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2. Februar 2022
Deutsche Privatanleger halten knapp 150 Mrd. Euro in ETFs
Deutsche Privatanleger halten knapp 150 Mrd. Euro in ETFs

Deutsche Privatanleger halten knapp 150 Mrd. Euro in ETFs

Die ING hat das in ETFs gehaltene Vermögen der deutschen Privatanleger näher untersucht. Demnach besitzen die Deutschen knapp 150 Mrd. Euro in ETFs. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf Depots bei Direktbanken. Gefragt sind fast ausschließlich aktienbasierte ETFs.

Die größte Direktbank Deutschlands, die ING, hat gemeinsam mit Barkow Consulting untersucht, wie es um den ETF-Boom in Deutschland steht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Siegeszug der börsengehandelten Indexfonds ungebrochen ist. Mit Stand Ende 2021 hielten die deutschen Privatanleger demnach ETF-Anteile im Wert von knapp 150 Mrd. Euro. 2020 waren es nur 100 Mrd. Euro. Wobei die gute Kursentwicklung im Börsenjahr 2021 einen großen Teil dieses Zuwachses bereits erklären dürfte.

81 Mrd. Euro an ETF-Anteilen bei Direktbanken

Doch die von der ING in Auftrag gegebene Studie fördert noch weitere Informationen zutage. Demnach liegt aktuell mehr als die Hälfte dieses ETF-Vermögens der Privatanleger bei Direktbanken (81 Mrd. Euro). Andere Banken und Neobroker verwalten gemeinsam 54 Mrd. Euro. 13 Mrd. Euro wiederum entfallen mit Stand Ende 2021 auf Robo-Advisor. Lediglich 1 Mrd. Euro an ETF-Vermögen wird von Lebensversicherern und Sonstigen verwaltet.

93% des ETF-Vermögens in Aktien-ETFs

Des Weiteren kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass der Löwenanteil des Vermögens, das insgesamt in ETFs investiert wurde, in aktienbasierte ETFs fließt. Das trifft jedoch nicht nur auf das Vermögen der Privatanleger zu. Auch institutionelle Investoren legen überwiegend in Aktien-ETFs an. Das Gesamtvolumen, das Stand Ende 2021 in Deutschland in ETFs investiert war, entfällt zu 93% auf aktienbasierte ETFs.

Europaweit 1,4 Bio. Euro in ETFs

Die Entwicklung in Deutschland passt damit in das europäische Gesamtbild. Europaweit hat sich das ETF-Volumen seit Ende 2014 auf aktuell rund 1,4 Bio. Euro mehr als vervierfacht. Bereits Ende Oktober 2021 hatte sich bei den Mittelzuflüssen institutioneller und privater Anleger in ETFs mit 167 Mrd. Euro ein neuer Rekordwert abgezeichnet.

Niedrigzinsen befeuern den Markt

Die ING geht davon aus, dass die gestiegene Nachfrage nach ETFs der Suche nach Anlagealternativen im Niedrigzinsumfeld geschuldet ist.

West-Ost-Gefälle bei ETF-Interesse

Auffällig bleibt ein klares West-Ost-Gefälle bei den Suchanfragen nach dem Begriff „ETFs“ bei Google. Die ostdeutschen Bundesländer suchen deutlich weniger häufig nach börsengehandelten Indexfonds als die westdeutschen, ergab die ING-Studie. Besonders groß ist das Interesse an ETFs, wenn man die Suchanfragen auf einzelne Städte herunterbricht, in Augsburg, München und Münster. (tku)

Bild: © Aleksandra Gigowska – stock.adobe.com