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9. Februar 2023
DISQ: So lautet das Testurteil über Rechtsschutzversicherer
Concept of legal insurance with paper shield protected by hand of insurer; multiple exposure

DISQ: So lautet das Testurteil über Rechtsschutzversicherer

Das Deutsche Institut für Service-Qualität hat in einem aktuellen Test Rechtsschutzversicherer unter die Lupe genommen. Dazu wurden sowohl die Leistung als auch die Kosten von Basis- und Premiumtarifen analysiert und in einem Gesamtranking zusammengefasst. Welche Rechtsschutzversicherer konnten die Tester überzeugen?

Eine Rechtsschutzversicherung sichert Versicherten den Zugang zum Recht. Damit erfüllt die Police eine wichtige gesellschaftliche Teilhabefunktion. Denn in allen Lebenslagen kann es zum Streit kommen. Und gegen Anwalts- und Gerichtskosten hilft eine Rechtsschutzversicherung. Allerdings bestehen Rechtsschutzversicherungen meist aus einzelnen Bausteinen. Und der Kunde wählt dann nur diejenigen Bereiche aus, die er absichern lassen möchte. Besonders beliebt sind dabei Kombiprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz. Doch genügt hier ein günstiger Tarif, oder ist ein großer Leistungsumfang wichtiger? Wenn die Kundschaft daher demnächst eine Beratung rund um eine Rechtsschutzpolice wünscht, kann für Versicherungsmakler der Blick in das aktuelle Rechtsschutz-Ranking des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) nicht schaden.

Test unterscheidet zwischen Leistungs- und Kostenanalyse

Dazu hat das DISQ im Auftrag des Nachrichtensenders ntv die Kombinationsprodukte von insgesamt 13 Rechtsschutzversicherern unter die Lupe genommen. Untersuchungsgegenstand waren auf Basis von drei Kundenprofilen (Single, Paar, Familie) die angebotenen Kombinationsprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz – und zwar sowohl günstige Basis-Tarife wie auch leistungsstarke Premium-Tarife. Die Erhebung der Daten erfolgte mittels offizieller Unternehmensanfragen an 25 große Rechtsschutzversicherer. Zwölf Unternehmen gaben laut DISQ-Pressemitteilung keine Auskunft und sind deshalb im Test unberücksichtigt geblieben.

Bei der Leistungsanalyse liegt KS/AUXILIA an der Spitze

Die Leistungsanalyse der einzelnen Rechtsschutzversicherer umfasst die Ermittlung und Bewertung der Leistungen (produktspezifische Leistungen, allgemeine Tarifmerkmale, Vertragsbedingungen und Versicherungsumfang) von Basis-und Premium-Produkten. Während spezielle Leistungen im Privat-, Berufs- und Verkehrsbereich in der Leistungsanalyse mit 50% gwichtet wurden, floss die Bewertung von allgemeinen Leistungs- und Tarifmerkmalen zu je 25% in das Teilrating ein. Punktemäßig liegt mit einem „sehr gut“ KS/AUXILIA (95,3 Punkte von maximal erreichbaren 100 Punkten) an der Spitze, gefolgt von ÖRAG (91,4 Punkte) und Roland Rechtsschutz (89,2 Punkte). Vier weitere Versicherer erzielten ebenfalls die Note „sehr gut“. Sechs Versicherer erhielten die Note „gut“.

Kostenanalyse identifiziert große Sparpotenziale

Die Kostenanalyse wiederum basiert auf den Beitragshöhen (Tarifkosten/Jahresprämien) der Basis-und Premium-Produkte der Rechtsschutzversicherer. Diese Bewertungskriterien wurden dabei wie folgt gewichtet:

  • Kombiprodukt Basis-Tarife ohne Selbstbehalt (25%),
  • Kombiprodukt Basis-Tarife mit 150 Euro Selbstbehalt (25%),
  • Kombiprodukt Premium-Tarife ohne Selbstbehalt (25%) und
  • Kombiprodukt Premium-Tarife mit 150 Euro Selbstbehalt (25%).

