gesamtpunktzahl zwischen 8,5 und 10 die Höchstwertung von sechs Kompassen („herausragend“) vergeben wird. Für 7 oder 8 Punkte gibt es fünf Kompasse („ausgezeichnet“), mit 5 bis 6,5 erreichten Punkten werden vier Kompasse („sehr gut“) erzielt und 3,5 bis 4,5 Punkte stehen für drei Kompasse („gut“). Die beiden Wertungen am unteren Ende der Skala – zwei Kompasse bzw. „ausreichend“ mit erreichten 2 oder 3 Punkten sowie ein Kompass bzw. „schwach“ mit erreichten 0 bis 1,5 Punkten in der Gesamtwertung – mussten im aktuellen Unternehmensscoring Komposit nicht vergeben werden.

Neun Versicherer sind „herausragend“

An der Spitze des Scorings stehen neun Gesellschaften, die mit sechs Kompassen das Prädikat „herausragend“ erreichen können. Es sind ARAG, Concordia, Debeka, HanseMerkur, InterRisk, LVM, Medienversicherung, Oberösterreichische und VHV. Die meisten untersuchten Gesellschaften (insgesamt 34) wurden von ASCORE mit vier Kompassen als „sehr gut“ bewertet. 22 Gesellschaften erhalten fünf Kompasse („ausgezeichnet“), neun Versicherer bekommen mit drei Kompassen das Gesamturteil „gut“.

Nach wie vor zählen zu den Bewertungsbereichen „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Auch die Anzahl der im Rahmen des Unternehmensscorings Komposit 2021 bewertungsrelevanten Kennzahlen ist mit zehn unverändert geblieben. Wie schon im Jahr 2020 flossen darüber hinaus auch neun nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen in die Analyse ein.

Stabile Situation bei den Sicherheitskennzahlen

Bei den Sicherheitskennzahlen konstatieren die ASCORE-Analysten analog zum Vorjahr branchenweit eine relativ stabile Situation: Im Geschäftsjahr 2020 konnten die Gesellschaften ihr bilanzielles Eigenkapital insgesamt von 16,15 Mrd. Euro auf 16,85 Mrd. Euro steigern. Unter Berücksichtigung von nachrangigen Verbindlichkeiten, Sonderposten mit Rücklageanteil und Genussrechtskapital sowie abzüglich der angekündigten Dividendenausschüttungen ist der Branchenwert für die Eigenkapitalquote leicht von 38,8% im Jahr 2019 auf 39,0% im Jahr 2020 angestiegen.

Was die Solvencyquoten betrifft, gibt es laut ASCORE branchenweit eine leichte Verschlechterung aber trotzdem weiterhin ein stabiles Niveau: Die durchschnittliche SCR-Netto-Quote lag mit 250,9% im Geschäftsjahr 2020 leicht unter dem Vorjahreswert von 254,0%. Die Mindestgröße von 100% wurde wie im Vorjahr von allen Kompositunternehmen überschritten. Die SCR-Quote inklusive der sogenannten Volatilitätsanpassungen betrug durchschnittlich 252,9% im Geschäftsjahr 2020 nach 255,6% im Geschäftsjahr 2019. Übergangsmaßnahmen mussten auch im Geschäftsjahr 2020 von keiner Gesellschaft angewendet werden.

Positive Veränderung der Kennzahlen im Bereich „Erfolg“

Eine positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr beobachtet ASCORE hingegen bei den meisten Kennzahlen Im Bereich „Erfolg“: Die versicherungstechnische Ergebnisquote (vor Schwankungsrückstellungen) ist von 5,0% im Vorjahr auf 6,7% im Jahr 2020 gestiegen. Die Brutto-Schadenquote lag im Geschäftsjahr 2020 mit 65,0% um einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Auch die Bruttokostenquote ist leicht gesunken und betrug im Jahr 2020 27,0% nach 27,2% im Vorjahr. Insgesamt, so die Analysten, ist auch die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (netto) leicht gesunken; sie betrug im Jahr 2020 91,7%, während sie im Vorjahr noch bei 93,8% lag.

Deutlich abgenommen hat dagegen die Kapitalanlageergebnis-Quote: Nach noch 8,9% im Geschäftsjahr 2019 lag das Ergebnis aus Kapitalanlagen im Verhältnis zu den verdienten Prämien (feR) im Geschäftsjahr 2020 nur noch bei 6,0%.

Bei den Bestandskennzahlen seien abschließend die verdienten Bruttobeiträge erwähnt, die im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden konnten. Auch bei der Anzahl der mindestens einjährigen Verträge ist eine positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten.

Weitere Informationen zum ASCORE Unternehmensscoring Komposit 2021 gibt es hier. (ad)

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