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8. September 2025
Aufwärtstrend bei den Bauzinsen
Aufwärtstrend bei den Bauzinsen

Aufwärtstrend bei den Bauzinsen

Die leichte Aufwärtsbewegung aus dem Juli hat auch im August bei den Bauzinsen angehalten, meldet Interhyp. Wieder sinkende Zinsen seien laut den Experten nicht in Sicht, weswegen nach wie vor ein guter Zeitpunkt für einen Immobilienkauf, aber auch für Anschlussfinanzierungen sei.

„Nach vielen Wochen ohne große Bewegung bei den Bauzinsen ist seit Mitte Juli ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen“, erklärt Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin des Baufinanzierungsvermittlers Interhyp. „Dennoch bewegen sich die Zinsen weiterhin auf einem moderaten Niveau. Es ist noch gar nicht lange her, da lagen die Zinsen deutlich über 4%. Von diesem Niveau sind wir mit aktuell rund 3,7% für zehnjährige Darlehen weiterhin deutlich entfernt.“

Dennoch soll sich der Aufwärtstrend bei den Bauzinsen fortsetzen, meldet Interhyp, was den Immobilienkauf nach wie vor interessant mache. Und auch Anschlussfinanzierer sollten jetzt tätig werden.

Zinsprognose: Erst Seitwärtsbewegung, dann Anstieg

Für die kommenden Wochen ist bei den Zinsen mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Fast alle im Rahmen des Interhyp-Panels befragten Experten gehen kurzfristig von gleichbleibenden Zinsen aus. Langfristig gibt es ein ebenso eindeutiges Bild: Hier gehen fast alle Experten von steigenden Konditionen aus. Der Grund: Infolge der beschlossenen Fiskalpakete wird die Neuverschuldung in Deutschland spürbar steigen, die sich an der Entwicklung der Rendite langfristiger Bundesanleihen orientieren, so Interhyp.

„Kurzfristig rechnen wir mit gleichbleibenden Zinsen. Mittel- bis langfristig halten wir eine Steigerung der Zinsen für wahrscheinlich, sofern sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt. Der hohe Kapitalbedarf der Staaten wird zu steigenden Renditen und damit zu höheren Zinsen für Baufinanzierungen führen“, heißt es dazu aus dem Panel.

Worauf Anschlussfinanzierer achten sollten

Mirjam Mohr sieht für Kaufinteressierte angesichts der aktuellen Zinsprognose keinen Grund zu warten, denn mit signifikant sinkenden Zinsen sei in der kommenden Zeit nicht zu rechnen. „Aber auch Anschlussfinanzierer sollten das nach wie vor moderate Zinsniveau nutzen. Wir empfehlen allen, deren Anschlussfinanzierung in drei oder weniger Jahren ansteht, sich jetzt beraten zu lassen, um die individuell beste Lösung zu finden.“

Gerade im steigenden Zinsmarkt sei es wichtig, die Chance eines umfassenden Marktvergleichs bei der Anschlussfinanzierung zu nutzen – und ggf. umzuschulden. „Eine Umschuldung kann sich lohnen, auch wenn sie mit Kosten verbunden ist. Viele Banken bieten zum Beispiel attraktive Konditionen für neue Finanzierungskunden“, erklärt Mohr. „Außerdem bewertet eine neue Bank die Immobilie neu. Weil die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind und Eigentümer häufig bereits viel abbezahlt haben, sinkt in vielen Fällen der Beleihungsauslauf – und die Konditionen werden besser.“ Man sollte daher besser nicht sofort die Prolongation bei der Bestandsbank durchführen, sondern sich zunächst einen Überblick über die Angebote im Markt verschaffen.

Ratsam ist Interhyp zufolge auch, den bestehenden Kreditvertrag noch einmal im Detail anzusehen. Eventuell gibt es eine Sondertilgung, die bisher wenig oder gar nicht genutzt wird, mit der die Restschuld ganz unmittelbar gesenkt werden kann. Oder es ist ein Tilgungssatzwechsel vereinbart, den man jetzt zum Beispiel durch eine Gehaltserhöhung nutzen und so in der Restlaufzeit mehr vom Kredit abbezahlen kann. (mki)