Corona hat die Welt nicht nur im Griff gehalten, sondern auch verändert. Werfen wir einen Blick auf das Recruiting von Versicherungsunternehmen, steht vor allem der rasante Umstieg auf digitale Bewerbungsverfahren im Vordergrund. Am Ende der Pandemie werden die Personalabteilungen sehr viel Erfahrung mit digitalen Tools gesammelt haben. Im HR-Bereich war und ist diese Krise ein Experimentallabor. Vieles wurde ausprobiert und für gut befunden. Bewerbungsprozesse werden sich nachhaltig verändern. Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt und Thesen aufgestellt, was nach Corona bleiben wird. Wichtig für Sie auf der Bewerberseite: Die Spielregeln haben sich verändert. Kennen Sie sie, öffnet Ihnen das Türen.
1. Der Bewerberprozess bleibt digital
E-Recruiting bleibt. Bevor Sie mit Persönlichkeit punkten, müssen Sie mit Ihren digitalen Unterlagen überzeugen. Optimieren Sie in Inhalt und Form. Lesen Sie Stellenausschreibungen, beschäftigen Sie sich mit dem Unternehmen. Passt Ihr Profil zur Stelle und passen Sie zum Unternehmen, nehmen Sie die erste Hürde. Das erste Gespräch wird wahrscheinlich digital stattfinden.
2. Das Persönliche Bewerbungsgespräch ist anders
Klingt merkwürdig, aber Corona hat im Zwischenmenschlichen Spuren hinterlassen. Die Distanz zwischen Menschen ist größer geworden. Darauf sollten Sie im persönlichen Bewerbungsgespräch vorbereitet sein. Lassen Sie sich nicht verunsichern, bleiben Sie souverän. Fokussieren Sie sich auf Ihre Stärken, strahlen Sie Ruhe und Zuversicht aus. Präsentieren Sie sich als Optimist und Gestalter.
3. Vor-Ort-Termine werden weniger
Die Menschen haben das Skypen und ZOOMEN entdeckt. Auch im Versicherungssegment werden zukünftig sicherlich viele Gespräche digital stattfinden. Im Bewerbungsgespräch sollten Sie zeigen, dass Sie zwischen digital und persönlich switchen können. Also bitte kein „Mal sehen, wie wir das machen“ oder „Ich bin mir nicht sicher“. Stattdessen: „Ich habe gute Erfahrungen, die neuen Möglichkeiten als Tools einzusetzen.“
4. Digital-Kompetenz wird zum Standard
Durch Corona hat die Digitalisierung den Turbo eingeschaltet. Musste man früher MS Office beherrschen, geht es nun um das Nutzen von digitalen Kanälen in Kommunikation und Vertrieb. Ein Zertifikat wie „Social-Media-Führerschein“ beispielsweise macht sich aktuell in Ihrem Lebenslauf sicherlich gut. Tatsächlich empfiehlt es sich dringend, als digital kompetent zu gelten.
5. Social Media wird wichtiger
Nichts liegt im E-Recruiting näher als der Check der Social-Media-Kanäle eines Bewerbers. Teils macht das Recruiting-Software bereits automatisiert, teils werden Personaler einen Blick in Ihre LinkedIn-, XING- oder auch Facebook-Auftritte werfen. Googlen Sie mal Ihren Namen, um zu sehen, was Personaler finden. Feilen Sie dementsprechend an den Auftritten.
6. Thema Corona als Bewerbungsfrage
Liegt nahe, oder? Ihre Einstellung zu Corona verrät viel darüber, wie Sie mit Herausforderungen umgehen. Ob Sie „Probleme“ oder „Chancen“ sehen. Unsere Empfehlung: Schaffen Sie sich Ihre positive Corona-Story. Die sollte zeigen, dass Sie nicht nur Wege des Umgangs gefunden haben, sondern tatsächlich operativ reagiert und Herausforderungen in Chancen verwandelt haben. Auf Nachfrage brauchen Sie Beispiele, die Ihre Aussagen belegen.
Generell: Behalten Sie Entwicklungen im Blick. Schauen Sie, wohin sich die Versicherungswirtschaft entwickelt und welche Trends entstehen. Das hilft, sich als Bewerber zeitgemäß zu positionieren und zu präsentieren.
Über den Autor
Axel Schwartz ist Geschäftsführer der Axel Schwartz People Management GmbH. Sein Schwerpunkt liegt in der Personalberatung in der Versicherungswirtschaft. Zum Dienstleistungsportfolio gehört die Vermittlung von Fach- und Führungskräften sowie selbstständigen Agenturinhabern in der Assekuranz. Eine Karriereberatung für Einzelpersonen im Auftrag von Versicherungsunternehmen runden das Dienstleistungsangebot ab. Mehr Informationen unter www.axel-schwartz.de.
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Bild: © fizkes – stock.adobe.com
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