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22. Oktober 2022
Aus Basler wird Baloise: Mit einheitlicher Marke Vertrieb stärken

Aus Basler wird Baloise: Mit einheitlicher Marke Vertrieb stärken

Aus Basler wird Baloise. Für bestehende Verträge ändert sich nichts, künftig fließt noch mehr die Schweizer Erfahrung in die Produktkonzeption ein. Aktuell stehen eine noch junge Fondspolice und eine Kinderversicherung im Schaufenster. Der Zusammenarbeit mit Pools kann der Versicherer einiges abgewinnen.

Interview mit Sascha Bassir, Vorstand der Basler Vertriebsservice AG
Herr Bassir, die Basler heißt demnächst auch in Deutschland Baloise. Wann ist es konkret so weit?

Aus Basler wird Baloise. In allen Ländergesellschaften agieren wir nun konzernweit mit einheitlichem Markenauftritt Baloise. Wir bündeln und verstärken unsere Kompetenzen. Zum 05.10.2022 stellen wir in Deutschland die Kommunikation auf die neue Marke um. Uns geht es dabei um mehr als nur ein neues Logo, neue Farben und Namensänderung. Wir vereinfachen konzernübergreifend unsere Markenwelt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Baloise Gruppe bringen wir alle Mitarbeitenden aller Länder unter einer Marke zusammen. Damit läuten wir eine neue Ära ein. Diese Entwicklung soll nun sichtbar gemacht werden: mit einer modernen, optimistischen und einheitlichen Markenidentität.

Was heißt das für Sie im Maklergeschäft und die Zusammenarbeit mit Maklerbetrieben?

Gutes und Bewährtes bleibt! Verträge bleiben eins zu eins bestehen, die Ansprechpartner für die Vermittler im Service bleiben unverändert. Taggleiche Policierung und schnelle Courtageabrechnung sind weiterhin unser Anspruch.

Was verändert sich? Wir werden unter internationaler Marke noch stärker im Sinne unserer Vertriebspartner und Kunden agieren. Ein Beispiel ist die Altersvorsorge: Wir entwickeln mit erweiterter Schweizer Finanzkompetenz neue innovative Wachstums-produkte und Informationstechnologien für Vermittler und Kunden.

Im vergangenen Jahr konnten Sie im Bereich Leben zulegen. Gilt dies auch noch für 2022?

Wir wachsen weiter. Auch 2022 werden wir erfreulicherweise unseren Bestand weiter ausbauen.

Treiber sind hier unsere Berufsunfähigkeits- und Grund­fähigkeitenversicherung sowie die fondsgebundene Rentenversicherung in der dritten Schicht – gerade auch mit unserer Zielgruppen­police für Kinder.

Nun gibt es in der Lebensversicherung einiges an Dynamik. Die Zinsen steigen und Nachhaltigkeit spielt eine größere Rolle. Welche Bedeutung hat dies im Vertrieb?

Auch wenn die Zinsen steigen, so ist aus unserer Sicht gerade in puncto Altersvorsorge ein investmentbasierter Vermögensaufbau mit Fondspolicen alternativlos. Speziell im Hinblick auf die aktuelle Inflation kann der moderate Zinsanstieg bzw. können konventionelle Produkte das nicht kompensieren.

Nachhaltigkeit sehen wir nicht nur als Trend, sondern als strategisches Thema. In Deutschland haben wir bereits 2021 den 2. Platz im Rating der nachhaltig agierenden Unternehmen von Dr. Zielke und MORGEN & MORGEN erzielt.

Vermittlerinnen und Vermittler haben die Chance, das Thema Nachhaltigkeit als ein neues Kompetenzfeld zu nutzen. Das erfordert natürlich zusätzliches Know-how.

Als Basler bieten wir Vermitt­lerinnen und Vermittlern übrigens als Mehrwert eine attraktive Weiterbildung zum „Zertifizierten ESG Consultant (ETHICO)“ in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister. Das Feedback der Teilnehmenden aus den bisherigen Kursen war sehr gut.

Welche Antworten haben Sie zum Thema Inflation?

Unser konkreter Beitrag zum Inflationsausgleich für die Verbraucher ist ein 100-Euro-Bonus. Bei jeder im vierten Quartal dieses Jahres neu abgeschlossenen fondsgebundenen Rentenversicherung für Erwachsene erfolgt diese direkte Zuzahlung. Das bedeutet für die Kunden: höherer Rückkaufswert und höhere Ablaufleistungen.

Ihre Fondspolice haben Sie Anfang des Jahres überarbeitet und sprechen bei einem Baustein von 120% Garantie. Wollen Sie damit der oft zitierten 80%-Garantie in der Kommunikation etwas entgegensetzen oder was steckt dahinter?

