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28. Oktober 2020
CHECK24: Geno-Banken schießen sich auf C24 ein

CHECK24: Geno-Banken schießen sich auf C24 ein

Die Verbände der Sparda-Banken und der bayerischen Volksbanken haben sich mit einer Beschwerde gegen die C24-Bank an die Bundesregierung gewandt. Nach Ansicht der Geno-Banken dürfe ein Vergleichsportalbetreiber nicht gleichzeitig mit eigenen Produkten antreten. CHECK24 weist die Vorwürfe zurück.

Informationen der FAZ zufolge haben sich der Verband der Sparda-Banken und der Genossenschaftsverband Bayern mit einer Beschwerde gegen die Bank C24 an zwei Bundesministerien gewandt. Das Tochterunternehmen des Vergleichsportalbetreibers CHECK24 war vor zwei Wochen an den Start gegangen. Die Verbände kritisieren in ihrem Schreiben gegenüber der Bundesregierung, dass CHECK24 einerseits eine öffentlich zertifizierte Vergleichsplattform für Girokonten anbiete, jedoch nun auch selbst Girokonten führe.

Vergleichsplattform und Direktbank

Das Schreiben richtet sich an den Bundesfinanzminister Olaf Scholz und die Justiz- und Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht. Die Kritik an C24 fußt darauf, dass CHECK24 einerseits die einzige zertifizierte Vergleichsplattform für Girokonten in Deutschland ist, jedoch mit seinem Markteintritt die Wettbewerbssituation in unzulässiger Weise verzerre. Und auch die zuvor zertifizierte Objektivität von CHECK24 stehe mit dem Start von C24 „massiv in Frage“.

Bundesregierung ist gefragt

Nach Informationen der Tageszeitung FAZ – der das Schreiben der Verbände vorliegt – fordern die Autoren von der Bundesregierung, eine Klärung der Situation herbeizuführen. Die Regierung solle eine Unvereinbarkeitsklausel beschließen, die es Anbietern von Bankprodukten verbietet, ebenfalls ein Vergleichsportal zu betreiben. Ersatzweise könne auch direkt auf CHECK24 eingewirkt werden, mit dem Ziel, dass der Vergleichsportalbetreiber auf eines seiner beiden strittigen Angebote verzichtet.

C24 ist eine offene Banking-Plattform

CHECK24 verteidigt sich gegen die Angriffe der Geno-Banken und verweist darauf, dass CHECK24 eine offene Plattform für seine Kooperationspartner sein wolle. Auch C24 sei als Open-Banking-Plattform konzipiert worden und binde in die dazugehörige App auch Konten von Fremdanbietern ein (AssCompact berichtete).

Analysefunktion und Einsparpotenziale

Ob die Einbindung von Fremdkonten jedoch ein Argument für oder gegen C24 darstellt, bleibt aktuell noch offen. C24 hatte mit seinem Angebot auch deshalb für Furore gesorgt, weil es eine Analyse der Kontobewegungen seiner Kunden in Aussicht gestellt hatte. Dadurch will die Direktbank die laufenden Verträge ihrer Kunden erkennen und sich in die Lage versetzen, dementsprechende Einsparpotenziale aufzuzeigen. Die günstigeren Verträge könnten dann bequem über die eigene Plattform vermittelt werden. Die Kunden müssen der Analyse jedoch aktiv (Opt-in) zustimmen. (tku)

Bild: © Nicole Lienemann; © snyGGG – stock.adobe.com

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