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23. Mai 2023
Europace-Hauspreisindex und vdp-Index: Gegenläufige Trends
Abstract Background chart stock market. Generative AI

Europace-Hauspreisindex und vdp-Index: Gegenläufige Trends

Der Hauspreisindex von Europace verzeichnete im März leicht steigende Zahlen – außer bei Bestandshäusern. Der vdp-Immobilienpreisindex zeigte für das erste Quartal Preisrückgänge. Europace legt aktuelle Daten vor und erläutert die Unterschiede der beiden Indizes zur Entwicklung der Immobilienpreise.

Europace, die Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite, veröffentlicht regelmäßig aktuelle Daten des Hauspreisindex EPX. Im März zeigte der Index wieder leicht steigende Zahlen, mit Ausnahme des Segments Bestandshäuser (AssCompact berichtete). Der Index wies 213,95 Punkte auf. Im April ist der Index nun minimal um 0,05% auf 213,84 Punkte gesunken.

Eigentumswohnungen: Abwärtstrend weiter gestoppt

Erstmals seit Mai 2022 waren im März die Preise im Segment der Eigentumswohnungen wieder gestiegen, und zwar um 0,58% auf 209,75 Punkte. Von März auf April ist der Index ganz leicht um 0,36% auf 210,51 Punkte gestiegen.

Zur Entwicklung bei Neubau- und Bestandshäusern

In den vergangenen Monaten entwickelten sich die Preise für Neubauten nach oben. So wies der EPX einen Anstieg von 232,10 Punkten im Februar dieses Jahres auf 232,74 Punkte im März auf. Nun ist der Index im Segment der Neubauten leicht gesunken auf 231,31 Punkte, das bedeutet ein leichtes Minus von 0,61%.

Im Segment der Bestandshäuser war der Index von Februar auf März leicht von 199,58 auf 199,36 Punkte gesunken. Im April bewegt er sich bei 199,69 Punkten.

vdp-Index zeigt Preisrückgänge im ersten Quartal

Während der Europace Hauspreisindex etwa im Februar einen leichten Anstieg um etwa 1,3% aufwies, zeigte der Immobilienpreisindex des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für das erste Quartal Preiskorrekturen bei allen Objektklassen.

Unterschiedliche Merkmale in der Methodik

Europace verweist mit Blick auf die gegenläufigen Trends der beiden Immmobilienpreisindizes auf Unterschiede in den Details: So berücksichtige der vdp-Index für Wohneigentum keine Neubauprojekte und konzentriere sich folglich ausschließlich auf die Wertentwicklung bestehender Immobilien. Anders der EPX, der Wohnungsneubau einbeziehe und somit die Kosten für den Erwerb von Wohneigentum betrachte – unabhängig davon, ob es sich um einen Kauf oder einen Neubau handle. Bei einer isolierten Betrachtung der Bestandsobjekte und für das gesamte erste Quartal lag der EPX laut Europace dennoch bei –0,5%.

Wie Europace weiter mitteilt, bilde der EPX hedonisch den Durchschnitt über alle Objekte ab, wohingegen der vdp-Index die verschiedenen Objektarten wie Häuser und Eigentumswohnungen mit einer festen Gewichtung von ca. 80% zu 20% berücksichtigen würde.

Beide Indizes nutzen hedonische Methoden, aber mit unterschiedlichen Merkmalen. Der EPX berücksichtige stärker differenzierende Lagekriterien wie die Entfernung zum Stadtzentrum und BBR Lagevariablen. Diese Unterschiede würden laut Europace die Restdifferenz erklären, vor allem wenn günstigere dezentrale Objekte derzeit bevorzugt gekauft werden.

Weitere Marktentwicklung bleibt abzuwarten

„Die unterschiedlichen Ergebnisse des Europace Hauspreisindex und des vdp-Index werfen verschiedene Blickwinkel auf die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen die aktuellen Trends haben werden“, sagt Stefan Münter, Co-CEO der Europace AG.

Über den EPX

Der Europace Hauspreis-Index EPX basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des Europace Finanzierungsmarktplatzes. Der Index wurde im Jahr 2005 gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR entwickelt und wird seitdem monatlich erhoben. (tk)

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