AssCompact suche
Home
Management & Wissen
3. September 2020
Durchhaltevermögen, Transparenz, Neugier

3 / 3

Durchhaltevermögen, Transparenz, Neugier

Was tun Sie und ihre Co-Geschäftsführerin Jutta Schnieders dafür,
dass sich Ihr Unternehmen cyclos als Marke etabliert?

Zunächst einmal: gute Arbeit leisten! (lacht) Und natürlich beherzigen wir das, was wir unseren Kunden raten, auch für unsere eigene Marktpräsenz. So haben wir selbst mit großer Hingabe den Markenkern von cyclos erarbeitet – und wir überprüfen ihn immer wieder. Eine Konsequenz daraus ist zum Beispiel, dass wir das Signet der Agentur – lange Zeit „cyclos design“ – vor geraumer Zeit auf „cyclos“ verkürzt haben. Denn unsere Kernkompetenz beschränkt sich schon lange nicht mehr auf Design im weitesten Sinne. Vielmehr ist die Markenentwicklung zu unserer zentralen Kompetenz geworden, die zwar sämtliche Designprozesse einbezieht, sich aber eben nicht mehr darauf beschränkt. Dies bringt auch unser Claim „empowering brands“ zum Ausdruck. Letztendlich sind wir selbst ein Beweis dafür, wie erfolgreich ein Unternehmen – in unserem Falle eine Corporate-Agentur – durch gezielte Markenführung werden kann. Als Designer-Duo gestartet, beschäftigen wir inzwischen rund 30 feste und bei Bedarf weitere freie Mitarbeiter*innen. cyclos wurde bereits mehrfach mit den renommierten Design-Awards „reddot“ und „iF“ ausgezeichnet. Im Ranking der rund 10.000 Corporate-Agenturen in Deutschland hat cyclos in den letzten 8 Jahren immer einen Platz in den Top 25 errungen. Ohne ein konsequentes Markenbild hätten wir das nicht erreicht.

In Ihrem auch personell wachsenden Unternehmen müssen Sie Mitarbeiter führen. Was haben Sie bisher über Mitarbeiterführung gelernt und was müssen Sie vielleicht noch lernen?

Als wir mit cyclos starteten, das erinnere ich gut, neigte ich dazu, in kreativen Teamprozessen meine persönliche Auffassung durchzusetzen. Denn ich trug ja die Verantwortung für den Erfolg unserer Arbeit und hätte auch für eventuelle Misserfolge geradestehen müssen. Inzwischen weiß ich demokratische Entscheidungsprozesse sehr zu schätzen. Und den Instinkt und die Erfahrung unserer Mitarbeiterinnen sowieso – das war aber schon immer so.

Eine aktuelle Herausforderung für mich ist, das wachsende Bedürfnis unserer Teammitglieder nach individuell bestimmter, vielleicht auch verkürzter Arbeitszeit zu managen. In unsere Agentur arbeiten wir oft unter enormem Zeitdruck. Da ist es oft schwierig, die Wünsche des Einzelnen für die persönliche Work-Life-Balance zu berücksichtigen.

Herr Seepe, Sie sind Designer und haben bereits zahlreiche Preise als Designer gewonnen. Gibt es jemanden, den Sie für seine Arbeit bewundern? Und wenn ja, was begeistert Sie daran?

Ein Macher, den ich immer sehr bewundert habe, ist Steve Jobs, der Apple Gründer. Er hatte einen genialen Spürsinn für die Bedürfnisse der Menschen und konnte sie visionär in lebensnahe, bedienerfreundliche Technologie umsetzen. Mit einer beispielhaften Konsequenz in der Ausrichtung der Marke hat er Apple zu einem Giganten in unserer heutigen Welt gemacht. Die Ideen von Steve Jobs haben unsere Welt nachhaltig verändert – was für eine Lebensleistung!

Zum Abschluss: Sakko oder Lederjacke?

Beides! Lederjacke für das Cabrio, im Business das Sakko. Aber zum Glück bin ich ja Designer – da reicht oft ein schwarzes Hemd fürs Meeting.

Bild: © Frank Seepe

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2020 und in unserem ePaper.