Wir haben auch als Antwort auf die erneute Rechnungszinssenkung zum Jahresbeginn mit der „Garantie Plus“ eine Lösung geschaffen, bei der das Garantieniveau während des Vertragsverlaufs unter bestimmten Bedingungen sogar auf 120% der Beitragssumme steigen kann. Kundinnen und Kunden können aus unserer umfangreichen Fonds­palette wählen. Diese reicht von der aktiven Vermögensverwaltung mit Schweizer Investmentkompetenz über nachhaltige Anlagen und eine hochqualitative Einzelfondsauswahl bis zu zahlreichen ETFs. Somit ist Basler Invest Garant interessant für sicherheitsbewusste Kundinnen und Kunden, die Wert auf garantierte Leistungen legen und gleichzeitig beim Vermögensaufbau nicht auf Renditechancen verzichten wollen.

Ein neues Angebot gibt es wie erwähnt für Kinder. Ein Kombi­Produkt Rente und Unfall?

Es handelt sich hierbei vielmehr um einen Mehrwertansatz im Rahmen unseres Markenwechsels. Bei der Aktion „Baloise Invest Kids protect“ gibt es für Neuabschlüsse der Kinderpolice Basler Invest Kids neben dem Kapitalaufbau auch eine Kinder-Unfallversicherung dazu – und zwar für 36 Monate kostenlos. Der Ansatz: Vermögensaufbau ohne Absicherung ist wie Fahrradfahren ohne Helm. Kann man machen, ist aber leichtsinnig. Daher geben wir mit dem Unfallschutz symbolisch den Helm zum Vermögensaufbau dazu. Und das geht auch in der Abwicklung ganz einfach, ohne Extra-Antrag, sondern mit einem direkten Zertifikat für den Unfallschutz. Die Aktion läuft bis zum 31.12.2022.

Immer wieder gibt es Kritik an Kinderrentenversicherungen. Lässt sich dies über eine hohe Renditeorientierung und kluge Auswahl an Fonds entkräften?

Wir halten Kinderversicherungen für einen wichtigen Baustein, um Kindern ein gutes finanzielles Fundament für ihre Zukunft zu geben. Daher legen wir schon immer einen Fokus auf die Zielgruppe junge Menschen und somit auch Kinder.

Mit der Kinderpolice Basler Invest Kids sind wir hier als einer der führenden Anbieter top aufgestellt. Neben der möglichst einfachen Abwicklung, zum Beispiel dass der Abschluss auch ohne Unterschrift der Eltern, also somit auch für Großeltern oder Paten, möglich ist, steht gerade auch eine leistungsstarke Fondsauswahl im Mittelpunkt. Die Kosten weisen wir transparent aus und die guthabenabhängigen Kosten sind nach oben gedeckelt. So lautet unser Motto: Je besser sich die Fonds und somit die Police entwickeln, desto mehr profitieren Kundinnen und Kunden!

Was sind Ihre weiteren Produktthemen?

Unsere Philosophie ist auch als Baloise eine Medaillen-Strategie, das heißt nach Preis-Leistungs-Gesichts-punkten unter den Top Drei positioniert zu sein. So haben wir kürzlich den Tarif Bronze der Basler GrundfähigkeitenVersicherung um zwei weitere abzusichernde Fähigkeiten erweitert.

Aktuell arbeiten wir an einer neuen fondsgebundenen Rentenversicherung. Mehr Infos hierzu dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Im Maklermarkt ist viel Bewegung. Es wird mehr mit Pools zusammengearbeitet, es kommt zu Zusammenschlüssen, Vergleicher haben eine immer größere Rolle. Welche Erfahrungen machen Sie da gerade?

Die Makler brauchen starke, breit aufgestellte Partner, die ihnen für ihre Kernaufgabe der Vertriebsaktivität den Rücken frei halten und Services bündeln. Auch für uns als Versicherer bringt die Partnerschaft mit Pools klare Vorteile. Zum Beispiel: fokussierte Kommunikation inklusive konzertierter Aktionen, einheitliche TAA-Prozesse (Tarifierung, Angebot, Auftrag) und effiziente Geschäftsabwicklung.

Wie stellen Sie sich als Versicherer darauf ein?

Indem wir auf die geschäftsspezifischen Bedürfnisse der Pools mit Blick auf Kommunikation, Annahme-, Geschäftsverarbeitungs- und Provisionsprozessen eingehen – und das am besten unkompliziert. Ein kurzes und klares Statement: Wir sehen uns als Partner der Pools und sind überzeugt, dass wir gemeinsam wachsen können.

Und in welche Richtung wird sich die Maklerbetreuung in Zukunft entwickeln?

Der Maklerbetreuer wird sich weiter in Richtung eines Maklerconsultant entwickeln. Es geht darum, Vermittlerinnen und Vermittler darin zu unterstützen, nachhaltig mehr Geschäft zu machen und ihr Unternehmen zu stärken. Das heißt, dass nicht nur Fach- und Vertriebskompetenz erforderlich ist, sondern auch Know-how über Marketing, IT und betriebswirtschaftliche Prozesse. Es gilt, mit dem Geschäftspartner gemeinsame Vertriebs- bzw. Zielgruppenansätze für gemeinsame Mehrwerte zu entdecken und weiterzuentwickeln. Und dazu müssen wir insbesondere auch kommunikativ die komplette Klaviatur spielen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 10/2022, S. 38 f., und in unserem ePaper.

Bild: Sascha Bassir, Basler Vertriebsservice AG

 
Ein Interview mit
Sascha Bassir