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14. August 2023
ETFs: „Aktuell befinden wir uns in einer Zeitenwende“

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ETFs: „Aktuell befinden wir uns in einer Zeitenwende“

Exchange Traded Funds – passiv gemanagte börsengehandelte Fonds – sind seit Jahren im großen Aufwind. Gerade bei jüngeren Menschen sorgen ETFs für mehr Interesse und Zulauf am Kapitalmarkt. Woran das liegt, welche ETFs besonders gefragt sind und viele andere Fragen beantwortet David Wenicker vom Vermögensverwalter BlackRock im Interview.

Gerade Neobrokern wird häufiger unterstellt, dass Sie zum „Zocken“ verleiten. Ist das gerade vor dem Hintergrund jüngerer Anleger kritisch zu betrachten?

Wir haben eine andere Erfahrung gemacht. Neobroker haben viel Innovation in den Markt gebracht und dazu beigetragen, die Einstiegsbarrieren in die Welt des Investierens kontinuierlich zu verringern und gleichzeitig die Nutzererfahrung zu verbessern. Unsere Beobachtung ist, dass viele ETF-Kunden der Neobroker vor allem langfristig investieren. Hierzu gehören auch die zahlreichen ETF-Sparpläne, die über Neobroker abgeschlossen werden. Diese Sparpläne sind effiziente, kostengünstige Instrumente für den schrittweisen Vermögensaufbau mit geringen Mindestanlagebeträgen. Die beliebtesten Engagements in ETF-Sparplänen sind tendenziell breit gestreute ETFs, z. B. solche, die sich am MSCI World orientieren, und weniger ETFs mit konzentrierten oder risikoreichen Strategien. Dies deutet darauf hin, dass Anleger, die Neobroker nutzen, sich verhalten, wie es langfristige Anleger tun sollten.

Am Schluss kommt es auf die Performance an. Aktive Fonds können besser streuen und eine höhere Risikoabsicherung leisten. Ist das ein Argument gegen ETFs, die ja durchaus auch Risiken unterliegen?

ETFs und aktiv gemanagte Fonds schließen sich ja nicht aus. Beide haben ihre Daseinsberechtigung und werden von vielen Investoren, privaten und institutionellen, im Portfoliokontext gleichermaßen eingesetzt. Interessanterweise beobachten wir, dass die Zuflüsse in ETFs vor allem dann zunehmen, wenn es an den Märkten volatil wird und das Risiko zunimmt. Anleger setzen gerade in diesen Phasen auf die Vorteile von ETFs.

Welche Produkte sind bei Ihnen derzeit am meisten gefragt?

Bei den ETF-Sparplänen in Deutschland ist der MSCI World weiterhin das beliebteste Engagement. Auf europäischer Ebene waren die ausgeprägtesten Trends in diesem Jahr, dass Anleger Staatsanleihen mit kürzerer Laufzeit und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating kauften.

Spielen dabei auch Vermittler wie 34f-ler oder auch Versicherungsmakler eine Rolle?

Das Interesse von Vermittlern an ETFs hat zugenommen. Das Vertriebsmodell vieler Vermittler, das ja auf Ausgabeaufschlägen und Provisionen von aktiven Fonds beruht, erlaubt jedoch immer noch keinen Einsatz von ETFs. Es gibt schlichtweg wenig Anreiz, diese anzubieten. In der Versicherungswelt sehen wir, dass viele kapitalmarktgebundene Versicherungspolicen immer stärker auch auf ETFs basieren.

Haben Themen- bzw. Branchen-ETFs überhaupt Platz im Portfolio? Es wird immer breite Streuung und Diversifikation gepredigt.

Mit thematischen ETFs können Anleger in Bereiche investieren, die sich heutzutage in einem starken Wandel befinden. Sie bieten Zugang zu Trends wie saubere Energie oder zunehmende Automatisierung. Thematisches Investieren basiert auf breiten Megatrends, die den Wandel in der Weltwirtschaft vorantreiben. Viele dieser Trends werden bei den Anlegern auf Resonanz stoßen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Anlagen gemäß ihren Präferenzen zu gestalten.

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Ein Interview mit
David Wenicker

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Stras… am 15. August 2023 - 22:01

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