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28. Juni 2025
Assekurata sieht Licht und Schatten in der Lebensversicherung

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Assekurata sieht Licht und Schatten in der Lebensversicherung

Assekurata sieht Licht und Schatten in der Lebensversicherung

Nach einigen schwierigen Jahren konnten die deutschen Lebensversicherer 2024 zwar ein Bestandswachstum verzeichnen, aber ganz ohne Sorge sieht die Branche dennoch nicht in die Zukunft. Herausforderungen stellen die vielen Vertragsabläufe der kommenden Jahre und die Unsicherheit, wie es im politischen Bereich mit der Altersvorsorge weitergeht, dar.

Die Lage bei den deutschen Lebensversicherern ist von Licht und Schatten geprägt. Das zeigt der aktuelle Marktausblick zur Lebensversicherung 2025 der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH. Eine positive Entwicklung sind für die Lebensversicherer die höheren Zinsen, die sich aktuell im Bereich von über 2% eingependelt haben. Das hat das Ertragsniveau gegenüber der vorherigen Niedrigzinsphase gefestigt. Die Unternehmen profitieren dabei von den Mitteln, die aus der Zinszusatzreserve frei werden. Laut Assekurata beliefen sich diese zum Bilanzstichtag 2024 branchenweit auf 84 Mrd. Euro.

Die Mittel aus der Zinszusatzreserve gehen in Form von Überschussbeteiligungen an die Versicherten. Die aktuelle Verzinsung im Neugeschäft für klassische Rentenversicherungen liegt im Schnitt bei 2,52%, etwas höher als im Vorjahr, als es durchschnittlich 2,46% waren. Dass die Deklarationen nicht schneller steigen, liegt vor allem an den stillen Lasten auf den Kapitalanlagen der Versicherer, so Assekurata. Das Ratinghaus beziffert sie auf aktuell auf knapp 80 Mrd. Euro.

Höhere Erträge bieten mehr Spielraum für Unternehmen

Auch positiv zu vermerken ist, dass sich die Solvenzquoten der Unternehmen mit rund 300% auf einem stabilen Niveau bewegen. Zudem hat sich die Rohüberschusslage der Lebensversicherer dank der Rückflüsse aus der Zinszusatzreserve und den steigenden Neuanlagerenditen deutlich verbessert. Durch die höheren Erträge haben die Unternehmen mehr Spielraum, erklärt das Ratinghaus: Sie können die Überschussbeteiligung erhöhen, stille Lasten tilgen oder unternehmerische Investitionen tätigen.

Wachstum vor allem auf Einmalbeiträge zurückzuführen

Ein gemischtes Bild zeichnet sich bei der Wachstumslage ab, erklärt Assekurata. Zwar konnten die Lebensversicherer in Summe ein Bestandswachstum von 2,7 Mrd. Euro bzw. 3,1% verzeichnen. Dies war allerdings vor allem das Resultat aus den gestiegenen Einmalbeiträgen, die im vergangenen Jahr um 10,6% geklettert sind. Die laufenden Prämieneinnahmen bewegten sich auf einem beinahe stagnierenden Niveau, mit einem leichten Wachstum von 0,3%.

Allerdings: Das Wachstum ist vor allem auf ein einziges Unternehmen zurückzuführen. Laut Berechnungen von Assekurata fallen etwa 90% des Prämienwachstums allein auf die Allianz. „Ohne die Zahlen des Marktführers sähe das Branchenwachstum weniger positiv aus“, erklärt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata.

Auch die Gesamtzahl der Verträge ist im Vergleich zum Vorjahr gefallen, von 81,4 Millionen im Jahr 2023 auf 80,3 Millionen. Dazu kommt: In den nächsten Jahren stehen viele Abläufe an. Das setzt die Versicherer zusätzlich unter Druck, erklärt Heermann. Wachstumspotenziale sehe er in der Wiederanlage der Vermögen aus ablaufenden Verträgen sowie in der Gestaltung der Ruhestandsphase. Die Boomer-Generation, die nach und nach in Rente geht, biete Unternehmern hier eine attraktive Zielgruppe.

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