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21. März 2023
Aufklärungspflichten des Maklers bei der PKV-Vermittlung

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Aufklärungspflichten des Maklers bei der PKV-Vermittlung

Aufklärungspflichten des Maklers bei der PKV-Vermittlung

Die Vermittlung einer PKV ist eine komplexe Angelegenheit. Allein der Wechsel von der GKV birgt zahlreiche Risiken. Zu Recht wird gefordert, Kunden bei der Beratung alle mit dem Wechsel möglicherweise verbundenen Konsequenzen aufzuzeigen. Wie Makler mit dem Thema umgehen sollten, weiß Hans-Ludger Sandkühler.

Ein Artikel von Hans-Ludger Sandkühler

Die Vermittlung einer privaten Krankenversicherung ist eine schwierige und komplexe Angelegenheit. Gut verdienende Angestellte oder Selbstständige werden mit günstigen Beiträgen und guten Leistungen von der privaten Krankenversicherung umworben. Doch allein der durch den Abschluss einer privaten Krankenversicherung bedingte Wechsel von der gesetzlichen Krankenver­sicherung birgt zahlreiche Risiken für den Kunden. Zu Recht fordern Rechtsprechung und Literatur vom Makler, bei einer Beratung über einen Versichererwechsel dem Kunden alle mit dem Wechsel möglicherweise verbundenen Konsequenzen aufzuzeigen. Vor einem Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung hat er auf die Vor- und Nachteile, die sich aus einem solchen Wechsel der Systeme ergeben, hinzuweisen. Wie Makler mit dem Thema umgehen sollten.

Die Botschaft der privaten Krankenversicherer ist deutlich: Anders als die gesetzliche Krankenversicherung bildet die private Krankenversicherung für die höheren Kosten im Alter finanzielle Rücklagen (Alterungsrückstellungen) und ist schon deshalb dem System der gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich überlegen.

Alterungsrückstellungen im Modell

Ohne Alterungsrückstellungen müssten in der privaten Krankenversicherung die vom Kunden zu zahlenden Risikobeiträge mit zunehmendem Alter wegen der erhöhten Krankheitsanfälligkeit kontinuierlich steigen. Um das zu vermeiden und damit für die Vertragslaufzeit gleichbleibende Prämien zu garantieren, werden die Prämien in den ersten Jahren höher als der benötigte Risikobeitrag kalkuliert und der Überschuss bilanziell in eine Alterungsrückstellung eingestellt. In den versicherungsmathematischen Modellen können so über die Lebenszeit gleichbleibende Beiträge abgebildet werden. Der PKV-Verband teilt in einer aktuellen Pressemitteilung mit, dass die privaten Krankenversicherer die Alterungsrückstellungen auf 315,5 Mrd. Euro steigern und damit die Demografie-Vorsorge für ihre Versicherten deutlich ausbauen konnten.

Beiträge in der Praxis

Die Praxis spricht dagegen eine andere Sprache. Immer wieder kommt es zu teilweise erheblichen Beitragsanpassungen. Das liegt darin begründet, dass die den versicherungsmathematischen Modellen zugrunde liegenden Annahmen bestimmte Lebenswirklichkeiten wie die Entwicklung fortschreitender Lebenserwartung oder Kostensteigerungen im Gesundheitswesen nicht vorhersehen können und deshalb regelmäßig nachkalkuliert werden müssen. Je später im Laufe eines Beitragslebens eine Anpassung erfolgt, desto höher ist in der Regel der Effekt.

