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16. September 2021
Deutsche werden gegenüber Aktien zunehmend offener

Deutsche werden gegenüber Aktien zunehmend offener

Aktien haben es bei den Deutschen traditionell schwer. Zuletzt ist der Anteil der Aktienbesitzer aber erneut gestiegen. Zudem schwinden die Ängste und Vorurteile. Das zeigt eine repräsentative Studie der Aktien pro Aktie.

Die Deutschen freunden sich allmählich mit Aktien an. Der Anteil der Aktienbesitzer wächst seit Jahren und liegt nun bei 36%. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist der Anteil sogar um zwölf Prozentpunkte gestiegen. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Aktienkultur in Deutschland“, für die im Juli und August 2021 insgesamt 2.000 Deutsche ab 18 Jahren online befragt wurden.

Girokonto und Sparbuch verlieren an Attraktivität

Allerdings legen die Deutschen ihr Geld immer noch am liebsten auf ihr Girokonto (69%) oder ihr Sparbuch (33%). Allerdings verlieren diese beiden klassischen Anlagen beständig an Attraktivität. Im Vergleich zur Studie aus dem Vorjahr sind es jeweils minus vier Prozentpunkte. 2019 waren es beim Girokonto noch 78%, beim Sparbuch 41%.

So sieht der typische Aktienbesitzer aus

Der typische deutsche Aktienbesitzer ist ein Mann mittleren Alters. Der Befragung zufolge haben 45% der Männer, aber nur 27% der Frauen Aktien im Depot. Vor allem bei den 35– bis 44-Jährigen ist der Aktionärsanteil deutlich angestiegen. Dort liegt er mit 44% am höchsten von allen Altersgruppen. Wer in Wertpapiere investiert, verlässt sich oft auf die Expertise der professionellen Fondsmanager. 18% der Deutschen besitzen Aktienfonds, 16% Wertpapiersparpläne und 14% Einzelaktien. ETFs sind noch nicht ganz so populär. 11% der Deutschen nutzen die passiven Investments mittlerweile als Geldanlage.

Verbesserter Ruf

Im Lauf der vergangenen Jahre hat sich insbesondere auch der Ruf von Aktien verbessert. So sehen sie 35% der Deutschen als gute Geldanlage. Im Vorjahr waren es 34%, 2018 nur 29%. Nur noch 9% halten sie für Zockerpapiere, nach 10% im Vorjahr und 12% im Jahr 2018. 2014 sahen sogar noch 18% der Befragten, in Aktien vor allem ein Spielzeug für Zocker sahen. Ängste werden derweil Stück für Stück abgebaut. Im vergangenen Jahr hatte noch gut ein Viertel der Befragten ohne Aktien Angst, bei einem Aktienkauf Geld zu verlieren. In diesem Jahr war es nur noch gut ein Fünftel. Befürchtungen, die falschen Aktien zu kaufen, hatten nur noch 17% statt 20%.

Corona-Pandemie hinterlässt Spuren

Sorgen bereitet allerdings nach wie vor die Corona-Pandemie. 14% der Befragten hatten auf Grund von Einkommenseinbußen in der Corona-Krise schlicht kein Geld übrig für den Einstieg in den Aktienmarkt. 13% haben Bedenken, dass die Renditen krisenbedingt sinken, 14% sind verunsichert angesichts der Wirtschaftskrise und der möglichen Folgen für die Aktienmärkte. Allerdings hellt sich der Ausblick für die Deutschen auf: Im vergangenen Jahr waren es noch 22%, die auf Grund von Corona-Sorgen auf ein Aktieninvestment verzichteten. 60% der Deutschen, die bisher noch keine Wertpapiere besitzen, können sich eine entsprechende Investition aber grundsätzlich vorstellen. (mh)

Der Berichtsband mit sämtlichen Ergebnissen der Studie steht unter www.aktion-pro-aktie.de zum Download zur Verfügung.

Bild: © studio v-zwoelf – stock.adobe.com