Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte erweisen sich als relativ immun gegen wirtschaftliche Abschwünge, was ausgewählte Einzelhandelsimmobilien mit Lebensmittelanker weiterhin attraktiv für Investoren macht. Das ist das Ergebnis des jüngsten Diskussionspapiers des internationalen Immobilien-Investmentmanagers Savills Investment Management (Savills IM) zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Einzelhandelsimmobilienmarkt.
Einzelhandel in Existenzangst
Der Einzelhandel leidet laut Savills IM in der Breite zwar stark unter der Corona-Krise, weil Einkäufe zunehmend ins Internet verlagert werden. Davon seien vor allem Mode-, Haushaltswaren- und Elektronikhändler sowie große Kaufhäuser betroffen. Sie müssten in Krisenzeiten um ihre Existenz bangen. Einzig der Lebensmittelhandel hat kaum mit Absatzproblemen zu kämpfen, denn das Segment ist weniger anfällig für Krisen und Verschiebungen in Richtung Onlinehandel.
Lebensmittelhandel trotzt der Krise
Die Robustheit des Segments zeigt sich auch in der aktuellen Krise. Während vielen Einzelhandelssegmenten wegen der erzwungenen Schließungen die Umsätze komplett wegbrachen, verzeichnete der Lebensmittelhandel teilweise sogar Umsatzwachstum. So sind selbst während der COVID-19-Hochphase die meisten Lebensmittelhändler weiterhin ihren Mietzahlungen nachgekommen.
Weiterhin attraktive Renditen
Die Renditen von Supermärkten und Fachmarktzentren mit Lebensmittelanker sind im Vergleich zu Renditen in anderen Einzelhandelssegmenten wie auch Staatsanleihen weiter attraktiv. Obwohl die Spitzenrenditen immer noch nahe ihrer Rekordtiefststände liegen, beträgt die durchschnittliche gesamteuropäische Rendite für erstklassige Supermärkte derzeit 5,45%. Damit liegt sie mehr als 500 Basispunkte über den Renditen zehnjähriger europäischer Staatsanleihen.
Dennoch auf die Details achten
Doch auch Lebensmitteleinzelhändler benötigen den Experten von Savills IM zufolge verstärkt Strategien, um im zunehmenden Wettbewerb mit Onlineformaten und dem Rest der Branche zu bestehen. Im Zentrum stehen dabei die Straffung der Filialnetze hin zu wohnortnahen Geschäften, eine Verbesserung des Einkaufserlebnisses durch mehr Erlebnis- und Genussbereiche, die Optimierung der Ladentechnik, die Entwicklung von Omnichannel-Strategien und eine Sortimentsanpassung hin zu an Markenartikeln, Bio-Lebensmitteln aber auch preisgünstigen Eigenmarken. Diese Trends sollten laut Savills IM auch Investoren berücksichtigen. (mh)
Bild: © Heorshe – stock.adobe.com
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