Seite 1 Aufklärungspflichten des Maklers bei der PKV-Vermittlung

Seite 2 Beiträge der privaten Krankenversicherung im Alter

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Steffen Reck (… am 22. März 2023 - 08:40

Alles im Artikel geäußerte mag wichtig und richtig sein. Aber wann wird denn der Makler endlich mal ausreichend geschützt? Man soll beraten, aufklären, Verantwortung als Sachwalter übernehmen...nur eine Verpflichtung des Kunden, für die Beratung etwas zu bezahlen, wenn kein Vertrag zustande kommt, einfach für das in Anspruch genommene Fachwissen. Davon liest man nie etwas. Man soll sich quasi den Verdienst selbst schlecht reden, auf die Gefahr hin, seine Zeit umsonst investiert zu haben. Ich kenne keine Branche, in der man zur zeitraubenden Fortbildung verpflichtet ist, verdientes Geld trotz optimaler Beratung zurückzahlen muss (unverschuldet Storno), Sachwalter des Kunden ist...aber im Gegenzug keinerlei Rechte hat. 

Sehr geehrter Herr Reck,

Sie beklagen zu recht einen Umstand, der nur politisch gelöst werden kann. Es ist längst überfällig, dass die künstlichen Unterschiede zwischen Versicherungsmaklern und Versicherungsberatern beseitigt werden.

Gegenwärtig ist aber so, dass die Gerichte über Pflichten der Makler gegenüber dem Kunden entscheiden, auch wenn die Vergütung für den Abschluss des Vertrages durch den Versicherer erfolgt. Das bedeutet, dass Makler sich ihrer Pflichten immer hinreichend bewusst sein sollten. Dazu sollten meine Ausführungen etwas beitragen.

Mit freundlichem Gruß

Hans-Ludger Sandkühler

Gespeichert von Hauke Petersen… am 22. März 2023 - 17:59

Sehr geehrter Herr Sandkühler, (sehr geehrte Redaktion von AssCompact,)

mit großer Verwunderung habe ich diesen tendenziösen, nicht sachlich fundierten Beitrag von Ihnen, Herr Sandkühler, zur Kenntnis genommen.

Dieser zeichnet sich erstens durch eine einseitig negative und meines Erachtens sehr rückwärtsorientierte Beurteilung der Kalkulation von PKV-Unternehmen aus, und zweitens dadurch, dass Sie die GKV und deren Kalkulation, auch im Verhältnis zur PKV, in keinster Weise kritisch beleuchten.

Hierdurch entsteht natürlich der Eindruck, dass der Abschluß einer PKV gegenüber einer Versicherung in der GKV tendenziell eine finanziell schlechtere Entscheidung und Lösung darstellt, die man dann in Folge selbstverständlich erfolgreich einem die PKV vermittelnden Makler ankreiden kann.

Hier Ihre Texpassagen, woraus ich meine Sichtweise u.a. ableite:   

Beiträge in der Praxis

Die Praxis spricht dagegen eine andere Sprache. Immer wieder kommt es zu teilweise erheblichen Beitragsanpassungen. Das liegt darin begründet, dass die den versicherungsmathematischen Modellen zugrunde liegenden Annahmen bestimmte Lebenswirklichkeiten wie die Entwicklung fortschreitender Lebenserwartung oder Kostensteigerungen im Gesundheitswesen nicht vorhersehen können und deshalb regelmäßig nachkalkuliert werden müssen. Je später im Laufe eines Beitragslebens eine Anpassung erfolgt, desto höher ist in der Regel der Effekt.

Beiträge der privaten Krankenversicherung im Alter

Seit vielen Jahren beklagen sich zahlreiche privat versicherte Kunden darüber, dass sie im Alter die hohen Beiträge der privaten Krankenversicherung kaum noch oder nicht mehr zahlen können. Häufig reicht ein niedrigeres Einkommen im Alter nicht mehr aus, um die hohen Beiträge zu schultern. Denn grundsätzlich müssen auch im Rentenalter die Beiträge für die private Krankenversicherung einkommensunabhängig gezahlt werden und steigen möglicherweise weiter. Das beliebte Werbeargument von Vermittlern und Versicherern, dass in der privaten Krankenversicherung der Beitrag einkommensunabhängig kalkuliert wird und dadurch bei niedrigem Eintrittsalter deutlich günstiger als in der gesetzlichen Krankenversicherung ausfallen kann, erweist sich im Rentenalter als Bumerang.

