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12. Mai 2021
Cyberrisiken: Herausforderungen angesichts von Digitalisierung und Corona

Cyberrisiken: Herausforderungen angesichts von Digitalisierung und Corona

Die rasante Entwicklung der IT-Technik bietet Chancen wie Risiken, über alle Branchen und Betriebsgrößen hinweg. Sicherheit vor Onlinebetrug und anderen IT-Risiken war nie wichtiger. Die Württembergische hat ihre Cyberversicherung an die neuesten Anforderungen angepasst.

Ein Beitrag von Sascha Ruckes, Produktmanager Cyberversicherung der Württembergischen Versicherung AG

Cyberrisiken sind in fast jeder Branche in unterschiedlichem Ausmaß gegeben – ob Dienstleistungsunternehmen, produzierendes Gewerbe oder verarbeitende Unternehmen. Insbesondere aber sind Firmen und Freiberufler betroffen,

  • die bereits heute oder in Zukunft die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen,
  • deren Unternehmensabläufe von der IT abhängen,
  • deren IT für den Unternehmenserfolg von wesentlicher Bedeutung ist oder
  • die mit vertraulichen Daten umgehen.

Beispielsweise können gesamte Informationssicherheitssysteme, Firmennetzwerke und IT-Hardware sowie die über IT-Systeme verwalteten Daten durch Cyberattacken erheblichen Schaden nehmen. Schnell entstehen dann unüberschaubare Probleme: Wie geht man vor, wenn nicht mehr auf Kunden- oder Mitarbeiterdaten zugegriffen werden kann? Welche Folgen haben Fehler von Kassen- oder Kreditkartendaten für das Unternehmen? Können die Arbeitsabläufe weiter aufrechterhalten werden, wenn Produktdaten, Konstruktionspläne oder Patentanmeldungen nicht mehr aufrufbar sind? Die folgenden Schadenbeispiele verdeutlichen die erheblichen Aufwände, die ein Ausfall der IT-Systeme zur Folge haben kann.

Beispiel: Onlineshop

Der Versicherungsnehmer bietet Anlagen und Geräte aus dem Bereich Telekommunikation über typische Handelswege dem Einzel- und Großhandel an. Kleingeräte wie Handys werden auch über einen Onlineshop direkt an Endkunden verkauft. Über einen Zeitraum von fünf Tagen wurden die Server durch einen Denial-of-Service-Angriff – oder kurz DoS – nahezu vollständig blockiert, sodass ein deutlich geringerer Warenumsatz erfolgte.

Beispiel: Ausspähung von Mitarbeitern

Über soziale Netzwerke werden gezielt Mitarbeiter ausgespäht, um auf sie zugeschnittene E-Mails versenden zu können, die einen Trojaner beinhalten. Dieses „Spear Phishing“ ist eine gezielte Angriffsmethode gegen ausgesuchte Personen wie Mitarbeiter mit Administrationsrechten oder Mitglieder der Führungsebene eines Unternehmens. Es ist daher eine Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich der Methoden des Social Engineering zu empfehlen.

Wie Branchenbeobachtungen jetzt zeigen, hat sich die schon vor der Corona-Pandemie stark zunehmende Gefahr von Cyberangriffen in den letzten Monaten nochmals massiv verstärkt. Videokonferenzen, vermehrter E-Mail-Verkehr und die Digitalisierung von zuvor analogen Ablagesys­temen haben zur Folge, dass die zunehmend online abgespeicherten Daten – und damit häufig unternehmensinterne Informationen – eine noch größere Angriffsfläche für Cyberattacken bieten.

Absicherung gegen die steigenden Risiken

Um diese Risiken bestmöglich abzusichern, bietet die neue Cyberversicherung der Württembergischen folgende Leistungen:

  • Verzicht auf Erfüllungsschadenausschluss (Mitversicherung von Verzögerungsschäden)
  • Zeitlich unbegrenzte Rückwärtsversicherung
  • Versicherungsschutz auch für ausgelagerte Daten und Systeme in einer Cloud inklusive Ertragsausfallversicherung
  • Optional: Schutz vor den finanziellen Folgen einer Cybererpressung (auf Anfrage)
  • Kostenloses multimediales Cyberportal zur Sensibilisierung der Mitarbeiter
Aufklärung und Prävention

Mit dem neuen Cyberportal legt die Württembergische neben dem Versicherungsschutz einen besonderen Schwerpunkt auf die Aufklärung der Beschäftigten über IT-Kriminalität. So kann sie als Partner des Mittelstands die Unternehmen professionell auch in der Prävention vor Cybercrime unterstützen. Denn laut einer Forsa-Umfrage wird das Risiko einer Cyberattacke für mittelständische Unternehmen in Deutschland von 69% der Unternehmer als hoch beziehungsweise sehr hoch eingestuft. Jedoch nehmen nur 29% der Unternehmer das Risiko auch für ihr eigenes Unternehmen wahr. Die Gefahr, selbst betroffen zu sein, wird also unterschätzt.

Das Multimediaportal der Württember­gischen bietet hierzu kostenlose Präventionstrainings für Cyberversicherungskunden und deren Mitarbeiter. IT-Profis führen Cyber-Awareness-Schulungen durch, die auf die besondere Sensibilisierung bei der Internetnutzung abzielen.

Inhalte des Cyberportals sind zum Beispiel:
  • praxisnahe Werkzeuge wie etwa realistische Phishing-Simulationen
  • moderne Benutzerverwaltung zur Bewertung des Sensibilisierungsgrades
  • Motivationsinstrumente wie Zertifikate
  • kontinuierliche Erweiterung nah an den Bedürfnissen dank Feedbacksystem
  • Demozugang zum Kennenlernen
Inhalte der Cyber-Awareness-Kurse:
  • effektives Basiswissen
  • E-Mail-Sicherheit
  • sichere Passwörter
  • sicheres Surfen
  • Onlinebanking

Darüber hinaus stehen Experten den Kunden im Schadenfall rund um die Uhr mit unbürokratischen Hilfen über das Cyber-Service-Telefon zur Seite. Sie vermitteln direkt an ein großes Netzwerk aus IT-Forensikern, Rechtsanwälten und PR-Experten. So wird direkte und schnelle Hilfe angeboten.

Bis zu einem Jahresumsatz von 5 Mio. Euro werden alle Betriebsarten versichert, die nicht als Risiko mit detaillierter Prüfung oder Ausschlussrisiko definiert sind. Aber auch für Betriebe ab einem Gesamtumsatz von 5 Mio. Euro und Risiken, die aufgrund ihrer Betriebsart einer besonderen Prüfung bedürfen, wie Druckerei, Film- und Tonstudio oder Onlinehandel, bietet die Württembergische bei der Policierung einen umfassenden Versicherungsschutz.

Individueller Schutz unerlässlich

Die starke Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden steht bei der Württembergischen stets im Vordergrund. Besonders aber in der digitalen Welt sind individuelle Absicherungen unerlässlich, um sich vor den vielseitigen Risiken abzusichern. Die Württembergische hat dies im Blick und positioniert sich als verlässlicher Partner für die digitale Zukunft.

Diesen Artikel lesen Sie auch in der AssCompact Sonderedition „Gewerbeversicherung“ und in unserem ePaper.

Bild: © Jelena – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sascha Ruckes