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27. Juni 2019
Baufinanzierung: Lange Zinsbindung und höhere Beleihung

Baufinanzierung: Lange Zinsbindung und höhere Beleihung

Die durchschnittliche Summe für Baudarlehen in Deutschland bleibt auch im Mai auf Rekordniveau. Laut Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) liegt der fremdfinanzierte Anteil am Immobilienwert erstmals über 84%. Zugleich setzen Kreditnehmer auf eine lange Zinsbindung und hohe Anfangstilgung. 

Die durchschnittliche Darlehenssumme für Immobilienfinanzierungen verharrt im Mai wie bereits im Vormonat mit 248.000 Euro auf einem Redkordniveau. Dies zeigt der aktuelle Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB). Die Standardrate, die für eine Finanzierung von 150.000 Euro und 80% Beleihungsauslauf mit 2% Tilgung und 10 Jahren Zinsbindung ermittelt wird, beläuft sich auf 448 Euro. Sie beträgt damit 22 Euro mehr als im April, bleibt aber unter dem Mittelwert von 2018 und entspricht in etwa der durchschnittlichen Rate im Jahr 2017.

Fremdfinanzierter Anteil am Immobilienwert erstmals über 84%

Wie aus dem Trendindikator weiter hervorgeht, steigt der fremdfinanzierte Anteil am Immobilienwert, der Beleihungsauslauf, weiter sukzessive an und klettert erstmals auf etwas über 84%. Dabei ist es für die Finanzierung selbst in der Regel nicht von Bedeutung, ob der Wert 81 oder 84% beträgt. Denn bei der Konditionsberechnung passen viele Banken den Zins bei Zehnerschritten an bzw. für einige Kreditinstitute gelten auch Fünf-Prozent-Stufen.

Lange Zinsbindung

Nach wie vor zählt für die Darlehensnehmer hierzulande Zinssicherheit: So betrug die Zinsbindung im Mai durchschnittlich rund 14 Jahre und zwei Monate, das sind vier Monate länger als noch im April. Bereits zum zweiten Mal zeigt sich im laufenden Jahr die 14 vor dem Komma. Im vergangenen Jahr war das in drei Monaten der Fall.

Hohe Anfangstilgung

Für eine schnelle Tilgung und damit eine Verringerung der Zinsleistungen setzen Immobilienkäufer und Bauherren weiterhin auf eine hohe anfängliche Tilgung von 2,79%. Dieser Wert ist nur geringfügig unter denen der Vormonate (minus 0,01 bis 0,04 Prozentpunkte), aber mehr als zu Jahresbeginn (plus 0,07 Prozentpunkte).

Forward-Darlehen fallen auf Rekordtief

Annuitätendarlehen bleiben weiter im Aufwärtstrend und erklimmen mit einem Anteil von 81,5% eine neue Höchstmarke. Dagegen sinkt der Anteil der Forward-Darlehen, mit der sich Darlehensnehmer gegen einen Aufschlag die jetzigen Zinsen für bis zu fünf Jahren im Voraus sichern können, auf ein Rekordtief. Sie machen nur noch 6,5% am Gesamtvolumen aus. Laut Dr. Klein ziehe die Nachfrage erfahrungsgemäß an, wenn kurz- oder mittelfristig steigende Zinsen erwartet werden. Bewegen sich die die Zinsen nicht nach oben, würden Darlehensnehmer noch abwarten, bevor sie für Vorlaufzeiten bezahlen. (tk)

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