Politik und Versicherer haben viel unternommen, um die Effekte abzumildern. Dennoch reichen die auf den ersten Blick imposanten Alterungsrückstellungen offenbar nicht immer aus, die Beiträge im Rentenalter auf einem bezahlbaren Niveau zu halten.

Daher meine Frage an Sie, ob dies Ihrerseits beabsichtigt war oder ich hier irgendetwas nur falsch verstanden und / oder interpretiert habe.

Schön wäre natürlich auch, wenn man seitens von AssCompact auf meine Kritik antworten könnte.

Besten Dank und freundliche Grüße

Hauke Petersen

Sehr geehrter Herr Petersen,

es bleibt Ihnen unbenommen, meinen Beitrag als „tendenziös" und „nicht sachlich fundiert“ zu empfinden. Allerdings sind Ihre vorgebrachten Gründe nicht ansatzweise tragend.

Ich habe an keiner Stelle die Kalkulation von PKV-Unternehmen „einseitig negativ“ und schon gar nicht "sehr rückwärtsorientiert“ beurteilt. Im Gegenteil habe ich das Kalkulationsmodell völlig neutral kurz skizziert und dabei auf die Selbstverständlichkeit hingewiesen, dass die den versicherungsmathematischen Modellen zugrunde liegenden Annahmen bestimmte Lebenswirklichkeiten wie die Entwicklung fortschreitender Lebenserwartung oder die Höhe der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen naturgemäß nicht berücksichtigen können und deshalb regelmäßig nachkalkuliert werden müssen. Das wollen Sie doch wohl nicht ernsthaft in Frage stellen?

Und wenn ich konstatiere, dass sich privat versicherte Kunden sorgen, im Alter die Beiträge nicht mehr zahlen zu können, so sind das tatsächliche Fälle  aus der Praxis, wie sie im Übrigen in der Branche ja auch allseits bekannt sind. Außerdem habe ich ausdrücklich auf die Bemühungen von Politik und Versicherern hingewiesen, die Effekte der Beitragssteigerungen abzumildern.

Sie wissen genau, wie der Vertrieb funktioniert. Gut verdienende Angestellte und Selbständige werden auch mit dem - zutreffenden - Argument umworben, dass die Beiträge in der PKV einkommensunabhängig kalkuliert sind und deshalb bei jungen Gutverdienern günstiger sein können als in der GKV. Das ist ja richtig, bedeutet aber umgekehrt, dass auch im Alter und bei niedrigen Einkommen die Beiträge einkommensunabhängig gezahlt werden müssen, während die Beiträge der GKV auch im Alter einkommensabhängig gezahlt werden müssen und deshalb bei geringeren Einkommen günstiger sein kann. Und genau auf diesen Umstand und seine Bedeutung für die Beratungspraxis wollte ich hinweisen.

Dass der Eindruck erzeugt wird, der Abschluss einer PKV "stelle tendenziell eine finanziell schlechtere Entscheidung und Lösung dar“, ist deshalb schlicht falsch. Es geht überhaupt nicht um pauschale Verallgemeinerungen, sondern um differenzierte Beratung im Einzelfall. Am Markt gibt es genügend VN, die sich die Beiträge für die PKV - auch im Alter - gut leisten können. Wie das Einkommen des Kunden im Alter sein wird, kann aber bei Abschluss einer  PKV nicht sicher abgesehen werden. Deshalb bin der festen Überzeugung, dass es zur Beratung gehören muss, auch Szenarien zu besprechen, in denen geringe Einkommen auf einkommensunabhängige Beiträge stoßen. Es geht auch überhaupt nicht darum, dem Makler „etwas anzukreiden“, sondern die Makler dafür zu sensibilisieren, die Systemunterschiede und ihre Folgen differenziert (!) und vollständig in der Beratung zu berücksichtigen. Im Ergebnis bekommt der Kunde so in freier Entscheidung einen individuellen und passenden Versicherungsschutz und es wird gerade vermieden, dass die Tendenz einer "finanziell schlechteren Entscheidung und Lösung“ erzeugt wird. Deshalb bestand auch überhaupt kein Anlass, die GKV „kritisch“ zu beleuchten. Für sozialpolitische Diskussionen gibt es andere Plätze.

