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30. Juli 2025
Baufinanzierung: Trend zu größeren Objekten
Baufinanzierung: Mehrfamilienhäuser zunehmend gefragt

Baufinanzierung: Trend zu größeren Objekten

Der Baufinanzierungsmarkt weist derzeit eine anhaltende Dynamik auf. Laut einer Analyse von Hüttig & Rompf ist das Finanzierungsvolumen im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. Wie die Auswertung weiter zeigt, verlagert sich bei Kapitalanlegern der Fokus, was die bevorzugten Objektarten betrifft.

Die Erholung am deutschen Immobilienmarkt hat sich auch im zweiten Quartal 2025 fortgesetzt. Das Baufinanzierungsvolumen hat aufgrund des stabiler gewordenen Zinsumfelds zugenommen, wobei sich im Segment der Kapitalanleger bemerkenswerte Verschiebungen im Kaufverhalten zeigen. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Baufinanzierungsvermittlers Hüttig & Rompf hervor, einem Unternehmen der Bilthouse-Gruppe.

Kapitalanleger setzen zunehmend auf Mehrfamilienhäuser

Als auffällig bezeichnen die Experten von Hüttig & Rompf die deutliche Verschiebung bei den Objektarten im zweiten Quartal 2025: Investierten im ersten Quartal noch 79% der Kapitalanleger in Eigentumswohnungen, waren es im zweiten Quartal nur noch 62%. Dagegen legte der Anteil der finanzierten Mehrfamilienhäuser von 6% auf über 16% zu.

Die Gestehungskosten der von Kapitalanlegern finanzierten Objekten sind im Schnitt von 328.094 Euro auf 370.733 Euro gestiegen. Die Wohnfläche wuchs deutlich von 94 m² auf 127 m². Entsprechend hat sich der Quadratmeterpreis von 3.488 Euro auf 2.918 Euro verringert.

Laut Hüttig & Rompf bedeutet diese Verringerung aber keinen generellen Preisrückgang am Markt. Vielmehr sei er auf die – vermutlich temporäre – Veränderung bei den erworbenen Immobilien im zweiten Quartal zurückzuführen, so der Baufinanzierungsvermittler.

Gestehungskosten für Eigennutzer stabil

Für Eigennutzer sind die durchschnittlichen Gestehungskosten, also Kaufpreis inklusive Nebenkosten, für Eigennutzer mit 509.828 Euro fast stabil geblieben. Zum Vergleich: Im ersten Quartal waren es 509.324 Euro. Die durchschnittliche Wohnfläche stieg von 135 m² auf 141 m². Käufer bekamen somit mehr Fläche für ein ähnliches Budget, was auf eine Verlagerung in preiswertere Lagen oder auf Objekte mit geringerem Quadratmeterpreis hindeute.

Nachfrage als Treiber am Markt

„Die ungebrochene Nachfrage ist weiterhin der Motor des Marktes. Besonders bemerkenswert ist das Interesse der Kapitalanleger an Mehrfamilienhäusern, weg von der klassischen Eigentumswohnung. Anleger suchen vermehrt nach Objekten mit stabileren, skalierbaren Mieteinnahmen und finden diese offenbar nicht mehr im überhitzten Segment der Innenstadtwohnungen, sondern eher bei größeren Objekten, die oft auch einen geringeren Quadratmeterpreis aufweisen“, sagt Benjamin Papo, Geschäftsführer von Hüttig & Rompf. Getragen werde diese Entwicklung von kontinuierlich steigenden Mieteinnahmen – insbesondere in Metropolregionen – und einem weiterhin stabilen Zinsumfeld, das die Planbarkeit höherer Investitionen unterstütze. Hier von einem Trend zu sprechen wäre jedoch verfrüht, so Papo weiter.

Stimmung hellt sich auf

Wie das Hüttig & Rompf Stimmungsbarometer zeigt, hat sich die Stimmung in der deutschen Immobilienwirtschaft trotz anhaltender Herausforderungen im Juni 2025 merklich gebessert. Im März war die Stimmung noch auf einen Tiefpunkt gesunken. Mit Indexwerten von 5,7 bei Marktteilnehmern mit Fokus auf Bestandsimmobilien, 5,4 im Gesamtmarkt und 5,0 im Neubausegment deute sich laut Hüttig & -Rompf eine vorsichtige, im Zeitverlauf möglicherweise auch nachhaltige Erholung an.

 

Baufinanzierung: Mehrfamilienhäuser zunehmend gefragt

 

Als besonders bemerkenswert bezeichnen die Experten die Stimmungsaufhellung im Neubausegment: Mit einem Wert von 5,0 im zweiten Quartal zeichne sich hier eine klare Besserung und womöglich der Beginn einer nachhaltigen Trendwende ab. Viele Marktteilnehmer blicken wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft und hoffen auf eine Stabilisierung der Rahmenbedingungen. Gerade im Bestandsgeschäft zeigt sich der Aufwärtstrend besonders deutlich. Dem Baufinanzierungsexperten zufolge sei dies ein Hinweis auf eine allmähliche Anpassung an das neue Marktumfeld.

Ausblick: Erholung dürfte sich fortsetzen

Da derzeit keine starken Zinssenkungen absehbar sind und die Mieten weiter zulegen, ergibt sich für Kunden in der Gesamtbetrachtung derzeit ein „kaufunterstützendes Umfeld“, heißt es in der Auswertung. Die Experten von Hüttig & Rompf gehen daher davon aus, dass die moderate Erholung des Immobilienmarktes anhält. Die strukturellen Angebotsengpässe und die hohe Nachfrage, zusätzlich verstärkt durch den angespannten Mietmarkt, dürften die Preise für passende Objekte weiter stützen.

„Trotz temporärer Zinsschwankungen gehen wir weiterhin davon aus, dass das Finanzierungsniveau derzeit in einem Korridor von um die 3,5% stabil bleiben wird, mit kleineren Ausreißern nach oben und unten. Das bietet Käufern eine verlässliche Kalkulationsgrundlage“, erklärt Papo. Kaufinteressierten rät er zu handeln, denn die strukturellen Faktoren würde für signifikant fallende Zinsen oder Preise bei gleichzeitig hoher Nachfrage sprechen. (tik)

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