AssCompact suche
Home
Immobilien
15. Dezember 2025
Wohneigentum ist kein Selbstläufer mehr

1 / 3

Wohneigentum ist kein Selbstläufer mehr

Wohneigentum ist kein Selbstläufer mehr

Wie gelingt es, wieder mehr Menschen in Deutschland in Wohneigentum zu bringen? Welche Schritte braucht es, welches Potenzial bietet unter anderem die Revitalisierung von Bestandsbauten? Darüber sprachen Experten bei einem Presse-Roundtable, zu dem VON POLL IMMOBILIEN eingeladen hatte.

Wie kann Wohneigentum hierzulande wieder leistbar, planbar und gesellschaftlich breiter zugänglich werden? Wie kann Neubau unter heutigen Bedingungen wieder wirtschaftlich funktionieren? Welches Potenzial steckt in der Revitalisierung von Bestandsbauten – und warum wird es zu wenig genutzt? Über diese Fragen sprachen vor Kurzem Fachleute aus der Bau- und Immobilienbranche bei einem Presse-Roundtable des Immobilienmaklerunternehmens VON POLL IMMOBILIEN. Zu den Teilnehmer gehörten Thomas M. Reimann, Vorstandsvorsitzender der ALEA Hoch- und Industriebau AG, die Immobilienprojektentwicklerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Dr. Henkel Urban Projects GmbH, Dr. Nadja Henkel, der Immobilienexperte Prof. Dr. Michael Voigtländer, Volkswirt beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Dr. Lucie Lotzkat, geschäftsführende Gesellschafterin bei VON POLL FINANCE, sowie Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN.

(Zu) hohe Hürden auf dem Weg zum Wohneigentum

Der Wohnungsmarkt in Deutschland steht nach wie vor unter Druck. Der Bau neuer Wohngebäude bleibt weit hinter den Anforderungen zurück. Zugleich steigen die Mieten und auch die Kaufpreise ziehen wieder leicht an, während der Bereich der Förderung komplex bleibt. Mit Blick auf die aktuelle Lage am Wohnungsmarkt sowie die Rentendiskussion der vergangenen Monate sprach Prof. Dr. Michael Voigtländer zu Beginn das Thema der Altersvorsorge an und verwies in diesem Zusammenhang auf ein „ganz große Problem“: „Wir brauchen mehr private Vorsorge, da gehört das Wohneigentum auch dazu. Aber gleichzeitig stellen wir fest, dass es für junge Menschen, junge Familien immer schwieriger wird, Wohneigentum zu erwerben, weil das Angebot natürlich knapp ist, aber weil die Zugangsbarrieren auch sehr hoch sind“, so Voigtländer. Er nannte vor allem das erforderliche Eigenkapital, das für viele eine Hürde darstelle, sowie die Grunderwerbssteuer. Zugang zu Wohneigentum erleichtern und damit auch die Altersvorsorge zu stärken könnte dem Immobilienexperten zufolge ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer oder auch Nachrangdarlehen.

Investitionen in Immobilien wieder möglich machen

Trotz zuletzt verstärkter politischer Bemühungen geht es mit dem Neubau nach wie vor zu schleppend voran. Dass die politischen Initiativen nicht ausreichen, schon gar nicht bundesweit aus, um wirklich Schwung in die Bau und Immobilienwirtschaft zu bringen, betonte Thomas M. Reimann in der Runde, der Vorstandsvorsitzende der ALEA Hoch- und Industriebau AG. Seit vielen Jahren würde die Branche anprangern, dass Auflagen, Gesetze und Vorschriften, gerade die DIN-Normen, für hohe zusätzliche Baukosten sorgen würden. Ziel der politischen Anstrengungen müsse sein, Wohnraum hierzulande auch bezahlbar wieder schaffen zu können. Es gelte die Investition in eine Immobilie nicht nur attraktiv zu machen, sondern wieder möglich zu machen, und damit auch junge Menschen wieder in Wohneigentum zu bringen.