Mit freundlichem Gruß

Hans-Ludger Sandkühler

Gespeichert von Hauke Petersen… am 25. März 2023 - 15:06

Sehr geehrter Herr Sandkühler,

und Ihnen bleibt es selbstverständlich ebenfalls unbenommen, meine fachliche Kritik,
an der ich weiter zu 100% festhalte, weiterhin nicht zu teilen. Aber ich kann meine Kritik gerne noch ein wenig inhaltlich für uns unterlegen (Ihre Beiträge habe ich kursiv dargestellt):

1. "Gut verdienende Angestellte oder Selbstständige werden mit günstigen Beiträgen und guten Leistungen von der privaten Krankenversicherung umworben. Doch allein der durch den Abschluss einer privaten Krankenversicherung bedingte Wechsel von der gesetzlichen Krankenver­sicherung birgt zahlreiche Risiken für den Kunden."

Diese Formulierung erachten Sie nicht als tendenziös?

Sie suggerieren bereits hier indirekt und sehr pauschal, dass Makler Ihre Kunden nicht über die Vor- und Nachteile beider Systeme ausführlich informieren und simpel = rein vertriebsorientiert die PKV nur mit den Argumenten "Günstiger bei mehr Leistungen" (gegenüber der GKV) "umwerben".

Und dann verbinden Sie Ihre Behauptung noch mit der Aussage, dass "ein durch den Abschluss einer privaten Krankenversicherung bedingter Wechsel von der gesetzlichen Krankenver­sicherung zahlreiche Risiken für den Kunden birgt".

Als ob diesem Wechsel und dem Abschluß einer PKV keine Vorteile gegenüberstehen. Dies suggeriert für mich mehr als eindeutig, dass der Verbleib in der GKV, im Gegensatz zum Wechsel in die PKV, keine (Beitrags- und Leistungs-) Risiken in sich birgt und daher  tendenziell klar vorteilhaft ist.

2. Selbstverständlich (!) hat der Makler

"Vor einem Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung auf die Vor- und Nachteile, die sich aus einem solchen Wechsel der Systeme ergeben, hinzuweisen".

Jedoch auch auf die Nachteile, die ein Verbleib in der GKV nach sich ziehen kann.

Insbesondere was die Kalkulatorik der Beiträge in der GKV anbetrifft und selbstverständlich alle Informationen über die demographischen Auswirkungen auf die zukünftige Beitrags und Leistungsentwicklung / -stabilität des umlagefinanzierten GKV-Systems, welches bereits heute anerkannterweise nicht mehr ausreichend finanziert ist und dessen Beiträge, auch im Alter, nur noch deswegen
bezahlbar sind, weil die GKV jedes Jahr milliardenschwere Steuerzuschüsse, mit stark steigender Tendenz, aus unserem aus allen Nähten platzenden Staatshaushalt erhält (für die gesetzliche Pflegeversicherung gilt dies noch eindrucksvoller!).

3. "Die Botschaft der privaten Krankenversicherer ist deutlich: Anders als die gesetzliche Krankenversicherung bildet die private Krankenversicherung für die höheren Kosten im Alter finanzielle Rücklagen (Alterungsrückstellungen) und ist schon deshalb dem System der gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich überlegen."

Genauso ist es.

