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9. Juni 2023
Demografie: Anteil der Über-65-Jährigen seit 1950 verdoppelt

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Employee Diversity and worker inclusion in the workplace as diverse people working together in society and international tolerance celebration of multicultural business culture and integration or pride as a multi cultural group.

Demografie: Anteil der Über-65-Jährigen seit 1950 verdoppelt

Halb so viele Kinder geboren wie zu Babyboom-Zeiten

Auch der Geburtenrückgang der vergangenen Jahrzehnte nimmt Einfluss auf die Alterung der deutschen Gesellschaft. 1950 wurden gut 1,1 Millionen Kinder geboren, 2022 waren es nur noch rund 739.000. Die Geburtenzahlen stiegen Ende der 1950er-Jahre kontinuierlich an und erreichten 1964 mit knapp 1,4 Millionen Neugeborenen einen Höchststand. Nach diesem sogenannten Babyboom folgte jedoch ein starker Rückgang der Geburten. Faktoren hierfür waren unter anderem die mit der Emanzipation der Frauen einhergehende Erwerbsbeteiligung sowie die Verbreitung der Pille. Die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 wurde 2011 registriert: In diesem Jahr kamen nur knapp 662.700 Kinder zur Welt.

Parallel stieg die Zahl der Gestorbenen zwischen 1950 und 1970 von rund 750.000 auf knapp eine Million. Danach unterlag die Zahl der Sterbefälle weniger starken Veränderungen. Infolgedessen verzeichnete Deutschland seit 1972 ein Geburtendefizit – es starben also jährlich mehr Menschen, als Kinder geboren wurden.

Zuwanderung bremst Alterung

Die Bevölkerungsgröße sowie die Altersstruktur in Deutschland werden wesentlich von Zuwanderung geprägt. Seit 1950 gab es nur wenige Jahre, in denen die Zahl der Fortzüge ins Ausland die der Zuzüge überstieg. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass aufgrund des im Schnitt jüngeren Alters der Zugewanderten die Alterung der Gesellschaft gebremst wurde.

Das Wanderungsgeschehen wurde von 1950 bis in die frühen 1970er-Jahre vom Zuzug von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern aus Staaten mit einem Anwerbeabkommen mit der Bundesrepublik Deutschland bestimmt. Aus Jugoslawien, Italien, der Türkei, Griechenland, Spanien, Portugal, Tunesien und Marokko wurden 1970 gut 792.500 Zuwanderungen registriert. Das entsprach einem Wanderungssaldo von gut 447.800. In den 1990er-Jahren zogen vor allem Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion sowie Asylsuchende zu. Seit Mitte der 2010er-Jahre kam es zu einem zunehmenden Zuzug von Geflüchteten. Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen mit einem Wanderungssaldo von knapp 1,5 Millionen Fällen die höchste Nettozuwanderung seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Schutzsuchende aus der Ukraine machten dabei den größten Anteil aus. (sts)

Bild: © freshidea – stock.adobe.com

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