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18. Januar 2023
Beschwerden über Run-off wieder ein Thema
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Beschwerden über Run-off wieder ein Thema

Die Verbraucherzentrale Hamburg erhält weiterhin Beschwerden über die Proxalto Lebensversicherung. Aufgrund der Großübertragung der Bestände aus dem Run-off der Generali Leben ist es rückblickend zu Auszahlungsverzögerungen gekommen. Seither wirkt Proxalto mit verschiedenen Maßnahmen entgegen.

In den zurückliegenden Monaten gab es verschiedenste Beschwerden über die Proxalto Lebensversicherung. Kunden beklagten ausbleibende Rentenzahlungen und Probleme bei Abwicklung und Betreuung. Proxalto gehört zum Run-off-Spezialisten Viridium, der im Jahr 2019 einen großen Teil der Generali Lebensversicherung übernommen hat. Kurz danach wurde die ehemalige Generali Leben in Proxalto umbenannt.

Die Probleme bei Proxalto hatte auch die BaFin auf den Plan gerufen, die generell einen Blick auf Unternehmen mit einer höheren Beschwerdezahl in den Blick nimmt. Auf die Entwicklung hat Proxalto mit verschiedensten Maßnahmen reagiert.

Verbraucherschützer verweisen erneut auf Probleme

In der vergangenen Woche hat die Verbraucherzentrale Hamburg das Thema erneut aufgegriffen. Auf Nachfrage erläutert die dortige Abteilungsleiterin für Geldanlage, Altersvorsorge, Versicherungen, Sandra Klug, dass man auch im Januar 2023 von ausbleibenden Zahlungen höre. Sie schlussfolgert, dass es sich bei den Problemen nicht um Einzelfälle, sondern anscheinend um ein Massenphänomen handle. Nicht nur bei Auszahlungen, sondern auch in der Abwicklung und in der Betreuung der Lebensversicherungskunden würden Probleme auftreten. Verbunden damit ist auch eine generelle Kritik an externen Run-offs.

Mit Abschluss der Modernisierung Beendigung der Probleme erwartet

Die Proxalto Lebensversicherung informiert seit geraumer Zeit auf ihrer Website darüber, dass es aufgrund der großen Bestandsübertragung und der IT-Modernisierung zu Problemen kam, die Arbeiten nun aber so gut wie abgeschlossen seien. Dies betont das Haus auch aktuell noch einmal gegenüber AssCompact. Man befinde sich im Prozess der Nacharbeiten und Qualitätssicherung. Um den Kundenservice zu sichern, habe man die Zahl der Mitarbeiter im Kundenservice um zirka 200 auf fast 400 verdoppelt. Aus dem Unternehmen heißt es zudem, dass die Modernisierungskosten in Höhe von rund 250 Mio. Euro allein Viridium trage, wovon die Kunden profitieren würden.

Wörtlich schreibt Proxalto: „Wir haben im Interesse der Proxalto-Kunden viel Geld in die dauerhafte finanzielle und operative Stabilität der Lebensversicherung investiert. Die Vorteile für die Kunden zeigen sich deutlich in Form verbesserter Überschüsse, mehr Sicherheit durch hohe Kapitalstärke und eine vollständig modernisierte IT-Plattform. Aufgrund der bereits umgesetzten Verbesserungen wurde Proxalto 2022 im unabhängigen Branchenvergleich „Lebensversicherer im Härtetest“ als „Outperformer“ ausgezeichnet.“ Darüber hinaus wolle man daran arbeiten, die Kundenkommunikation zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern. (bh)

Bild: © Tiko – stock.adobe.com