Und Sie schreiben hierzu folgendes:

Beiträge in der Praxis

Die Praxis spricht dagegen eine andere Sprache. Immer wieder kommt es zu teilweise erheblichen Beitragsanpassungen. Das liegt darin begründet, dass die den versicherungsmathematischen Modellen zugrunde liegenden Annahmen bestimmte Lebenswirklichkeiten wie die Entwicklung fortschreitender Lebenserwartung oder Kostensteigerungen im Gesundheitswesen nicht vorhersehen können und deshalb regelmäßig nachkalkuliert werden müssen. Je später im Laufe eines Beitragslebens eine Anpassung erfolgt, desto höher ist in der Regel der Effekt.

Damit behaupten Sie mehr als eindeutig, dass die Kalkulation der PKV nur auf dem Papier im Alter für stabile, bezahlbare Beiträge sorgt. Mit Neutralität hat dies, dies nur am Rande erwähnt, sehr wenig zu tun. Oder können Sie für die GKV stabile, immer bezahlbare Beiträge und keine weiteren Leistungseinschränkungen (die in der PKV vertragöich nicht möglich sind!) garantieren?

Stichwort auch Ihre folgende Anmerkung:

Ich habe an keiner Stelle die Kalkulation von PKV-Unternehmen „einseitig negativ“ und schon gar nicht "sehr rückwärtsorientiert“ beurteilt. Im Gegenteil habe ich das Kalkulationsmodell völlig neutral kurz skizziert.


"4. Beiträge der privaten Krankenversicherung im Alter

Seit vielen Jahren beklagen sich zahlreiche privat versicherte Kunden darüber, dass sie im Alter die hohen Beiträge der privaten Krankenversicherung kaum noch oder nicht mehr zahlen können."

Diese Behauptung ist klar rückwärtsorientiert, da ich schon lange keine Artikel mehr über viele Rentner gelesen habe, die alle Ihre PKV-Beiträge nicht mehr bezahlen können.

Menschen, die sich mit der PKV auskennen und dieser nicht ideologisch entgegenstehen, wissen übrigens auch um die Gründe für diese sehr erfreuliche Entwicklung. Denn der Gesetzgeber und die PKV-Unternehmen haben dafür gesorgt, dass dieses nicht schöne Thema heute mehr oder minder nur noch der Vergangenheit angehört.

Bei Ihnen lebt dieses Problem jedoch anscheinend noch bis heute sehr intensiv und rückwärtsorientiert weiter. Aber vielleicht haben Sie auch die falschen Privaten Krankenversicherer in Ihrer aktiven Zeit als Makler vermittelt, wobei ich dies natürlich nicht genau einschätzen kann.

5. Und schon folgen die nächste tendenziösen Behauptungen:

a) Häufig reicht ein niedrigeres Einkommen im Alter nicht mehr aus, um die hohen Beiträge zu schultern. Denn grundsätzlich müssen auch im Rentenalter die Beiträge für die private Krankenversicherung einkommensunabhängig gezahlt werden und steigen möglicherweise weiter. Das beliebte Werbeargument von Vermittlern und Versicherern, dass in der privaten Krankenversicherung der Beitrag einkommensunabhängig kalkuliert wird und dadurch bei niedrigem Eintrittsalter deutlich günstiger als in der gesetzlichen Krankenversicherung ausfallen kann, erweist sich im Rentenalter als Bumerang.

b) Politik und Versicherer haben viel unternommen, um die Effekte abzumildern. Dennoch reichen die auf den ersten Blick imposanten Alterungsrückstellungen offenbar nicht immer aus, die Beiträge im Rentenalter auf einem bezahlbaren Niveau zu halten.

Wie viele Fälle sind Ihnen denn bekannt? Und aus welcher Zeit stammen diese Fälle?!

Ohne dieses Thema an dieser Stelle weiter vertiefen zu wollen, steht übrigens den Versicherten der Bisex-Tarife für den Fall, dass die Beiträge im Alter in Einzelfällen nicht mehr bezahlbar sein sollten, der sehr attraktive und preisgünstige Standardtarif zur Verfügung, den Sie hier komplett unterschlagen haben.

