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8. April 2024
BaFin: Deutlich mehr Verbraucherbeschwerden

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BaFin: Deutlich mehr Verbraucherbeschwerden

Anlageberater verlieren an Bedeutung

Häufig in der Kritik stand laut BaFin zudem der Kundenservice von Wertpapierdienstleistern. Kunden klagten hier über lange Reaktionszeiten, unzureichende Antwortschreiben oder Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Depotüberträgen. Für diesen Bereich des Finanzmarktes stieg die Zahl der BaFin-Beschwerden damit um fast 18% – von 2.404 im Jahr 2022 auf 2.835 im Jahr 2023. Über Kapitalverwaltungsgesellschaften beschwerten sich Anleger in 182 Fällen, 2022 hatte es 96 Beschwerden gegeben.

In der Vergangenheit ging es bei Beschwerden über Wertpapierdienstleister häufig um Anlageberatung. Doch dieser Anteil sinke seit einigen Jahren deutlich, so Christian Bock. Jedoch liege das seiner Meinung nach wohl nicht daran, dass die Beratung besser geworden ist, sondern dass sie kontinuierlich an Bedeutung verloren habe. Bis 2018 lag der Anteil noch bei deutlich über 10% – heute sind etwa 3%. Die Zahl der Anlageberater habe Bock zufolge ebenfalls abgenommen. Bock zieht hieraus den Schluss, dass Anleger sich immer weniger in der Filiale beraten lassen und beratungsfreie Angebote, beispielsweise von Neobrokern, immer gefragter sind.

Starker Anstieg der Beschwerdezahl bei Banken

Besonders stark stieg die Zahl der Beschwerden im Bankensektor: von 14.760 im Jahr 2022 auf mehr als 27.000 im Jahr 2023, was einer Steigerung von 86,6% entspricht. Die meisten Beschwerden wurden der BaFin-Untersuchung zufolge durch Störungen im Kundenservice, Probleme bei Kontokündigungen, verspätet ausgestellte Jahressteuerbescheinigungen sowie unzulässige Gebühren bei Bausparverträgen ausgelöst. Für Bock gebe es hierfür zwei nennenswerte Gründe. Zum einen gehe ein wesentlicher Teil der Beschwerden über Störungen im Privatkundenservice bei den Banken auf genau ein Finanzinstitut zurück. Und zum anderen sei die BaFin bei Verbrauchern mittlerweile deutlich bekannter, was u. a. daran liege, dass die Aufsicht über ihre Maßnahmen transparenter berichte. (mki)

Bild: © New Africa – stock.adobe.com

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