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30. September 2021
Don’t stop the music: Ausfallrisiko für Events profitabel versichern

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Don’t stop the music: Ausfallrisiko für Events profitabel versichern

Ausfallversicherungen für Veranstaltungen sind nur die Spitze des Eisbergs

Die Zukunft dieses Versicherungsmarktes ist ein großes Fragezeichen. Preis und Relevanz werden zu wichtigen Parametern, und wenn Versicherer die Antwort nicht parat haben, werden andere Kapitalquellen diese Lücke bald füllen.

Dies betrifft aber noch eine wesentlich breitere Thematik: Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig Versicherungen für Gesellschaft und Wirtschaft im Allgemeinen sind. Vieles, was für den durchschnittlichen Verbraucher selbstverständlich ist, beruht auf einem Versicherungsschutz. Wenn dieser wegfällt, sind die Folgen erheblich.

Auch wenn die Eventbranche vielleicht nur einen kleinen Teil des Versicherungsmarktes ausmacht, steht die Versicherungsbranche insgesamt jedoch vor ähnlichen Herausforderungen. Weltweit gibt es immer komplexere Risiken, von denen viele nicht in die traditionellen Geschäftsmodelle der Versicherer passen – beispielsweise Cyber- oder Reputationsrisiken. Wenn die Versicherungsbranche keine Lösungen findet, wird ihre Relevanz in der modernen Wirtschaft infrage gestellt werden.

Die aktuelle Herausforderung im Veranstaltungsbereich ist deshalb nur die Spitze des Eisbergs – darunter liegt ein viel größeres Problem. Die Branche muss proaktiv an einer Lösung mitwirken, denn es gibt kein Patentrezept. Gefordert sind Kreativität, der Zusammenschluss mit verschiedenen Interessenvertretern und der Einsatz neuer Technologien, um Kapital künftig sinnvoll in diesem Bereich einsetzen zu können.

Mit am Tisch sitzen

Doch wie sieht so ein proaktives Handeln aus? Zunächst ist die Zusammenarbeit mit Regierungen und lokalen Behörden entscheidend. Die Deckung pandemiebedingter Schäden bei Großereignissen wird voraussichtlich eine öffentlich-private Lösung erfordern. Auch Angel Gurría, Generalsekretär der Organisation for Economic Co-Operation and Development (OECD) rief die Versicherungsbranche deshalb kürzlich zu proaktiverem Handeln auf. „Wir benötigen dringend die Unterstützung der Versicherungsbranche, um Tools zu entwickeln und Expertise aufzubauen. Das wird uns dabei unterstützen, künftige pandemiebedingte Risiken besser zu steuern und gleichzeitig die Anforderungen an finanzielle Unterstützung durch den Staat zu minimieren“, sagt Gurría.

Eine Lösung zu finden, wird kompliziert und langwierig, aber die Branche muss sicherstellen, mit am Tisch zu sitzen, damit das „private“ Element der Partnerschaft funktioniert und die Versicherungsbilanzen effektiv genutzt werden können.

Zusätzlich sind Investitionen in agile Technologien erforderlich. Damit kann die Versicherungsbranche erschwingliche und relevante Lösungen anbieten. In einer Welt nach der Pandemie werden Versicherer die Versicherten noch genauer unter die Lupe nehmen und sich stärker auf das Gesamtrisiko konzentrieren müssen, das bis vor Kurzem im Veranstaltungsbereich kaum Beachtung fand.

Dank bemerkenswerter Fortschritte bei Cloud-Technologien und Modellierungsansätzen, die relevante Daten effizient erfassen, ist dies nun in großem Umfang möglich. Mit dieser Kombination wird „kontinuierliches Underwriting“ in der Versicherungsbranche möglich: Innerhalb weniger Minuten kann eine Fülle detaillierter Daten auf Abruf bereitgestellt werden. Zudem können Underwriter Risiken über den gesamten Lebenszyklus einer Police verfolgen.

In Kooperation mit EventAssec bietet Hiscox seit letztem Jahr eine Spezialversicherung für Risiken von digitalen Veranstaltungen in Deutschland an. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein hochanalytischer Ansatz Innovationen in einem schwierigen Markt freisetzen kann. Es dient auch als Warnung für Mainstream-Versicherer, wie schnell agilere Akteure Marktlücken füllen können.

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Ein Artikel von
Paul Mang