6. Und wenn ich konstatiere, dass sich privat versicherte Kunden sorgen, im Alter die Beiträge nicht mehr zahlen zu können, so sind das tatsächliche Fälle aus der Praxis, wie sie im Übrigen in der Branche ja auch allseits bekannt sind. Außerdem habe ich ausdrücklich auf die Bemühungen von Politik und Versicherern hingewiesen, die Effekte der Beitragssteigerungen abzumildern.

Die Frage ist nicht, ob sich jemand um die Bezahlbarkeit seiner Beiträge sorgt, sondern ob es dafür auch einen Anlaß gibt. Und darauf haben Sie keine Antwort geliefert.

Oder meinen Sie etwa auch, dass gesetzlich Krankenversicherte keine Probleme mit der Beitragszahlung (im Alter) bekommen werden, nur weil sie sich heute
darüber keine Sorgen machen? 😉

7. Und wenn ich konstatiere, dass sich privat versicherte Kunden sorgen, im Alter die Beiträge nicht mehr zahlen zu können, so sind das tatsächliche Fälle aus der Praxis, wie sie im Übrigen in der Branche ja auch allseits bekannt sind. Außerdem habe ich ausdrücklich auf die Bemühungen von Politik und Versicherern hingewiesen, die Effekte der Beitragssteigerungen abzumildern.

Sie haben darauf zwar hingewiesen, nur dazu dann folgendes angemerkt (siehe auch oben):
 
"Die Praxis spricht dagegen eine andere Sprache. Immer wieder kommt es zu teilweise erheblichen Beitragsanpassungen."
 
Ohne natürlich z.B. auf die aktuell geltende Kalkulationsverordnung hinzuweisen, die leider für die teilweise hohen VIELFACH EINMALIGEN Beitragsanpassungen - / sprünge verantwortlich ist https://www.pkv.de/wissen/beitraege/beitragskalkulation/

8. Stichwort Beitragsanpassungen / - steigerungen:

Studie: Beiträge in der PKV steigen langfristig weniger als in der GKV
 
 
9. Sie wissen genau, wie der Vertrieb funktioniert. Gut verdienende Angestellte und Selbständige werden auch mit dem - zutreffenden - Argument umworben, dass die Beiträge in der PKV einkommensunabhängig kalkuliert sind und deshalb bei jungen Gutverdienern günstiger sein können als in der GKV.

Nein. Ich weiß persönlich nicht, wie Vertrieb funktioniert, weil ich meine Kunden als Makler vollumfänglich und nicht vertriebsorientiert berate. Was für die aller meisten meiner Kollegen ebenfalls zutreffen sollte. Und da man seine Beratung dem Kunden gegenüber erfreulicherweise genau zu dokumentieren hat, findet die heutige PKV-Vermittlung natürlich auch nicht mehr wie vor 30 Jahren statt. Stichwort Maklerhaftung.

Wobei Sie dies eigentlich wissen sollten. Nur kann man dies, auch Ihrer jetzigen Antwort, leider in keinster Weise entnehmen.

 
10. Und selbstverständlich wollte ich mit Ihnen hier keine sozialpolitische Debatte führen. Daher können Sie das Werfen mit Nebelkerzen ruhig unterlassen.
Stattdessen
setzen Sie sich besser mit meiner mehr als berechtigten und sachlich vorgetragenen Kritik an Ihrem weit unterdurchschnittlichen Beitrag auseinander, der Ihrem fachlichen Niveau meines Erachtens nicht entspricht.

Bei diesem gerade indirekt ausgesprochenem Lob habe ich jedoch vorausgesetzt, dass Sie sich mit der PKV und allen Entwicklungen der letzten 30 Jahre wirklich sehr gut auskennen und dieses sehr komplexe Thema zusätzlich zu 100% neutral und ideologiefrei betrachten.

Freundliche Grüße

Hauke Petersen