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8. April 2024
BaFin: Deutlich mehr Verbraucherbeschwerden

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BaFin: Deutlich mehr Verbraucherbeschwerden

Die Zahl der Verbraucherbeschwerden bei der BaFin ist 2023 deutlich gestiegen, wie eine aktuelle Statistik belegt. Hauptgrund für den Anstieg seien demnach Fehler und Versäumnisse im Kundenservice bei Banken, Versicherern und Wertpapierdienstleistungsinstituten.

Dicke Luft bei den Verbrauchern der Versicherungs- und Finanzbranche: Die BaFin hat am Montag eine Statistik veröffentlicht, die für das Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg an Verbraucherbeschwerden dokumentiert. Hauptsächlich kriselt es im Kundenservice bei Banken, Versicherern und Wertpapierdienstleistungsinstituten, so die Aufsicht in einer Pressemitteilung.

Im vergangenen Jahr beschwerten sich Kunden von Banken, Versicherern und Wertpapierdienstleistern insgesamt 38.233 Mal bei der BaFin. Das entspreche laut der Aufsicht einer Steigerung von 61,8% im Vergleich zu 2022 (23.630 Beschwerden). Hilfe beim Verbrauchertelefon der Behörde suchten im gleichen Zeitraum 28.261 Anrufer, eine Steigerung von mehr als 26% gegenüber 2022 (22.395).

Mehr Beschwerden über Versicherer

Im Versicherungssektor gingen bei der BaFin 2023 7.680 Beschwerden ein – 20,6% mehr als im Vorjahr (6.370). Die Mehrheit der Beschwerden kam aus den Bereichen Kraftfahrt (2.182) und Leben (1.761). Für Verärgerung bei den Kunden sorgte dabei vor allem die langsame Schadenbearbeitung und schleppende Auszahlung von Versicherungsleistungen.

Dies waren auch im Vorjahr 2022 die Hauptgründe für Beschwerden über Versicherer bei der BaFin, so Christian Bock, Leiter der BaFin-Verbraucherschutzabteilung, in einem Interview zur Statistik. Grund für die Probleme seien meistens Personalmangel, IT-Probleme oder gehäufte Schadenereignisse gewesen. Auch seien Schaden- und Unfallversicherer oft auffällig schlecht telefonisch erreichbar gewesen, was bei vielen Verbrauchern für Unmut gesorgt habe.

Bei den Lebensversicherern hätten sich die Versicherten derweil vor allem an der Höhe der Versicherungsleistung gestört, sagt Bock. Viele hätten beanstandet, dass sie zu gering oder gar nicht an den Bewertungsreserven beteiligt worden seien. Bei den Krankenversicherern seien Beitragsanpassungen, Probleme beim Tarifwechsel und nicht erstattete Arztrechnungen die häufigsten Beschwerdegründe gewesen. Bei den Beschwerden über Kfz- und Wohngebäudeversicherer sei es meistens um Prämienerhöhungen gegangen.

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