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29. Juli 2022
Das Ferienhaus wandelt sich zum „Second Home“

Das Ferienhaus wandelt sich zum „Second Home“

Wohnen, Arbeiten und Urlaub verschmelzen zunehmend. In der Folge werden Ferienimmobilien immer mehr zum zweiten Zuhause. Sotheby´s International Realty verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Zweitwohnsitzen ohne Vermietungscharakter an Nord- und Ostsee.

Nach Angaben der deutschen Partner von Sotheby´s International Realty wird aus der Ferienimmobilie immer mehr das „Second Home“. Ausschlaggebend ist der Umstand, dass die Themen Wohnen, Arbeiten und Urlaub immer stärker zusammenwachsen, sodass diese Asset-Klassen verschmelzen.

Home office bzw. mobiles Arbeiten ist seit der Pandemie Teil der neuen Arbeitswelt, da immer mehr Unternehmen es ihren Mitarbeitern ermöglichen, von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl zu arbeiten. „Das kann also durchaus auch die Ferienimmobilie sein“, sagt Kathrin Lange von Sotheby´s International Realty Ostsee, Binz/Rügen. „Zunehmend nachgefragt sind Zweitwohnsitze ohne Vermietungscharakter nahe der Strand- bzw. Küstenregionen. Ein sich verstärkender Trend aus klimatischen Gründen ist auch die Suche nach Hauptwohnsitzen an der gesamten östlichen Ostseeküste“, so Lange weiter. Besonders gefragt seien auch Resortanlagen als Kapitalanlage mit vielfältigen Wellness- und Freizeitangeboten in der Müritzregion in Mecklenburg-Vorpommern.

Ansprüche an Ferienimmobilien ändern sich

Mit dem mobilen Arbeiten sind immer mehr Berufstätige unabhängig von einem festen Arbeitsort und somit ungebundener bezüglich ihres Erstwohnsitzes. Dadurch wandeln sich die Ansprüche der Eigentümer und Gäste an das Feriendomizil. Begehrt sind demnach Immobilien mit mehr Platz, hohen Nachhaltigkeitsstandards, guter technischer Ausstattung, Wellness-Angeboten und in Naturlagen, so dass die Urlaubsimmobilie auch als Home-Office nutzbar sind. Laut Sotheby´ ist das vermietbare Ferienhaus mit hohen Energiesparstandards in Strandnähe der Gewinner der Saison 2022. 

Preisrückgang bei sanierungsbedürftigen Ferienhäusern

Der Blick nach Sylt zeigt Preise auf einem konstant hohen Niveau. „Preissteigerungen von 10 bis 30% sind aktuell nicht zu erwarten, eher moderate Erhöhungen oder ein Seitwärtstrend. Bei älteren, renovierungs- oder sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilien der 1990-er Jahre und davor sehen wir hingegen Preisreduzierungen. Es geht nicht mehr alles zu jedem Preis“, erläutert Julia Scharfe von Sotheby´s International Realty Sylt/Schleswig-Holstein. Dennoch sei das Interesse an Ferienimmobilien an der Nord- und Ostsee groß, insbesondere an Neubauprojekten.

Die hohe Preisdynamik der letzten Jahre werde sich am Markt an der Ostsee nicht mehr durchsetzen. Aber in den Top-Lagen bewegen sich die Preise weiter auf einem hohen und konstant stabilen Niveau.

Immobilien als Kapitalanlage in unsicheren Zeiten

Die Nord- und Ostsee punktet bei Kapitalanleger und Zeitwohnungsinteressenten mit der guten Erreichbarkeit und attraktiven Lage. Hohe Renditen sind den Experten von Sotheby´s zufolge nicht zu erwarten, die Käufer würden eher auf den zeitlichen Wertzuwachs setzen und das Eigentum als Anlageobjekt zum Schutz vor Inflation sehen.

Nachfrage nach zweitem Wohnsitz im Ausland legt wieder zu

Die Partner von Sotheby´s International Realty verzeichnen wieder ein zunehmendes Interesse deutscher Investoren an ausländischen Zweitwohnsitzen in Urlaubsregionen. „Das war zu Beginn der Pandemie nicht so. Jetzt kommen Interessenten in unsere Büros in ganz Deutschland, da sie eine entsprechende Erstberatung mit einem in ihrer Region ansässigen Makler schätzen und bevorzugen“, sagt Peter Schürrer von Sotheby´s International Realty in Baden-Württemberg. (tk)

Bild: © Jenny Sturm – stock.adobe.com