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27. April 2021
Deutsche Wohnimmobilien präsentieren sich weiter krisenfest

Deutsche Wohnimmobilien präsentieren sich weiter krisenfest

Die Preise für Wohnimmobilien sind im ersten Quartal 2021 weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stand ein Plus im zweistelligen Prozentbereich zu Buche. Das zeigt eine Auswertung von Hüttig & Rompf. Dennoch sei Wohneigentum weiter so erschwinglich wie selten zuvor.

Der Markt für Wohnimmobilien bleibt krisenresistent. Fundamentale Faktoren wie anhaltende Niedrigzinspolitik und ein konsistenter Nachfrageüberhang sorgen für weiterhin steigende Immobilienpreise – trotz Wirtschaftseinbruch und Pandemiesorgen. Das ergab eine aktuelle Auswertung von Marktdaten des Immobilienfinanzierungsberaters Hüttig & Rompf.

Immobilienpreise steigen deutlich stärker als die Einkommen

In absoluten Zahlen beliefen sich die durchschnittlichen Kaufpreise im ersten Quartal 2021 für Eigennutzer auf 543.700 Euro und für Kapitalanleger auf 371.400 Euro. Dies entspricht einem Anstieg der Kaufpreise um rund 12,0% bzw. 14,5% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dieser Entwicklung steht eine Steigerung der durchschnittlichen Gesamthaushaltseinkommen von lediglich 4% gegenüber.

So erschwinglich wie selten zuvor

Trotz allem ist Wohneigentum laut Hüttig & Rompf aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und den damit einhergehenden geringeren Finanzierungskosten für viele Interessenten so erschwinglich wie selten zuvor. In diesem Zuge ist auch eine stetige Verringerung des prozentualen Eigenkapitalanteils zu beobachten, der im vorangegangenen Quartal für Eigennutzer lediglich 19,5% und für Kapitalanleger 20,5% betrug. In absoluten Zahlen verzeichnete das durchschnittlich eingebrachte Eigenkapital zwar einen starken Anstieg von 7,5% bei Eigennutzern und 8% bei Kapitalanleger. Dieser wurde jedoch durch die höheren Kaufpreise deutlich überkompensiert.

Aufgewendete Eigenmittel weiter im empfohlenen Bereich

Insgesamt betrachtet befinde sich der Anteil der aufgewendeten Eigenmittel jedoch noch im empfohlenen Bereich. Ebenfalls beachtenswert ist die Entwicklung der Tilgungssätze. Während Kapitalanleger im ersten Quartal 2020 auf einen durchschnittlichen Tilgungssatz von 3,5% kamen, betrug dieser im abgelaufenen Quartal knapp unter 3%. Für Kapitalanleger ist die Höhe der Tilgung laut Hüttig & Rompf jedoch weniger entscheidend, da die Kreditkosten steuerlich geltend gemacht werden können. Für Eigennutzer verblieb der durchschnittliche Tilgungssatz trotz der gestiegenen Kaufpreise konstant bei rund 3%.

Einfamilienhäuser bleiben am gefragtesten

Auch im ersten Quartal 2021 waren Einfamilienhäuser die gefragteste Wohnform für Eigennutzer (32%), gefolgt von Eigentumswohnungen (27,5%). Bei den Kapitalanlegern sind traditionell Eigentumswohnungen der klare Spitzenreiter. Ein Trend, der sich mit einer Steigung von 72% auf 75,5% weiter verstärkte. Der Einfluss der Pandemie macht sich auch dahingehend bemerkbar, dass Eigennutzer mehr Wert auf eine ausreichende Wohnfläche legen, die durchschnittlich um 2,5 auf 138,5 m2 anstieg. Im Gegensatz dazu nahm die durchschnittlich erworbene Wohnfläche von Kapitalanlegern um 19 auf 93 m2 ab. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass Anleger mit kleineren Objekten tendenziell höhere Renditeaussichten haben – gerade in Zeiten steigender Immobilienpreise.

Sehr attraktive Gemengelage

Die Einstände für Baufinanzierungen sind seit Anfang des Jahres zwar um durchschnittlich 0,2% bis 0,35% gestiegen, je nach Zinsbindungsdauer. Gründe hierfür sind Befürchtungen im Markt, dass die Inflationsraten und in der Folge die Refinanzierungskosten für Immobilienfinanzierungen signifikant steigen könnten. „Dies ändert jedoch nichts daran, dass wir es mit einer für potenzielle Immobilienkäufer sehr attraktiven Gemengelage zu tun haben“, meint Ditmar Rompf, Vorstandsvorsitzender der Hüttig & Rompf AG, der weiter dazu rät, dass sich Kreditnehmer die günstigen Konditionen für eine möglichst lange Zeit sichern. (mh)

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