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25. August 2022
Bis zu 42% vom Gehalt gehen in Großstädten für Miete drauf
Young man checking empty wallet, no money. Unemployed sad man sitting at home thinking about money.

Bis zu 42% vom Gehalt gehen in Großstädten für Miete drauf

Laut einer Analyse von immowelt müssen Alleinlebende in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern mindestens 25% ihres Gehalts für die Kaltmiete berappen. Die höchste Mietbelastung haben Einpersonenhaushalte in München: Hier frisst die Kaltmiete 42% des Nettoeinkommens.

Die Mieten enteilen in vielen Städten hierzulande den Einkommen. In der Folge nimmt die Wohnbelastung für Mieter zu. Wie es um die Mietbelastung von Einpersonenhaushalten in 80 deutschen Großstädten steht, hat das Immobilienportal immowelt unter die Lupe genommen. Demnach müssen Singles in 23 der untersuchten Städte für die Kaltmiete mindestens ein Viertel ihres Nettoeinkommens veranschlagen. In der Spitze liegt die Wohnkostenquote sogar bei 42%. Hinzu kommen noch die Nebenkosten, die infolge des russischen Kriegs in der Ukraine und der stark gestiegenen Gaspreise für viele Haushalte künftig noch deutlich höher ausfallen werden als bisher. Das lässt die Wohnkostenbelastung weiter steigen.

Für die Analyse hat immowelt in 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern die monatliche Belastung durch die mittlere Kaltmiete einer Wohnung mit 50 m2 in Relation zum mittleren Nettoeinkommen einer vollverdienenden Person berechnet. 

Höchste Belastung in Metropolen

Am weitesten ist die Kluft zwischen Mieten und Einkommen in den größten Städten Deutschlands. So beträgt die mittlere Angebotsmiete für eine 50-Quadratmeter-Wohnung in München 1.195 Euro plus Nebenkosten. Ein Einpersonenhaushalt muss allein für die Kaltmiete 42% seines Verdienstes ausgeben – je nach Qualifikation und Gehalt auch Verdienst auch noch deutlich mehr. Zwar ist die Wohnkostenquote laut immowelt in München mit Abstand am höchsten, doch auch in den anderen größten deutschen Städten sei die Lage angespannt. In Frankfurt kommt eine Wohnung für eine Person auf 960 Euro, was eine Belastung von 34% bedeutet. Berlin hat eine Wohnkostenquote von 33%, was besonders am vergleichsweise niedrigen Gehaltsniveau liegt. Im Einkommensvergleich der 80 Städte landet die Hauptstadt auf Platz 46, im Mietvergleich hingegen auf Rang 5. Mit 765 Euro ist Berlin aber dennoch deutlich günstiger als in Frankfurt oder München. Etwas besser sieht es in Hamburg und Köln aus mit einer Quote von je 28%. Die Kaltmieten liegen derzeit bei 685 Euro in der Hansestadt und 700 Euro am Rhein.

In Offenbach und Heilbronn frisst die Miete 30% vom Verdienst

Doch auch viele kleinere Städten weisen eine Belastung auf. Sowohl in Offenbach am Main als auch in Heilbronn müssen Alleinlebende 30% für die Miete aufbringen. In Heidelberg und Freiburg sind es jeweils 29%. In allen Städten liegen die Mieten für 50 m2 inzwischen bei mindestens 700 Euro. Noch teurer ist es gar in Darmstadt, wo eine kleine Wohnung aktuell 810 Euro kostet und damit sogar mehr als in Berlin (765 Euro), Hamburg (685 Euro) oder Köln (700 Euro). 

Bei vielen der kleineren Städte mit hoher Wohnbelastung handelt es sich um Hochschulstandorte, sodass ein großer Anteil an Studierenden den Mietmarkt zusätzlich belastet und die Preise in die Höhe treibt.

Hier ist es für Alleinlebende noch bezahlbar

Die geringste Mietbelastung findet sich laut Analyse in Salzgitter. Dort kosten 50-Quadratmeter-Wohnungen im Median 280 Euro, was einer Wohnkostenquote von 11% entspricht. Ähnlich bezahlbar für Singles sind die Städte Chemnitz mit einer Mietbelastung von 13% und Bremerhaven mit 14%, was ebenfalls auf das niedrige Mietniveau zurückzuführen ist. Besonders im Ruhrgebiet wohnt es sich noch günstig – in keiner der Großstädte liegt die Belastung über 25%.

Weitere Informationen zur Auswertung gibt es unter immowelt.de.

Bild: © Max Zolotukhin – stock.adobe.com