Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) haben die Behörden hierzulande im September 2022 für den Bau von 27.449 Wohnungen grünes Licht gegeben. Das sind 9,1% oder 2.742 Baugenehmigungen weniger als im September 2021. Das ist der fünfte Rückgang in Folge, im August waren es sogar 9,4% weniger.
Wie die Statistiker weiter mitteilen, wurden von Januar bis September 2022 insgesamt 272.054 Wohnungen genehmigt – 3,7% oder 10.366 weniger als im Vorjahreszeitraum. In den Auswertungen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
Deutlicher Rückgang bei Einfamilienhäusern
In neu zu errichtenden Wohngebäuden erhielten von Januar bis September 2022 insgesamt 234.848 Wohnungen für den Bau grünes Licht. Das bedeutet 3,7% oder 9.042 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei verringerte sich die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 15,4%. Laut Statistischem Bundesamt sei hier allerdings der Basiseffekt infolge des Auslaufens des Baukindergeldes im Vorjahr zu berücksichtigen: Familien konnten die staatliche Fördermaßnahme beantragen, wenn sie bis Ende März 2021 eine Baugenehmigung für selbst genutztes Wohneigentum vorliegen hatten. Das Baukindergeld habe dazu beigetragen, dass von Januar bis März 2021 fast 7.400 Einfamilienhäuser mehr genehmigt worden waren als in den ersten drei Monaten des Jahres 2022.
Bei den Zweifamilienhäusern nahm die Zahl genehmigter Wohnungen von Januar bis September 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,5% ab auf 23.124 Wohnungen. Bei den Mehrfamilienhäusern legte die Zahl der genehmigten Wohnungen um 3,7% zu, also um 5.142 auf 145.191 Wohnungen.
Die aktuellen Zahlen bedeuten einen erneuten Rückschlag für die Bundesregierung, die sich das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr gesetzt hatte. (tk)
Bild: © ABCDstock – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
