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29. Oktober 2020
Digitalisierung und Corona: Vom goldenen Zeitalter der Versicherungswirtschaft

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Digitalisierung und Corona: Vom goldenen Zeitalter der Versicherungswirtschaft

BSV und das Vertrauensverhältnis

Im Anschluss an diese Eröffnung sprach Moderator Surminski das Vertrauensverhältnis zur Versicherungsbranche an, dass durch die aktuellen Entwicklungen rund um die Betriebsschließungsversicherung in den Fokus geraten ist. Laut Nils Reich sei es wichtig gewesen, dass die Versicherungsbranche im Rahmen dieser immensen, existenziellen Herausforderungen mit vielen Hilfsmaßnahmen habe aufwarten und individuell auf Kundenbedürfnisse habe eingehen können. Noch nie zuvor habe er so viele positive Kundenrückmeldungen bekommen, so Reich. Dennoch stehe die Reputation unter Druck, die BSV-Diskussion sorge für Unsicherheit. Allerdings würden hier auch viele unterschiedliche Dinge über einen Kamm geschert. Letzteres bestätigte auch Rainer M. Jacobus mit Blick auf die Politik: In der Außenwirkung der Versicherungswirtschaft unterschieden die Politiker nicht zwischen den einzelnen Versicherungssparten und vielleicht seien einzelne Bedingungswerke ja auch unbewusst relativ unklar formuliert worden. Die Versicherer täten gut daran, ihre BSV-Verträge upzudaten und soweit wie möglich an die aktuelle Situation anzupassen, meinten jedenfalls sowohl Jacobus als auch Reich. Allerdings könne aber auch nicht verlangt werden, dass die BSV eine Pandemiesituation auflöse.

Man könne den Maklern und Kunden Unterstützung anbieten, aber keine Pandemie generell absichern, bekräftigte auch Patrick Dahmen, der die Makler ermutigte, zur Orientierung das Verhalten der einzelnen Versicherer in den Anfangsmonaten der Corona-Krise zu betrachten und als Richtschnur heranzuziehen.

Versicherungswirtschaft mit Volkswirtschaft eng verknüpft

Konkret nach der Zukunft, sprich nach dem Jahr 2021 gefragt, betonte Andreas Wimmer, dass die Versicherungswirtschaft letztendlich immer an der Volkswirtschaft hänge und dass man daher zunächst einmal das 4. Quartal 2020 abwarten müsse. Rainer M. Jacobus bekräftigte, dass diese größte Rezession seit dem zweiten Weltkrieg nicht spurlos an der Volkswirtschaft vorbei gehen werde und dass drei bis vier schwierige Jahre bevorstünden. In dieser Situation lägen aber genauso viele Chancen wie Risiken. Denn sowohl Wimmer als auch Jacobus und Dahmen wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Kunden gerade jetzt erlebt hätten, wie wichtig die persönliche Absicherung sei und dementsprechend ihr Bedürfnis nach richtiger und guter Absicherung enorm angestiegen sei. Wenn die Branche hier ihre Stärken ausspiele und verlässliche, leistungsstarke Lösungen liefern könne, dann gebe es eine positive Perspektive für das Lebengeschäft, so Dahmen. Und Reich ergänzte, dass man, wenn man gemeinsam mit den Vertriebspartnern die richtigen Kundenkontakte habe, auch in der Sachversicherung große Potenziale lägen.