Der Spitzenplatz bei der Kostenanalyse geht an WGV („sehr gut“), gefolgt von KS/AUXILIA („sehr gut“) und ALLRECHT („sehr gut“). Auch die Itzehoer, DEURAG und Roland Rechtsschutz erreichten ein „sehr gut“. Debeka schnitt mit einem „befriedigend“und ÖRAG mit „ausreichend“ ab. „Sowohl bei den Basis- als auch den leistungsstarken Premium-Kombiprodukten kann bei der Wahl des günstigsten anstelle des teuersten Tarifes erheblich gespart werden“, kommentieren die Tester. Je nach Versicherungsnehmer-Profil liege das Sparpotenzial bei den Basis-Tarifen bei bis zu 55%, bei den Premium-Tarifen sogar bei maximal 57,1%. Interessant auch laut DISQ: Die jeweils günstigste Versicherung ohne Selbstbehalt ist kostengünstiger als die meisten Tarife mit 150 Euro Selbstbeteiligung – im Basis- wie auch Premium-Segment.

Im Gesamtranking gewinnt KS/AUXILIA

Im Gesamtrating wurde die Kostenanalyse mit 40%, die Leistungsanalyse mit 60% berücksichtigt. Und Testsieger ist KS/AUXILIA mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“ und 96,0 Punkten von maximal erreichbaren 100 Punkten. Der Versicherer überzeugt laut DISQ mit den leistungsstärksten Kombitarifen aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz im Basis- wie auch Premiumbereich. Sowohl bei den speziellen Leistungen als auch den Vertragsbedingungen und dem Versicherungsumfang schneidet das Unternehmen am besten ab. Auch die vergleichsweise niedrigen Prämien der Selbstbehalt-Tarife tragen zum Gesamtsieg bei. Ein Produkt ohne Selbstbeteiligung hat der Versicherer zum Testzeitpunkt allerdings nicht angeboten, schreibt DISQ in der Pressemitteilung. Auf Platz zwei positioniert sich WGV (91,2 Punkte). Im Rahmen der Leistungs- und Kostenanalyse erzielt das Unternehmen jeweils sehr gute Ergebnisse. Insbesondere die im Test besten allgemeinen Leistungs- und Tarifmerkmale sowie die in allen untersuchten Fällen niedrigsten Kosten der Basis- und Premium-Tarife mit 150 Euro Selbstbehalt überzeugen. Produkte ohne Selbstbeteiligung zählen aber auch bei der WGV nicht zum Portfolio. Rang drei belegt Roland Rechtsschutz mit 87,1 Punkten. Ausschlaggebend für das positive Abschneiden sind laut DISQ vor allem die sehr umfangreichen Leistungen der Basis- und Premium-Produkte, die im Test am drittbesten abschneiden. Unter dem Kostenaspekt punktet der Versicherer mit seinem Basis-Tarif mit Selbstbehalt.

Branche konnte sich im Vergleich zur Vorstudie verbessern

Mit ALLRECHT (Platz 4) und Itzehoer (Platz 5) sicherten sich noch zwei weitere Versicherer im Gesamtranking das Qualitätsurteil „sehr gut“. Weitere Anbieter im Test (alphabetisch): ARAG, BGV Badische Versicherung, Debeka, DEURAG, DMB Rechtsschutz, ERGO, ÖRAG und VGH. Sowohl in der Leistungs- als auch in der Kostenanalyse überzeugten die Anbieter laut DISQ und erreichten mit durchschnittlich 81,2 Punkten insgesamt ein sehr gutes Qualitätsurteil. „Gegenüber der Vorstudie 2021 („gut“ mit 78,2 Punkten) kann sich die Branche damit verbessern“, lautet das abschließende Fazit. (as)

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