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16. Juni 2025
Bestandsverkauf: „Den ‚richtigen‘ Zeitpunkt erwischt man nie“

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Bestandsverkauf: „Den ‚richtigen‘ Zeitpunkt erwischt man nie“

Bestandsverkauf: „Den ‚richtigen‘ Zeitpunkt erwischt man nie“

Welche Faktoren sind Ihrer Erfahrung nach zur Erzielung eines „guten“ Kaufpreises ausschlag­gebend? Welche Aspekte sind besonders wertbestimmend?

Der Grad der Digitalisierung. Am besten ist alles volldigital – von der Kundenverwaltung und Dokumenten über die Buchhaltung bis natürlich hin zur Beratung. Wichtig sind natürlich auch die Aktualität der Versicherungsverträge – Stichwort: sehr gut gepflegter Bestand. Keine „Zeitbomben“ wie kritische Geldanlagen, Steuersparmodelle etc. im Bestand zu haben, erleichtert das Ganze auch.

Und mal abseits vom Geschäft­lichen: Welche Emotionen und Gedanken kamen denn bei Ihnen während des ganzen Prozesses auf?

Da ging es viel in der Abwägung darum: Will ich das wirklich machen? Wenn ich jetzt alles hergebe, ist alles aus meiner Hand und damit „weg“. Falls ich das jetzt nicht mache: In fünf Jahren „muss“ ich vielleicht, heute mache ich das freiwillig und damit aus einer ganz anderen Position. Ist das in fünf Jahren auf diese Art und Weise überhaupt noch möglich? Oder schlechter? Oder besser?

Das Maklergeschäft läuft während all dem einfach „ganz normal“ weiter, die Kunden wollen und müssen schließlich betreut werden. Wie haben Sie das unter einen Hut bekommen?

Durch die Digitalisierung bin ich sehr flexibel und habe viele Freiheiten. Der Aufwand war aber enorm und oft mussten Abende und Wochenenden dafür herhalten. Ich konnte mir auch viele Gedanken bei meinem Hobby, dem Radfahren, machen. Da konnte ich sehr viel „abarbeiten“ und bekam oft neue Ideen. Nicht selten entstand durch anfängliche Verzweiflung und Ratlosigkeit nach einer langen Radtour neuer Mut!

Vermutlich bleibt dieser Vorgang für Sie persönlich eine einmalige Sache. Wenn Sie es noch einmal machen müssten, gäbe es etwas, was Sie sich anders wünschen würden oder selbst anders machen würden?

Das Einzige, was ich mir „ankreiden“ kann, ist, dass ich nicht schon vor z. B. zehn Jahren eine Holding-Struktur aufgebaut habe. So hätte ich das steuerlich sinnvoller gestalten können.

Und welche drei Dinge sind Ihrer Erfahrung nach auf jeden Fall nötig, damit letztendlich alles erfolgreich über die Bühne geht?

Erstens: der absolute Wunsch, es aus freien Stücken zu tun! Zweitens: Loslassen können! Drittens: sich an vertrauenswürdige Personen wenden!

Welche Tipps würden Sie Maklern mitgeben, die aktuell noch in den Überlegungen stecken, wie es mit ihrem Unternehmen weitergeht?

Sich früh damit beschäftigen, denn aus einer kleinen Idee können tolle Ergebnisse entstehen! Und sich überlegen: Was will ich wirklich und was will ich nicht?

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 06/2025 und in unserem ePaper.

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Ein Interview mit
Ralf Leible