Erst kürzlich hat die „Mystery-Shopping-Aktion“ der BaFin Defizite in der Beratung und dem Verkauf von Versicherungsanlageprodukten aufgedeckt – nun hat die Aufsicht für die nächsten Jahre weitere Ziele konkretisiert, bei denen eines auch ganz im Sinne des Verbraucherschutzes steht.
Die zehn strategischen Ziele gelten für die Jahre 2026 bis 2029 und sind laut BaFin-Mitteilung gleichrangig.
BaFin will Transparenz und Kundennutzen bei Finanzprodukten fördern
Für die Versicherungs- und Maklerbranche besonders relevant ist das Ziel Nr. 5: „Wir fördern Transparenz und Kundennutzen von Finanzprodukten und schützen kollektive Verbraucherinteressen.“ Damit will die Aufsicht die wesentlichen Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher im Finanzsektor identifizieren und geeignete Maßnahmen zum Schutz der kollektiven Verbraucherinteressen ergreifen.
Dazu prüft sie u. a., ob angebotene Finanzdienstleistungen erlaubnisfrei, anzeigepflichtig, erlaubnispflichtig, verboten oder irreführend sind, heißt es.
Vorgehen
Die BaFin will hierzu verstärkt Marktdaten und Produktmerkmale analysieren, um Risikoindikatoren abzuleiten, Trends im Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher zu erkennen und frühzeitig Problemfelder zu identifizieren. Dabei beobachte die BaFin insbesondere auch den Einfluss sozialer Medien und neuartiger Finanztechnologien auf deren Anlageverhalten und die Anlagemöglichkeiten
Basierend auf dem Marktscreening gehen die Experten dann entschlossen gegen unseriöse Anbieter und unerlaubte Geschäfte vor und beseitigt festgestellte Missstände, so das Ziel. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen frühzeitig und verständlich vor unerlaubten Angeboten gewarnt und damit vor finanziellen Schäden bewahrt werden. Besonders konzentriere man sich dabei auf digitale Produkte und Dienstleistungen.
Finanzprodukte und deren Vermarktung prüft die BaFin auf Irreführung und richtet ihren Fokus außerdem auf die Wohlverhaltenspflichten der Akteure des Finanzmarkts. Finanzprodukte müssen einen Kundennutzen nach Kosten aufweisen. Dafür sorge die BaFin mit passenden Maßnahmen über alle Segmente des Finanzmarkts hinweg.
Weiterhin will die Aufsicht die finanzielle Aufklärung unterstützen, indem sie relevante und verständliche Informationen zur Verfügung stellt. Hierfür informiert sie auch über relevante Umweltrisiken, denen Verbraucherinnen und Verbraucher ausgesetzt sind, insbesondere über Elementarrisiken.
Beschwerden über Finanzdienstleister sollen außerdem schnell und professionell behandelt werden. (mki)
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