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27. September 2017
Deutsche entdecken allmählich Fondssparpläne für sich

Deutsche entdecken allmählich Fondssparpläne für sich

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen kennt mittlerweile die grundsätzlichen Möglichkeiten und Vorteile von Fondssparplänen. Der Großteil glaubt zudem, dass man mit dieser Sparform aktuell die höchsten Erträge erzielen kann. Allerdings fühlen sie sich oft noch nicht fit genug, um tatsächlich einen Sparplan zu starten.

59% der Deutschen kennen sich laut dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment nach eigenen Angaben mit Fondssparplänen nur grob oder überhaupt nicht aus. Das Interesse an dieser Sparform steigt aber. „Im derzeitigen Umfeld niedriger Zinsen ist das Interesse an Fonds als Sparplanprodukt durchaus gestiegen. Leider verhindert ein diffuses Wissen darüber, dass Fonds in noch größerer Breite als Instrument zur Wohlstandssicherung beitragen können“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

Steigendes Interesse und Wissen

84% der Sparer kennen Fondssparpläne als Möglichkeit zum Vermögensaufbau. Das sind acht Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Von denen, die Fondssparpläne kennen, wissen vier von fünf Befragten, dass man mit Aktienfonds höhere Erträge erzielen kann als mit einem Banksparplan oder einem Tagesgeldkonto. 86% wissen zudem, dass die monatliche Rate jederzeit nach oben oder unten angepasst werden kann. Vor drei Jahren war das nur gut der Hälfte klar. Relativ unbekannt ist hingegen, dass Anleger in Wertpapiersparplänen bei Kapitalbedarf immer an ihr Geld kommen. Vier von zehn Befragten wissen dies nicht oder glauben sogar, dass Fondssparpläne eine feste Vertragslaufzeit haben.

Persönliche Beratung gefragt

Trotz der Kenntnisse um die Vorteile von Fondssparplänen nutzt nur eine Minderheit der Anleger diese Form der Geldanlage. 38% haben bislang in Erwägung gezogen, monatlich einen festen Betrag in Investmentfonds anzulegen. Damit ist der Anteil zwar gestiegen, denn im ersten Quartal 2014 waren es nur 25%. „Trotzdem sieht man, dass aus Kundensicht offensichtlich noch immer einiges erklärungsbedürftig ist. Es geht voran, aber es braucht noch Zeit und mit Blick auf den Wissensstand vor allem auch persönliche Beratung“, sagt Gay.

In der Regel zwischen 100 und 250 Euro

Ein Argument gegen Fondssparpläne scheint aber inzwischen aus dem Weg geräumt: Das Vorurteil, dass Fondssparen nur etwas für Vermögende ist. Drei Viertel derjenigen, die schon einmal von Fondssparplänen gehört haben, wissen, dass sie bereits mit Beträgen ab 25 Euro ansparen können. Und die meisten könnten sich einen Sparplan durchaus leisten. 85% der Befragten geben an, dass sie 50 Euro im Monat in einen Sparplan investieren könnten. Viele Anleger sparen monatlich sogar deutlich höhere Summen. Nur 5% legen weniger als 50 Euro im Monat zur Seite. Die größte Gruppe (38%) spart monatlich 100 bis 250 Euro. 11% können sogar mehr als 500 Euro pro Monat sparen.

Drei Viertel haben kein konkretes Sparziel

Bemerkenswert ist laut Union Investment, dass die regelmäßigen Sparer häufig kein konkretes Sparziel haben: Drei von vier Befragten geben an, dass sie ohne ein bestimmtes Vorhaben Geld beiseitelegen. Nur jeder Vierte spart mit einem genauen Ziel vor Augen, zwei Drittel davon für die Altersvorsorge. Je etwa die Hälfte spart für Notfallrücklagen oder größere Anschaffungen. Jeweils etwa vier von zehn Befragten wollen für Kinder und Enkel oder die eigene Unabhängigkeit sparen. (mh)